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28.06.2015, 10:58 | #1 |
Lyrische Emotion
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Stillstand?
Stillstand? Wenn etwas stillsteht, steht es still, weil es sich nicht mehr rühren will. Die Gründe dafür sind verschieden, Bewegung aber wird vermieden. Wenn etwas aufhört, hört es auf, fällt sozusagen aus dem Lauf der Zeit. So geht es allen Dingen, die sich durch die Momente schwingen. Wenn etwas fortgeht, geht es fort, verlässt des Universums Hort. Wie eine unsichtbare Welle kehrt es zurück zu seiner Quelle. Wenn etwas nicht ist, ist es nicht, ist weder Finsternis noch Licht. Doch alles Sein und Weltgeschehen muss immer aus dem Nichts entstehen. Wenn etwas ankommt, kommt es an, es bleibt so lange wie es kann. Und liegt die Welt einst selbst in Scherben, wird der Gedanke niemals sterben. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (06.07.2015 um 06:18 Uhr) Grund: Auf Nachteules Kritik |
28.06.2015, 12:11 | #2 |
ADäquat
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Moin Faldi,
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28.06.2015, 12:19 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Interessante Wiederholung der Form der jeweils ersten Zeile. Mit der Conclusio gehe ich allerdings nicht konform: Wenn die Welt in Scherben geht, sprich: sie endet, so wird kein Gedanke dies überleben, denn ohne die Materie sind wir - nichts. Auch dass alles Sein und Wirken stets aus dem "Nichts" heraus entstehen müsse, kann ich nicht unterschreiben. die Logik sagt, dass aus nichts nur nichts werden kann, so wie Null mal Null nur Null ergibt. Das führt uns letztlich natürlich wieder zur Frage: Und was war VOR dem Urknall? Nun, dazu wissen wir immer noch zu wenig. Niemand kann sich eine "Singularität" auch nur annähernd vorstellen: Masse ohne Raum? Materie und Antimaterie? "Nichts" war es jedenfalls nicht. Aber dass man Amerika noch nicht entdeckt hatte, hieß nicht, dass es davor nicht existiert hätte! Aus dem "Nichts" (was immer das für den Einzelnen nun sein mag) kam es jedenfalls nicht, als Kolumbus anlandete! Was dein Gedicht beschreibt, balanciert auf der Kante zwischen Philosophischem und Religiösem, so wie ich es verstanden habe. Da bleibt viel Platz für Mutmaßung und Deutung. Aber gut - viele basteln sich da ein ganzes Universum draus, so wie SIE es haben wollen ... Gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.06.2015 um 12:21 Uhr) |
28.06.2015, 21:20 | #4 |
Lyrische Emotion
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Hi Chavi,
im Grunde genommen ist diese Geschichte ganz einfach, deshalb habe ich auch den Paarreim verwendet. Das ist auch ein Text, der von selbst geflossen ist, also habe ich ihn auch einfach so angenommen. Hier und da musste ich noch ein wenig schleifen, aber die Idee und die Gedanken standen da schon auf dem virtuellen Papier. Es freut mich, wenn er dir gefallen konnte. Vielen Dank für deinen Kommi... Servus Erich, meine Gedanken dazu waren viel abstrakter und nicht von der reinen Logik geleitet. Aber der Reihe nach: Ein Gedanke (der hier als Synonym für Idee steht) ist immateriell. Aber auch wenn er nicht stofflich oder körperlich ist, so ist er ein Teil der Natur, spätestens seit dem Zeitpunkt, wo sie ein geistiges Wesen erschaffen hat. Ergo ist er natürlichen Ursprungs und er kommt aus dem Nichts (dazu später mehr). Und wenn er einmal da ist, so ist er existent und wird alles überdauern, selbst wenn sein Schöpfer längst nicht mehr zugegen ist. Natürlich ist die Welt Voraussetzung für die Erschaffung eines biologischen, gedankenfähigen Lebewesens, aber der Gedanke an sich ist danach unabhängig von dieser Welt. Wohin sollte er auch verschwinden? Es ist eine Tatsache, dass diese uns bekannte Welt aus Relationen besteht besteht, die einander bedingen, nur so kann sie funktionieren. So gibt es ja und nein, hell und dunkel, kalt und heiß usw. Ebenso gibt es das Sein und das Nichts und beide bedingen sich, das eine könnte ohne das andere nicht sein. So wird alles, was ist, einmal nicht mehr sein, und das, was nicht ist, wird einmal sein, oder ist es schon gewesen, wenn wir die Zeit linear betrachten. Ich weiß, dass ich vor meiner Geburt nicht war und nach meinem Tod nicht mehr sein werde. Wo war ich dann vorher und von wo bin ich gekommen? Das ist hier die Gretchenfrage und nicht, ob Amerika schon vor Kolumbus' Entdeckung bestanden hat. Es geht hier gar nicht darum, was wir in unserer Welt (unserem Universum) noch alles entdecken können, sondern darüber hinaus in die Metaphysik. Es ist kein Zufall, das alles in kreisenden Bewegungen und rund ist. Das ganze Sein ist ein Kreislauf und wenn man es insgesamt betrachtet, wird alles was ist, auch einmal nicht mehr sein. Unser bekanntes Universum hat vor dem Urknall nicht existiert, es war also nicht und doch ist es jetzt da. Und wenn es ein Nichts überhaupt gibt, dann gibt es ja doch etwas, auch wenn es nur das Nichts selbst ist. Wie möchtest du also das Nichts definieren, was du hier so rundweg im Kontext ablehnst? Der Begriff "Nichts" ist also tatsächlich definitionsabhängig und mit der menschlichen Ratio ganz sicher nicht zu erfassen. Und solange etwas existiert, von dem ich nichts wissen und was ich nicht erfassen kann, solange ist es auch für mich nicht existent und trotzdem kommt alles daher, also aus dem Nichts. Religiös möchte ich das gar nicht verstanden wissen, denn es liegt mir fern, von irgendeinem geistigen Gestalter oder Schöpfer zu faseln. Doch eines sollte klar sein, unser Schöpfer ist die Natur und dass diese einer bestimmten Idee folgt, ist wohl nicht abzustreiten. Und die Idee ist ein Begriff von etwas auf einer hohen Stufe der Abstraktion, ein schöpferischer Gedanke also. Und alles folgt den Gesetzen, welche die Natur vorgegeben hat. Das wollen wir unserer emotions- und morallosen Schöpferin doch wohl nicht absprechen? Auch wenn es ihr gar nicht bewusst ist, was sie da tut... Darüber kann man noch lange diskutieren... Vielen Dank für deine Anmerkungen und zum Thema und die Rückmeldung... Vielen Dank für eure Kommentare... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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29.06.2015, 22:36 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Schöpferin? Wenn Gott eine Frau wäre, würden die Männer besser aussehen!!! Lachende Grüße, eKy
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01.07.2015, 23:36 | #6 | |
geehrt und gefiedert
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Hallo Falderwald,
ich stolpere ständig an dem Wort "mehr", im zweiten Vers. Zum einen will ich es immer betont lesen und zum anderen bedeutet das ja, dass sich zuvor bewegt hat. Was ist mit etwas, das sich zuvor nicht bewegt hat? Bei "Doch die Bewegung wird vermieden" bin ich mir nicht so sicher, ob das optimal ist. In Strophe 3 ist es dann "verlässt des Universums Hort". Dann würde alles, das sich fortbewegt gleich das gesamte Universum verlassen und nicht einfach nur nen Meter weiter gehen können. "verlässt den bewerten Hort" würde m.E. besser passen. (Zudem ist es ja nicht unbedingt möglich das Universum zu verlassen. ) Hier hast du auch mit er Welle/Quelle das erste mal keinen einfachen Reim verwendet. Zitat:
nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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05.07.2015, 20:39 | #7 | |||||
Lyrische Emotion
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Servus Erich
Zitat:
Moin Nachteule, bei dem Stolperer kann ich dir leider nicht helfen, ich betone es je nach Bedeutung und es bedeutet ja an dieser Stelle, nicht, dass es nicht MEHR von etwas will, sondern, dass es es das NICHT mehr will, wobei wir schon beim nächsten Kritikpunkt wären: Zitat:
Erstens geht es in diesem Text um etwas, das sich vorher bewegt hat und jetzt stillsteht. Zum Zweiten nenne mir ein existentes, stillstehendes Ding, das sich niemals bewegt hat. Gut, dass du auf das "doch" in der vierten Zeile noch mal hingewiesen hast. Das gefällt mir auch nicht, doch mir wollte partout nichts anderes einfallen. Ich glaube, ich habe jetzt eine Lösung und werde sie im Anschluss umsetzen. Jetzt kommen wir zu des Universums Hort. Die ursprüngliche Aussage lautet: Wenn etwas fortgeht, geht es fort. Und genau so ist es auch gemeint. Wenn es nur irgendwo hinginge, dann ließe es sich irgendwo im Universum auch wiederfinden. Nur diese Aussage ist hier gar nicht gemeint. Denk z.B. mal an ein dir nahestehendes Lebewesen. Wenn es gestorben ist, dann ist es fort mit all seinen Charakterzügen, Eigenschaften und eben das, was es als individuelles Lebewesen ausgemacht hat. Denk als nächstes mal an unsere schöne Erde. Spätestens wenn die Sonne eines Tages im Sterben liegt und sich aufbläht, wird sie den Planeten verschlingen und das abstrakte Ding, das sie einmal war, hört auf zu existieren. Es fällt also alles irgendwann einmal aus der Raumzeit heraus und existiert nicht mehr, es geht also fort und ist im Universum nicht mehr aufzufinden. Das Universum selbst war aber die Voraussetzung für seine Existenz, also sein Hort. Ich denke, das geht so. Zitat:
Zitat:
Wie lange wirst du leben? Solange du die Möglichkeit dazu hast. Und wenn du Suizid begeht, dann kannst du auch nicht mehr bleiben, ebenso wenn du einen tödlichen Unfall hast, ermordet wirst oder einer Krankheit zum Opfer fällst. Aber solange... Und die Erde wird sich solange um die Sonne drehen, bis etwas geschieht, was diese Möglichkeit unterbindet. Es geht hier also um die reine Möglichkeit, und solange diese für etwas Existierendes besteht, wird dieses Etwas auch existieren, eben so lange es kann... Ich hoffe, damit einige Zweifel an der philosophischen Sichtweise aufgeklärt haben zu können und bedanke mich für deinen kritischen Kommentar... Vielen Dank für die Rückmeldungen... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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