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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 25.09.2015, 09:47   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Klage des Dichters

Du kannst der Nachwelt, Dichter, Seit um Seite schenken,
wenn ihren Blick darin nicht mal Gescheite senken.
An deinem Werk wird nicht einmal ein Wicht genesen,
man kennt dich nicht, es ist, als wärst du nicht gewesen.
__________________
Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2015, 12:00   #2
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

weise geschüttelt, lieber Frido und perfekt wie immer.
Klasse.
LG von Agneta
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Alt 25.09.2015, 16:47   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Fridolon!

Wie wahr - dieses Schicksal blüht uns allen, die wir mit Worten versuchen, etwas zu hinterlassen, auch welchen persönlichen Gründen auch immer!

Die meisten von uns erreichen gar nicht erst die Masse, schaffen es gar nicht ins allgemeine Volksgedächtnis.

Aber selbst wenn: Die Jahrhunderte, der Abstand zur realen Existenz, der Abgrund der Zeit und des Vergessens machen dich irgendwann doch zunichte!
Selbst wenn dein Name noch genannt wird - er ist dann nur noch eine Hülse, etwas in der Schule Gelerntes, Allgemeinwissen ohne Tiefe und Bedeutung.

Das Versinken im Nichts verzögert sich zeitgeschichtlich nur ein wenig. Schönes Beispiel: Bis in die 1970er Jahre war im österreichischen Schullesebuch das Rilkegedicht "Der Panther" Standard (- übrigens damals meine persönliche Initialzündung in Sachen Lyrik, als ich 12 war!), und plötzlich war da gar nichts mehr - überhaupt keine Lyrik mehr, so als wäre derlei dem Durchschnittsschüler nicht mehr zuzumuten.
So kennt heute kaum jemand mehr mit schlichter Allgemeinbildung in Österreich noch den größten österreichischen Lyriker aller Zeiten überhaupt: Rilke!
So tilgt man Namen und Vermächtnisse! Stück für Stück.

Traurige Grüße, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (25.09.2015 um 16:49 Uhr)
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