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08.09.2016, 11:50 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Wir lassen das!
Wir lassen das! Natürlich zwischen den Feuern, wo sonst, der Rest ist doch öde, die Richtigkeit zu beteuern gibt leidlich genügend es Blöde. Ein Standpunkt ist schnell gefunden, der andere stets verkehrt, gar eifrig schlägt man sich Wunden und fühlt sich zu Unrecht belehrt. Zu lang muss ich das ertragen in meinem Niemandsland, ich kann es niemandem sagen, es raubt mir den Verstand. Als wäre das Denken gebunden an spezielle Gesinnung, wird Klares zu Trübem geschunden, stockt Fließendes zu Gerinnung. Bis endlich die Fronten erstarrt zu ewigem Hin und Her, sich Lüge mit Wahrheit gepaart zu Worthülsen gähnend leer. Bis sagt man: Da ist nichts zu machen, wir werden auch das überstehen, so ist das mit schwierigen Sachen, am Ende wird man schon sehen. 8.9.16 |
09.09.2016, 21:28 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Wozi,
Dein Gedicht bewirkt viel, schon beim ersten Lesen. Man kann Richtig und Unrichtig auf sehr viele Ebenen beziehen - die große Politik, die kleine Politik, jegliche Art von Streit unter Erwachsenen usw. Ganz besonders aussagekräftig ist die letzte Strophe und darin der Vers: "sich Lüge mit Wahrheit gepaart ..." Schrecklich wahr aber leiter alltäglich - aber ein sehr gutes Gedicht. Liebe Grüße Dana P.S. Weißt Du, was ich zuerst gelesen habe: Natürlich zwischen den Frauen, wo sonst, der Rest ist doch öde,
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
10.09.2016, 12:02 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Dann müsste es allerdings heißen: Natürlich zwischen den Frauen, wo sonst, nichts wie ab in die Öde! ... Freut mich, Dana, dass Dir mein Gedicht nicht nur gefällt, sondern Dir etwas geben hat können. Liebe Grüße Wozi |
14.09.2016, 16:13 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Wozi!
Gut geschrieben! (Ich denke mal, du hast das während unseres "Zerwürfnisses" geschrieben, zumindest ist es so interpretierbar.) Gefällt mir - bis auf die inversive Stelle in S1Z4. Das würd ich ein wenig umstellen: Beharrlich zwischen den Feuern - wo sonst, der Rest ist doch öde - ihre Rechthaberei zu beteuern gibt es genug leidlich Blöde. So wärs flüssiger, runder lesbar und inhaltlich klarer. Gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
15.09.2016, 13:40 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi eKy,
freut mich, dass es Dir gefällt. Der Begriff Rechthaberei macht noch deutlicher, was ich sagen will. Unser "Zerwürfnis" als Hintergrund?... Mittelbar unterschwellig vielleicht, aber eigentlich genügt ein Blick in den gegenwärtigen Bundestag, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Wir haben uns wenigstens anständig geklopft wie sich's gehört. Beharrlich... wenn's mir zu heiß wird, verdufte ich auch mal rechtzeitig, sonst könnt ich ja bei nächster Gelegenheit nichts mehr "konstatieren". In manchen Foren - nur als Beispiel - kommt es einem Himmelfahrtskommando gleich, sich im Niemandsland zwischen den Parteiungen herumzutreiben. Irgendwann haben sich beide Seiten auf diesen lästigen "Störenfried" eingeschossen, der ihnen da ihre längst zur Gewohnheit gewordenen "Kampfhandlungen" unter die Nase reibt. Alles schon gehabt. Danke fürs Reinschauen und Dich damit Befassen! Liebe Grüße Wozi |
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