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07.11.2016, 20:51 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Menschenwerk und -wirken
Wie sind wir unvollkommen, wo wir planen!
Erkenntnis fügt sich nur in kleinen Schritten, die zögerlich und zag wir tun inmitten Triumph und Niedergang von hehren Fahnen, darauf die Eiligen ihr Wirken schreiben, es laut und eitel schallend zu bewerben, um kurz darauf ernüchtert auf den Scherben zerschellten Hoffens in die Nacht zu treiben. Wir reifen langsam an den leicht vertanen, verwirkten Chancen nur, dem Wuchs von Bäumen vergleichbar, wo sie helle Lücken säumen, von manchem großen Fallen hinterlassen. So wachsen trotz des Endes, das wir ahnen, dem Lichte wir entgegen, das wir fassen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.11.2016, 19:09 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
hier erkenne ich geduldige (bedachte) Wirkende und übereifrige Wirkende. Der Vergleich zu Bäumen ist wunderbar und sollte nicht so verstanden werden, dass nur alte, riesige Bäume jene Reife erreicht hätten. Sie sind beständig gewachsen (wir Menschen können ebenso bis zum "vorletzten" Tage wachsen) und forderten den Triumpf als "großer Baum" zu gelten nicht an. Dem Baum ist es nicht gegeben, dem Menschen ja. Gerade darum sollte er bedacht damit umgehen, um sich vor dem frühen Fall zu schützen. P.S. Zugegeben, bzw. als Anmerkung: Deine Gedichte lassen eine "Veränderung/Entwicklung" erkennen. Ich bin weit davon entfernt zu bewerten. Das ist es nicht. Sie zwingen aber zum wiederholten lesen. Nicht ob der Lyrik - ob des Verstehens. Menschenwerk und -wirken habe ich trotzdem gern gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
08.11.2016, 20:28 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi Dana!
Es stimmt, in letzter Zeit schreibe ich öfter symbolisch oder in Gleichnissen, arbeite unbewusst mit Metaebenen, die sich dem Leser, der meinen Gedankengängen während des Schreibens ja nicht beiwohnen konnte, wohl nicht gleich erschließen. Ich weiß nicht, ob es an einer Entwicklung liegt, oder ob ich zur Zeit eben einfach hirnlastiger dichte. Wie dem auch sei, wenn etwas unklar sein sollte - einfach fragen! Wenn jemand mich nicht versteht, war es auf jeden Fall MEIN Fehler! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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