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20.02.2017, 01:21 | #1 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Mystisches Nebelwirken
Watteweiß zum Winterende
wirkt der Nebel sein Gewand. Ich sah ihn noch, doch dann verschwand - als fände alles jäh ein Ende - mein Freund, der Rabe, in der Wand aus Milchglas. Das ist allerhand! .feb_2017 1.Version: Watteweiß zum Winterende wirkt der Nebel sein Gewand, kündet Jahreszeitenwende. Ich sah ihn noch - doch dann verschwand - als fände alles jäh ein Ende - mein Freund, der Rabe, in der Wand aus Milchglas. Das ist allerhand! Geändert von fee_reloaded (20.02.2017 um 14:24 Uhr) |
20.02.2017, 10:40 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Liebe fee_reloaded,
und wenn du es kürzt? Watteweiß zum Winterende wirkt der Nebel sein Gewand. Ich sah ihn noch - doch dann verschwand mein Freund, der Rabe, in der Wand aus Milchglas… Oder sogar? Nebel Ich sah ihn noch - doch dann verschwand mein Freund, der Rabe, in der Wand aus Milchglas… Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
20.02.2017, 11:39 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Guten Morgen, free reloaded,
dein Vorstellungsstück ist lautmalerisch gut gelungen, wie ich finde. Komprimierte Prosa mit starken Metaphern, die es zu entschlüsseln gilt. Wäre das "Das ist allerhand" nicht, wäre es ein sehr ernstes Gedicht, dieses aber zieht es ins Ironische. Eigentlich finde ich das schade,denn die Bilder wirken recht stark. Die Nebelwand, die auf den (Jahres)Wechsel hindeutet, der Rabe als Symbol und Freund, also gleich Gesinnter, hier im nebligen Umfeld wohl eher das Symbol des weisen Wegweisenden, als der er in Mythen gerne dargestellt wird. Er versagt und bricht sich vermutlich den Hals an einer Milchglasscheibe... Ein Gedicht um die Schwierigkeit, den richtigen Weg auch in nebligen, also undurchsichtign Zeiten zu finden, wobei man eigentlich letztlich allein bleibt. So würde ich es lesen. Das an sich dann düstere Gedicht wird durch das allerhand ironisiert, was darauf hindeutet, dass der Prot es schaffen wird, seinen Weg zu gehen. LG von Koko |
20.02.2017, 11:37 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Fee!
Das Gedicht beginnt sehr lyrisch, wie "ernst gemeint", aber mit dem Wechsel des Auftakts von betont zu unbetont in S2 kippt auch die "Stimmung". In S2Z1 würde ich nach "noch" ein Komma setzen, sonst kommen zuviele Bindestriche auf engem Raum zusammen. Wozu du die letzte Zeile absetzt, ist mir nicht klar. Als ein Terzett und ein Quartett gefiele es mir besser. So: Watteweiß zum Winterende wirkt der Nebel sein Gewand, kündet Jahreszeitenwende. Ich sah ihn noch, doch dann verschwand - als fände alles jäh ein Ende - mein Freund, der Rabe, in der Wand aus Milchglas. Das ist allerhand! Wolltest du auftaktmäßig alles aus einem Guss haben, dann wäre auch dies ein Leichtes: So watteweiß zum Winterende verteilt der Nebel sein Gewand und kündet Jahreszeitenwende. Ich sah ihn noch, doch dann verschwand - als fände alles jäh ein Ende - mein Freund, der Rabe, in der Wand aus Milchglas. Das ist allerhand! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
20.02.2017, 12:01 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 181
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Hallo free reloaded,
ein bissschen mystisch, ein wenig melancholisch, zum Ende hin "noir" ... Zuerst dachte ich, es ist ein schöner Text für "Jahrezeiten" aber dann merkte ich: hier steht er goldrichtig. Ob der Vers "kündet Jahreszeitenwende." mehr schmückt als stört, darüber lässt sich wahrscheinlich streiten. Ich persönlich würde auf ihn verzichten. Trotzdem gefällt mir dein Nebelwirken sehr gut. Hat eben Nebenwirkungen, der Nebel. Auch wenn der Rabe dabei leider draufgeht. Beste Grüße vEdenA
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Mein Buch "Leitersprossen" ISBN-10: 3853060501 ISBN-13: 978-3853060506 - oder per PN ! |
20.02.2017, 12:40 | #6 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi Vedena!
Der Rabe geht doch nicht drauf - er fliegt bloß in den Nebel hinein. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
20.02.2017, 14:23 | #7 |
heimkehrerin
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Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Oh, wie schön!
Ich danke euch allen recht herzlich für die zahlreichen Rückmeldungen und die intensive Auseinandersetzung mit meinem kleinen lyrischen Linksabbieger! Das Gedichtlein entstand tatsächlich aus einer Reihe von ernsthaften Versuchen, mich einem meiner Lieblingsthemen - nein, eigentlich gleich zwei - zu widmen: dem Nebel und den Raben. Für mich sind die Raben, die ich täglich auf den Spaziergängen mit meinem Hund treffe (na, eigentlich werden es wohl eher Krähen sein, aber die zählen immerhin auch zu den Rabenvögeln), zweierlei - Sinnbild für Wintermelancholie mit ganz viel Nebel und Krähenrufen, die ihn durchdringen, aber sie sind auch neckische Gefährten, denn oft lassen sie sich herab, um sich mit meinen Hund eindeutig ihren Spaß zu machen. Und so foppe ich auch den Leser mit meinem Gedicht, indem ich zunächst sehr ernsthaft wirkend beginne (weswegen ich es auch ungern kürzen und verdichten möchte, lieber Thomas, obwohl dein zweiter Vorschlag mir sehr gut gefällt. Wäre es ein ernster Text, würde ich ihn auf der Stelle mit Handkuss übernehmen!). Besonders freue ich mich natürlich über dein Lob des lautmalerisch Gelungenen, liebe Koko. Und darüber, dass der liebe Erich erkannt hat, dass das Milchglas zum Einen nur ein weiteres Nebelbild darstellt, wenn man es so lesen möchte. Zum Anderen aber natürlich lauert auch im Nebel ab und zu Gefahr, die jemand in zu raschen Flug nicht mehr rechtzeitig erkennt. Also kann das Milchglas auch dafür stehen. Daher auch die einzeln abgesetzte Zeile, um betonungs- und gestaltungsmäßig das Überraschungsmoment hervorzuheben. Aber ich bin noch am Grübeln, ob ich nicht deinem Tipp mit dem Quartett für die zweite Strophe folge. Und stimmt, vedena und Thomas, die Jahreszeitenwende-Zeile ist verzichtbar, wie ich jetzt selbst erkenne. Danke für den Hinweis. Sie war wohl noch ein Überbleibsel von den Versuchen davor. Ich streiche sie auf euer Anraten gerne. Recht liebe Grüße! fee Geändert von fee_reloaded (20.02.2017 um 20:25 Uhr) |
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