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20.02.2017, 17:27 | #1 |
heimkehrerin
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der alte maler
Der alte Maler
Die Jahre sitzen ihm in allen Knochen, nur langsam schlurft er durch das Atelier zur Küche, um sich schwarzen Tee zu kochen und manchmal (für den Kreislauf) auch Kaffee. Beim Gießen mit der Kanne zittern Finger, die Knöchel an der Hand sind dick und rot, und er verflucht die unbrauchbaren Dinger; den Pinsel halten sie mit Müh und Not. Der Tee - er füllt ihn halb nur in die Tasse, der Rest davon ergießt sich auf Papier. Verfärbt die Skizze einer alten Gasse, schraffiert in mittelmäßiger Manier. Schon längst genügt nicht mehr die treue Brille, die Ränder seines Sehns sind trüb verwischt. Einst sah er um sich pure Farbenfülle. Nun sieht er, wie die Welt um ihn erlischt. Er fühlt, wie Tag für Tag durch viele Lücken der Leinwand seine Lebenskraft entrinnt. Zuvor lag noch im Pinselstrich Entzücken, wo nun der Überlebenskampf beginnt. Und an die Wand gelehnt, die vielen Bilder; für ihn zuletzt nur Zeugnis von Verlust. Er war, doch wird nie mehr ein "Junger Wilder". Der Umstand ist ihm länger schon bewusst. Er würd so gerne sich noch einmal betten in Farben, Formen, leicht gesetzt von Hand. Die Malerwürde will er für sich retten - mit einem Streich setzt er das Holz in Brand. .feb_2017 (überarbeitete Version. Danke, lieber Erich! Ich geb dir Recht - und das in so ziemlich allen Punkten (und das heißt schon was bei meinem Dickkopf) - und habe die meisten deiner Anregungen gerne übernommen. Das "einst" war allerdings eine Wortwiederholung, aber dafür habe ich dann auch eine hoffentlich ansprechende Lösung gefunden). 2. Änderung: aus "reine Farbenfülle" wird "pure Farbenfülle" (danke, Lailany!) Version 1: die jahre sitzen ihm in allen knochen nur langsam schlurft er durch das atelier zur küche um sich schwarzen tee zu kochen und manchmal (für den kreislauf) auch kaffee beim gießen mit der kanne zittern finger die knöchel an der hand sind dick und rot und er verflucht sie, diese unbrauchbaren dinger den pinsel halten sie mit müh und not der tee - er gießt ihn halb nur in die tasse der rest davon ergießt sich auf papier darauf die skizze einer alten gasse schraffiert in mittelmäßiger manier schon längst genügt nicht mehr die treue brille die ränder seines seh'ns sind trüb verwischt einst sah er um sich reine farbenfülle nun sieht er wie die welt um ihn erlischt er fühlt wie tag für tag durch viele lücken der leinwand seine lebenskraft entrinnt wo früher lag in pinselstrich entzücken spürt er wie überlebenskampf beginnt und an die wand gelehnt, die vielen bilder für ihn zuletzt nur zeugnis von verlust er war, doch wird nie mehr ein "Junger Wilder" der umstand ist ihm länger schon bewusst er würd so gerne sich noch ein mal betten in farben, formen, leicht gesetzt von hand die malerwürde will er für sich retten mit einem streich setzt er das holz in brand .jan_2017 Geändert von fee_reloaded (21.03.2017 um 19:45 Uhr) |
20.02.2017, 18:19 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Fee!
Du weißt, wie ich zur Alles-klein-Schreibung so stehe. Falls du dich nicht erinnerst: Ich halte sie für einen Born unnötiger Verwirrung und Leseerschwernis. Gleichwie, es sind auch noch ein paar andere kleine Schnitzerchen zu monieren: die jahre sitzen ihm in allen knochen Komma am Ende. nur langsam schlurft er durch das atelier zur küche um sich schwarzen tee zu kochen Komma nach "Küche" und am Ende. und manchmal (für den kreislauf) auch kaffee Punkt. (Solltest du das Argument anführen wollen, du hättest die Satzzeichen mit Bedacht weggelassen, so verweise ich gern auf S5Z1/Z3 und S6Z2, wo du sie durchaus verwendest. Inkonsequent! ) Den Rest des Gedichtes erspare ich mir die Satzzeichenkorrektur - es sei nur gesagt, dass es sich mit Satzzeichen erheblich leichter lesen und korrekt betonen ließe, weil man manche Bezüge gleich besser versteht. - Aber warum das Publikum NUR mit Kleinschreibung verwirren, wenn es noch erheblich besser geht ... beim gießen mit der kanne zittern finger die knöchel an der hand sind dick und rot und er verflucht sie, diese unbrauchbaren dinger Die Zeile ist einen Heber zu lang. Ich rate, das "unbrauchbaren" durch "plumpen", "derben", "kruden", "klammen", "krummen" usw... zu ersetzen. den pinsel halten sie mit müh und not der tee - er gießt ihn halb nur in die tasse der rest davon ergießt sich auf papier Wäre hier "aufs" nicht passender? Eine Version ohne Wortwiederholung von "gießt" findest du in der "normalen" Version weiter unten. darauf die skizze einer alten gasse Hier fehlt das Verb "ist", was missverständlich gelesen werden kann. Auch hier eine unverfängliche Version weiter unten. schraffiert in mittelmäßiger manier schon längst genügt nicht mehr die treue brille die ränder seines seh'ns sind trüb verwischt Es heißt: "Sehns" - meinetwegen klein, aber ohne Apostroph ! einst sah er um sich reine farbenfülle nun sieht er wie die welt um ihn erlischt er fühlt wie tag für tag durch viele lücken der leinwand seine lebenskraft entrinnt wo früher lag in pinselstrich entzücken Unschöne Inversion! Altern.: "einst lang in seinem Pinselstrich Entzücken, // wo nun der Überlebenskampf beginnt." spürt er wie überlebenskampf beginnt Siehe Vorzeile. und an die wand gelehnt, die vielen bilder für ihn zuletzt nur zeugnis von verlust er war, doch wird nie mehr ein "Junger Wilder" der umstand ist ihm länger schon bewusst er würd so gerne sich noch ein mal betten "einmal" immer noch zusammen. in farben, formen, leicht gesetzt von hand die malerwürde will er für sich retten mit einem streich setzt er das holz in brand Nur mal als Frage: Was stört dich eigentlich so sehr an "normal" geschriebener Poesie? Oder denkst du, ohne gewisse künstlerisch wirkende "Extras" wären deine Werke zu unauffällig, zu durchschnittlich? Ich sage: Gute Poesie hat keine Effekte nötig. Darum auch deine nicht. Punkt. Daher zum Vergleich: Die Jahre sitzen ihm in allen Knochen, nur langsam schlurft er durch das Atelier zur Küche, um sich schwarzen Tee zu kochen, und manchmal für den Kreislauf auch Kaffee. Beim Gießen mit der Kanne zittern Finger, die Knöchel an der Hand sind dick und rot, und er verflucht sie, diese derben Dinger - den Pinsel halten sie mit Müh und Not! Der Tee - er gießt ihn halb nur in die Tasse, der Rest davon verströmt sich auf Papier und über Skizzen einer alten Gasse, schraffiert in mittelmäßiger Manier. Schon längst genügt nicht mehr die treue Brille, die Ränder seines Sehns sind trüb verwischt. Einst sah er um sich reine Farbenfülle - nun sieht er, wie die Welt um ihn erlischt. Er fühlt, wie Tag für Tag durch viele Lücken der Leinwand seine Lebenskraft entrinnt! Einst lag in seinem Pinselstrich Entzücken, wo nun ein Überlebenskampf beginnt! Und an die Wand gelehnt die vielen Bilder - für ihn zuletzt nur Zeugnis von Verlust! Er war, doch wird nie mehr ein "Junger Wilder", der Umstand ist ihm länger schon bewusst. Er würd so gerne sich noch einmal betten in Farben, Formen, leicht gesetzt von Hand! Die Malerwürde will er für sich retten - mit einem Streich setzt er das Holz in Brand. Ich sehe einen Maler mit Parkinson vor mir, oder mit gichtigen Fingern. Im Geiste jung geblieben, vermag sein Körper die Inspiration nicht mehr umzusetzen - wie ein Dichter mit Demenz ... (Schauder!) Sehr gern gelesen. (Ich lese auch die Gedichte negativen Inhalts sehr gern, daher scheue ich mich nicht, diese Floskel anzuwenden. ) LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (20.02.2017 um 19:19 Uhr) |
20.02.2017, 18:49 | #3 |
heimkehrerin
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Weiß ich doch, dass ich mich bei Interpunktion, Apostrophen und anderen rechtschreibtechnischen Dingen voll und ganz auf dich verlassen kann, lieber Erich!
Allerbesten Dank! Ich denke, ich muss dich für deine unschätzbaren Dienste diesbezüglich zum Ehrenlektor ernennen. Wie immer liegst du auch metrisch genau richtig, allerdings muss ich mir bei einigen Vorschlägen noch überlegen, ob ich für das perfekte Metrum oder die exakt gleichen Hebungszahlen dann bestimmte Wörter opfern möchte, die ich mir ja ganz bewusst so gewählt habe. Das "unbrauchbar" bei den Fingern ist so eines. Ich bin etwas in Eile, wollte nur rasch schon ein herzliches Dankeschön da lassen, und schaue mir deine Ratschläge später noch alle gründlich an. Lieber Gruß, fee |
20.02.2017, 19:22 | #4 |
TENEBRAE
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Hi Fee!
WAS? - Die einzige - und darum umso herausstechendere - metrische Unwucht des ganzen Gedichtes nähmest du nur wegen EINES leicht ersetzbaren Wortes in Kauf!? "Heinrich, mir graut vor dir!" Fassungslose Grüße, eKy
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20.02.2017, 19:43 | #5 |
heimkehrerin
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kicher....
Ich gestehe, ich empfinde es wohl nicht so extrem unwuchtig, lieber Erich. Manchmal ist es gerade dieser Effekt, der den Lesefluss zu einem kurzen Halt zwingt, den ich mag. Nicht nur bei meinen eigenen Texten. Wenn du den Ursprungspost jetzt ansiehst, dürftest du feststellen, dass mich viele deiner Anmerkungen gefunden haben. Sogar bezüglich des Kleinschreibens hast du mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich diese eigentlich in erster Linie nur bei den kürzeren Texten im freien Vers sinnvoll einsetzen kann. War wohl die Macht der Gewohnheit, die mich da hat daran festhalten lassen. Der Punkt geht an dich (und natürlich ein herzliches Dankeschön für das darin enthaltene schöne Kompliment ). Ich glaube, ich habe den Text jetzt doch relativ unwuchtig hinbekommen. Nicht zuletzt Dank deiner vielen treffsicheren Hinweise. (ui, ich merke gerade, ich habe in den letzten Jahren so viel auf Englisch geschrieben, ich habe in der deutschen Rechtschreibung extrem nachgelassen...na, dann wird mir die neuerliche Übung ja nicht schaden Bitte, hab also etwas Nachsicht mit mir und meinem Bröselhirn. Möge das Lesen der neuen Version dir die Fassung wieder zurückbringen! Lieber Gruß, fee |
20.02.2017, 21:29 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe fee,
dein Gedicht ist sehr schön und tiefsinnig. Es regt an, über die Frage der Würde nachzudenken. Ich persönlich komme zu einer anderen Entscheidung als dein Maler. Was nicht gegen dein Gedicht spricht, im Gegenteil. Bedeutet nicht Würde gerade sich dem Schicksal zu stellen und es zu ertragen? Der körperliche Abbau beginnt sehr früh, d.h. die meiste Zeit unseres Lebens können wir das nicht mehr erreichen, was wir mit 18 oder 20 Jahren konnten, und auch geistig geht es, nicht ganz so früh, bergab. Aber was soll der Maßstab? Geht es nicht darum, in jedem Augenblick das Bestmögliche zu tun? Und wenn uns das Schicksal mehr und mehr fesselt, ist es dann nicht würdig, diese Fesseln zu ertragen und trotzdem das mögliche zu versuchen? Oder anders ausgedrückt: Ein Krakelbild eines Kindes erfreut, warum nicht das eines alten Menschen, der sich mit der gleichen Begeisterung auszudrücken versucht? Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
20.02.2017, 23:11 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Fee!
Oh, ich bin sehr zufrieden - und geschmeichelt, weil du mir so großflächig recht gibst. Eins nur : "Unwuchtig" bedeutet "unrund", nur ein "gewuchteter" oder "ausgewuchteter" Reifen läuft rund. (Sorry - Lehrerkrankheit: Wir können das Klugscheißen nicht lassen ... ) Peinlich berührte Grüße, eKy
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21.02.2017, 12:27 | #8 | |
heimkehrerin
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Zitat:
ich bin ja selbst lang genug als Werklehrerin aktiv gewesen - insofern kenne ich den Impuls des Wissen-Weitergebens als Berufung ("belehren" klingt so unschön ) UND die Unwucht als solche. Schön, dass du zufrieden bist! Lieber Thomas, ich stimme dir zu. Und aus deinen Zeilen spricht eine Gelassenheit, die ich jedem von Herzen wünsche, denn sie ist in meinen Augen der Schlüssel für Glücksfähigkeit - auch in härteren Phasen des Lebens. Der alte Maler vermag nicht, seine Würde zu retten, hat der Verlust derselben, der ja längst in seinen Augen stattgefunden hat, ihn schon längst gebrochen. Ich habe meiner Großtante, die eine sehr stolze Frau war, seinerzeit als Kind dabei zugesehen, wie die Polyarthritis sie in jedem Sinne des Wortes gebrochen hat. Das war für mich, die ich immer sehr zu ihr aufgesehen habe, besonders erschütternd. Inzwischen habe ich leider auch selbst schon einige Jahre Erfahrung mit chronischen Beschwerden und oft auch Schmerzen, und muss gestehen, dass es nicht immer einfach ist, den körperlich UND seelisch gesündesten Weg zu finden. Zuviel Kampf ist da genauso schlecht wie zu frühes Aufgeben. Um in Würde und mit Gelassenheit mit dem Abbau des eigenen Körpers umzugehen, braucht es das nötige seelische (und vor allem von der Familie vorgelebte) Rüstzeug. Und darauf kann nicht jeder zurückgreifen. Fehlt es, wird das Umgehen mit dem Älter-werden oder auch einer chronischen Krankheit ein learning by doing. Und das beinhaltet nun einmal Rückschläge. Wer da nicht den entsprechenden Dickschädel und/oder Lebenswillen hat, kann daran leicht zerbrechen. In einer Gesellschaft, die sich in erster Linie über Leistung und Anerkennung definiert (anstatt über Akzeptanz und Wohlwollen), muss es für viele furchtbar sein, die eigene Leistung, auf die man sich bisher gestützt hat, nicht mehr abrufen zu können. Man muss da schon eine sehr in sich ruhende Persönlichkeit besitzen und/oder viel Rückhalt haben, um dem mit Gelassenheit zu begegnen. Danke für deinen tiefsinnigen Kommentar! Und schön, dass du die Entscheidung des Malers nicht mitträgst. Ich tue es auch nicht. Lieber Gruß, fee Geändert von fee_reloaded (21.02.2017 um 13:01 Uhr) |
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21.02.2017, 19:27 | #9 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Liebe fee,
hier ist ja schon alles besprochen. Die "Nachleser" können nur noch ein "Urteil" abgeben. Mir gefällt der alte Maler in der Art wie er beschrieben wurde sehr. Ob er sich ein Maß an Würde bewahrt hat oder bewahren sollte, ist für mich ein anderes Thema. Er ist sich der "Beschwerden" und "Unzulänglichkeiten" bewusst. Die wünschenswerte Würde sollte meiner Meinung nach nicht "erstarrt" getragen werden müssen. Man darf im Alter auch bockig sein und austicken dürfen - wie ein Kind, ein Jugendlicher und jene dazwischen. Findet man danach wieder zu sich selbst, ist alles wieder gut. Sehr, sehr gern gelesen - auch die Kommentare und Antworten. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
22.02.2017, 09:32 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe fee,
deine Antwort regt mich dazu an, ein Gedicht eines Dichters anzufügen, der sein gesamtes Erwachsenleben lang totkrank war. Es ist ein bekannter, aber auch sehr verkannter Dichter (Z.B. ist er gar kein "Moraltrompeter" ). Führer des Lebens (von Friedrich Schiller) Zweierlei Genien sind’s, die dich durchs Leben geleiten; Wohl dir, wenn sie vereint helfend zur Seite dir stehn! Mit erheiterndem Spiel verkürzt dir der eine die Reise, Leichter an seinem Arm werden dir Schicksal und Pflicht. Unter Scherz und Gespräch begleitet er bis an die Kluft dich, Wo an der Ewigkeit Meer schaudernd der Sterbliche steht. Hier empfängt dich entschlossen und ernst und schweigend der andre, Trägt mit gigantischem Arm über die Tiefe dich hin. Nimmer widme dich einem allein! Vertraue dem erstern Deine Würde nicht an, nimmer dem andern dein Glück! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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