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29.04.2017, 00:32 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Am Lagerfeuer
Am Abend als das Lagerfeuer brannte,
war ich entzückt von dieser Herrlichkeit, in der die müde Glut in Dunkelheit, die wie ein Faber dieses Glühen kannte, verborgen wuchs nun jene dunkle Blüte wie Linderung um meine Einsamkeit. Doch war ich fern der roten heißen Tiefe, erstarrt im Dunkeln ob der Eitelkeit des Feuers. Fern seiner Heiterkeit besuchte ich das Wort in einem Briefe und schrieb Gedichte darin über Güte; Gedichte über wahre Zweisamkeit. Geändert von Eisenvorhang (30.04.2017 um 14:44 Uhr) |
29.04.2017, 16:26 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi EV!
S1Z4 - Was ist mit "wie ein Faber" gemeint? Auch auf Wikipedia finde ich nichts, was bedeutungsmäßig hier passen könnte. S1Z5 - Komma oder Bindestrich nach "nun" und nach "Blume": Sinnfaden des Satzes: "darin die müde Glut .. verborgen wuchs nun .. wie Linderung ...". "diese dunkle Blume" ist hier nur ein attributiver Einschub. S2Z3 - Da habe ich Betonungsschwierigkeiten bei "nächtlicher". Alternative: "des Feuers. Ferne seiner Heiterkeit" S2Z5 - Man kann schreiben "zum Ruhme", aber "über Ruhm" hat kein "e" hinten. Altern.: "besuchte ich das Wort in einem Briefe und schrieb Gedichte darin, ihm zum Ruhme;" Und zwar, "ihm", dem Wort, zum Ruhme. So ließe sich der Reim auf "Blume" aus S1Z5 retten. Ein sehr differenziertes und fein gewobenes Reimschema flichst du hier, die lyrische Sprache - bis auf kleine Lapsi - wohl gewoben und erhaben. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
29.04.2017, 16:37 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy
Ein Faber ist unter anderem die lat. Bezeichnung für einen Schmied. Hier findest Du die Antwort: http://de.pons.com/übersetzung/latein-deutsch/faber Mir gefiel das Bildhafte. Der Schmied in der Dunkelheit, der die Arbeit und die Zweisamkeit mit dem Feuer kennt. Wohl eher ein sehr altes Bild, wo es noch kein Strom gab x]. Danke für Deine Korrektur und Hilfe, wie immer steckt der Teufel im Detail. vlg EV |
29.04.2017, 17:07 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi EV!
Danke. Dieses Wort kannte ich nicht in diesem Zusammenhang. Seltsam, das Wikipedia davon nichts weiß ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
30.04.2017, 12:29 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Guten Morgen EV,
ich kann Erich nur zustimmen, deine Entwicklung schreitetin Riesenschritten voran, die Gedichte werden galanter, gekonnter. Das freut mich für dich. Dieses Werk wirkt durch seine Schachtelsätze, die niveauvoll daherkommen, schön. Die Metapher ist gut gewählt, ein Lagerfeuer, ein Lichtpunkt im Dunklen, das das Einsame erhellen kann, aber auch verstärken. Was ich an dem Schluss festmache, wo der Prot sich in die Welt der Worte flüchtet und seine Einsamkeit zu fassen versucht. Also auch inhaltlich rund und fein gemacht. Dennoch würde ich ein paar Kleinigkeiten noch ändern, dass die Bezüge etwas klarer werden. Am Abend,als das Lagerfeuer brannte, war ich entzückt von dieser Herrlichkeit, in der die müde Glut in Dunkelheit, die wie ein Faber dieses Glühen kannte, verborgen wuchs um jenedunkle Blume, als Linderung um meine Einsamkeit. Doch war ich fern der roten heißen Tiefe, erstarrt im Dunkeln ob der Eitelkeit oder erstarrte ich ob seiner Eitelkeit. War fern ich seiner leichten Heiterkeit, dann suchte ich das Wort in einem Briefe und schrieb Gedichte, jenem Bild zum Ruhme: Gedichte über wahre Zweisamkeit. __________________ Vielleicht wählst du auch ein anderes Wort als Bume, sodass der Ruhme fortfällt. Dann könntest du auch die Gedichte besser unterbringen.Die Zeile finde ich auch in meiner Variante nicht optimal. Nimm dir, was du brauchst. Es sind nur meine persönlichen Gedanken dazu. LG von Koko ( schön, auf einen talentierten und ehrgeizigen jungen Dichter zu treffen, wenn ich das sagen darf.) Geändert von Kokochanel (30.04.2017 um 12:35 Uhr) |
30.04.2017, 13:41 | #6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Koko
Ich danke Dir für die anerkennenden und lobenden Worte. Es eheret und erfreuet mich zu tiefst :]] Bin auch äußerst froh nicht stehen zu bleiben. Aber von nix kommt nix. Die Lyrik hat mich umwunden, sie zu kunden, sie zu runden und in langen Stunden tut sie mir immernoch, wie weiße Schokolade munden. Einen Teil Deiner Vorschläge habe ich übernommen. Die Blume wurde zur Blüte und der Ruhme wurde zur Güte. Das Sinnbild einer Blume/Blüte wollte ich aber unbedingt erhalten. Dein Vorschlag "um jene dunkle Blume" habe ich in meiner Erstversion so verfasst. Finde ich auch schöner so. Back to the roots ;] vlg EV |
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