Ein Glücksmoment

Ein Glücksmoment

Im Morgengrauen lebt ein Wachen
und Nebelschleier heben sich,
der Sonnenschein will sich entfachen,
die Welt wird wesentlich.

Die Röte legt sich auf die Felder,
es schmiegt sich noch ein letztes Grau
auf ferne, dunkelgrüne Wälder
und mischt das Licht mit Tau.

Vergänglich ist die frühe Stunde,
doch zaubert sie ein Glück herbei,
und du weißt dich damit im Bunde
beim Atmen und bist frei.

[Erich Kykal]

Hi Sy!

Die letzte Zeile der ersten Str. passt so nicht. Dass sie einen Heber kürzer ist, ist nicht das Problem, wie du vielleicht dachtest, weil du die letzten Zeilen der anderen Str. angeglichen hast.

Abgesehen davon, dass es nicht wie ein Reim klingt, weil das "sich" in Z2 eigentlich betont ist, auch wenn man es möglich nicht so betont liest, während das "-lich" von "gemächlich" unbetont ist - es liegt vor allem daran, dass bei deinen anderen beiden Strophenenden die letzten Silben ebenfalls betont sind.
Das ergibt den Kadenzenrhythmus wmwm, an den sich das "gemächlich" von S1Z4 aber nicht hält. Da fehlt am Ende einfach die entscheidende betonte Silbe.

Meine Vorschläge:

Im Morgengrauen lebt ein Wachen
und Nebelschleier heben sich,
der Sonnenschein will sich entfachen,
die Welt wird wesentlich. So wird der Takt gehalten, die letzte Silbe ist betont.

Die Röte legt sich auf die Felder,
es schmiegt sich noch ein letztes Grau Kein Komma hier.
auf ferne, dunkelgrüne Wälder
und mischt das Licht mit Tau.

Vergänglich ist die frühe Stunde, Komma hier besser, wenn "doch" folgt.
doch zaubert sie ein Glück herbei,
und du genießt die frohe Kunde
beim Atmen und bist frei.

Ein ausgesprochen gutes Gedicht, eins meiner Lieblinge von dir, zweifelsohne!
Sehr gut geschrieben! Gernst gelesen!

LG, eKy

[Sidgrani]

Hei sy,

dein Gedicht ist tatsächlich ein Glücksmoment für den, der deine Zeilen liest.

Die morgendliche, wie mit einem wundersamen Zauber belegte Stimmung, breitet sich beim Lesen aus.

Für die erste Strophe habe ich auch einen Vorschlag:

Im Morgengrauen lebt ein Wachen
und Nebelschleier heben sich,
der Sonnenschein will sich entfachen,
als gäbe es nur dich.

Ich kann Erich vorbehaltlos zustimmen, das ist ein tolles Gedicht von dir!

Liebe Grüße
Sid

[Chavali]

Liebe sy,

da schließe ich mich doch gleich und sofort vorbehaltlos den Loben der Vorschreiber an

Es sind ja auch schon ein paar Tipps gekommen, so dass ich mich gut zurücklehnen
und diesen *Glücksmoment* genießen kann,
der mir dein schönes Gedicht bereitet

Lieben Gruß,
Chavali

ich kenne diese Momente auch vom frühen Hundespaziergang, liebe Syranie, wenn die Welt gerade erwacht und noch ganz still ist. Schön in Worte gefasst.
LG von Koko

Hi eKy,

Nun wo du es sagst, ich habe die letzte Zeile „das Dasein ist gemächlich“ nicht laut gesprochen. Als ich sie im Kopf leise vor mich hinsagte, war der Takt schlüssig.

„die Welt wird wesentlich" finde ich gut, weil sie beim Staunen bleibt. Auch behält die Formulierung die Naturbeschreibungen bei.

Ich bedanke mich für deine Gedanken und freue mich über dein Lob. Ich hätte nicht gedacht, dass das Gedicht so gut ankommt.

Liebe Grüße sy

Hey Sid,

Schön dich hier zu sehen. Ich freue mich darüber, dass auch dir der Glücksmoment gefällt. Deine Idee: als gäbe es nur dich. passt sehr gut, weil die Worte einfach sind. Jedoch nehme ich eKys Vorschlag, weil der Glücksmoment einfach dem Naturerleben gilt. Niemand, kein Mensch kann diesen Zauber auslösen. Ich gehe gerne spazieren, und meist mit meinem Hund, und dann denke ich an Nichts und genieße die Natur.

Danke für dein Lob und liebe Grüße sy

Moin Moin Chavali,


Danke fürs Vorbeischauen. Ich freue mich über dein Lob. Ich hätte nicht gedacht, dass hier so viele Kommentare sind. Ich schicke dir eine Regenlücke.

Liebe Grüße sy

Liebe Koko,

Ja ich kenne solche Momente auch vom Spazierengehen und freue mich dann. Danke fürs Vorbeischauen und für deine Worte.

Liebe Grüße sy

[Cheeny]

liebe syranie,

hier hast du ein wunderschönes morgengedicht gezaubert. die bilder steigen mit de strophen. gut eingefangene atmosphäre.
ich liebe die momente wenn morgens der tag erwacht und noch ganz leichter nebel aus den wiesen steigt. (manchmal stehen dann noch ein paar rehe friedlich grasend darin.)

was mir nicht gefällt: " ..,.genießt die frohe Kunde ... das wirkt konstruiert und für den reim eingebaut.

sehr, sehr gerne gelesen
liebe grüße
liara

[Erich Kykal]

Hi Sy!

Eine Altern. für die von Liara angesprochene Zeile wäre: "und du weißt dich damit im Bunde".

LG, eKy

Liara danke, dass du mein Gedicht gelesen hast und für dein Lob.

Ja, die "Kunde"...,okay sie ist dem Reim geschuldet.

Andere Möglichkeiten wären: Runde Wunde Schlunde Funde Hunde Munde Grunde Bunde Funde Schunde Pfunde Schwunde
Kussmunde Abgrunde Sekunde Jagdhunde Gesunde Verdummte Vormunde Urkunde bekunde profunde zugrunde verwunde
Kugelrunde Hintergrunde Ehebunde Höllenschlunde Menschenkunde Sternenstunde Untergrunde Ungesunde ...

eKys Vorschlag mit dem Reimwort: Bunde passt gut.

Am liebsten würde ich bei diesem Glücksmoment in "die Runde" schauen. darüber denke ich gerade nach.... solange lasse ich es mit der Zeile: und du weißt dich damit im Bunde stehen.

Danke eKy und fürs Vorbeischauen

Liebe Grüße sy

[Cheeny]

Viel besser so!

lg Liara