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#1 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Über den Dächern mit Antennenwäldern
da ziehen Krähen; krächzen laut im Chor. Sie sammeln sich auf Äckern, Wiesen, Feldern. Mir kommt's wie ein Familientreffen vor. Sie knarzen, kollern, kecksen, hüpfen, springen. Sie spieln mit meinem Hund und foppen ihn. Dann breiten sie gemeinsam ihre Schwingen und fliegen fort; zu ihrer Schlafstatt hin. Ich lausch, den Kopf im Nacken, und ich staune; der Strom dicht über mir, scheints, endet nie. Ein langes Band, gleich schwarzem Spitzensaume, durchzieht den Himmel der Peripherie. Fast mein ich, ich verlöre selbst den Boden unter den Füßen; wäre Teil des Zugs. Als würd ich eingewoben, mitgezogen - ganz fest im Banne des Gesangs und Flugs. Mir breitet sich im Herzen tiefe Wärme, und Nebelzuckerwatte malt die Welt in Silhouetten; hab dem Schwarm der Schwärme mich gerne für ein Stück dazugesellt. .Nov2017
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Krähen sollen ja sehr klug und unter sich auch sehr sozial sein, liebe Fee.
Das LI scheint sich nach Nähe, Geborgenheit zu sehnen und fühlt sich von der Geborgenheit des Schwarms angezogen. Der Gruppe, die Sicherheit gibt, auch bei Menschen. Schön, dass das Li sich diesem kleinen Moment hingeben konnte. Schöne Zeilen, die ich gerne gelesen habe. Auch, wenn ich Krähen nicht mag. ![]() LG von Koko |
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#3 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Besten Dank, liebe Koko,
für die lieben Zeilen zu meinem Krähen-Liebesgedicht. ![]() Ich finde Krähen und Rabenvögel allgemein wirklich sehr interessant - aus genau den von dir genannten Gründen. Sie sind hochintelligent, sozial und sie zu beobachten, wie sie sich gegenseitig austricksen und untereinander kommunizieren, ist immer wieder spannend. Auch die Unzahl verschiedener Laute, die sie von sich geben. Eine richtige Sprache eben. Und wenn sie meinen Hund ganz lässig mal eben auf die Schippe nehmen, finde ich das besonders amüsant und auch spannend anzusehen. Manchmal zertrete ich ihnen die Walnüsse, die sie von den Laternen auf den Asphalt fallen lassen und stelle mir dann vor, wie sie sich denken "ah, die wieder. Na, auf die ist halt Verlass" lol Die Geborgenheit des Schwarms - ja, auch darum geht es wohl hier in meinem Gedicht (auch, wenn das für mich eher das "Nebenthema" war beim Schreiben) . Tatsächlich aber wird mir immer ganz schwummrig, wenn über mir der Himmel voll ist von schwarzem Geflatter und Gekrächze, das minutenlang nicht abreißt. Wie eine Wolke, die mich umhüllt. Ich freu mich immer, wenn ich genau diesen Moment erwische, um mit dem Hund zu gehen. ![]() Dir ein angenehmes, kuscheliges Wochenende! fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe fee,
deiner Krähen-Liebesreklärung kann ich mich anschließen. Ich mag die munteren und klugen Gesellen auch. Du hast sie, und deine Freude an ihnen, sehr schön beschrieben. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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#5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe fee,
Das ist ein schöner Spazierweg ![]() Hier gibt es viele Krähen und auch wenige Kolkraben. Sie sind sehr schlau, und ich mag sie, weil sie zusammen halten. Ein ungewöhnliches Novembergedicht. Ich bin gerne mitgewandert. ![]() ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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#6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Fee!
Schön das, vor allem die vorletzte Str. ist lyrisch sehr gelungen. Zu Beginn kommt dein Stil eher verspielt daher, steigert sich dann aber sprachlich permanent. S1Z1 - Beginnt betont, danach geht es mit unbetontem Auftakt weiter. Altern: "Den Dächern unter den Antennenwäldern" S1Z2 - Das "da" erscheint sprachlich ungelenk und unlyrisch. Würd ich durch ein einziges Wort ersetzen, zB "entsteigen", das würde auch perfekt zu meinem Vorschlag für Z1 passen. S2Z2 - Die Verkürzung "spieln" ist der Metrik geschuldet, dennoch wirkt es in diesem Text zu "verspielt". Könnte man vermeiden, zB. mit: "sie locken meinen Hund und foppen ihn." S3Z1 - Desgleichen! Verkürzungen kommen eigentlich nie gut. Besser: "Ich lausche, Kopf im Nacken, und ...". S3Z3 - "scheint's" würde ich immer noch mit Stricherl schreiben. S4Z2 - Beginnt wieder betont, das bricht den Takt. Anders gelesen wirkt es unnatürlich. Altern: (Komma nach "Boden" in der Vorzeile) "auf dem ich stehe, ...". Danach unbedingt Komma und kein Strichpunkt, wir sind immer noch in derselben Sinneinheit! S5Z4 - Bei deinem "Stück" könnte man denken: Für ein Stück WOVON hat sie sich dazugesellt? ![]() ![]() Altern: "mich gern für einen Flug dazugesellt." Denkbar auch "gern für einen Traum", "gern für ein Gebet", "gerne für den Tag", usw... Gern gelesen! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (17.11.2017 um 20:12 Uhr) |
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