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Finstere Nacht Trauer und Düsteres |
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Ballade zum Gedenken an meine Schwiegermutter
Ihr Lieben, vernehmet die wahre Geschicht von meiner verstorbenen mother in law ! Ich will in der folgenden traurigen Show , ein Denkmal ihr setzen mit einem Gedicht. Sie lebte ihr Leben in Saus und in Braus, Berlin in den Vierzigern war ihr Zuhaus, sie tanzte halbnackt und war wirklich ein Star, bezirzte die Männer und konnte sogar nach etlichen scharfen Getränken noch ohne zu wanken Balance auf dem Strich in der Mitte der schummrigen Kneipe auf Highheels behalten. Es staunten die Jungen, es schauten die Alten, und einer entbrannte in heilloser Liebe , er folgte dem Ruf seiner innigsten Triebe und führte die Marga, so hieß die Canaille, zum Standesbeamten, ein Hoch der Bataille! Der Otto, ihr Gatte, war arglos und bieder, er leistete Großes, war allseits geachtet; das alles war Marga im Innern zuwider, im Grund hat sie Otto von Herzen verachtet. Sie führte nen Puff und genoss ihre Freiheit, verlobte sich frech mit nem Kölner Filou; der nannte sie zärtlich Cherie und Bijou, für ihn machte Marga die Beine recht gern breit - das konnte auf Dauer nicht gut gehn und bald verunglückte Bodo im Gremberger Wald - bei einem getürkten Versicherungsfall ist Bodo ein andrer ins Auto geknallt. Das heftige Winken des Schicksals ging Marga am Arsche vorbei; die geerbten Moneten verschob sie ganz schnell auf die Insel Mallorca - noch nie sah ich Marga so inbrünstig beten. Du warst, ich gesteh es, zeitlebens ne Perle, und niemand gelang es, die Anzahl der Kerle genau zu erfassen, doch du wurdest älter, du dachtest ans Sterben, dein Blut wurde kälter. Verbrennt mich zu Asche, das war dein Begehr, mein Grab sei das tiefe und wogende Meer. Bald raschelten Margas verkokelte Reste in einer verkupferten Urne, die beste der Urnen, ersteigert vom liebenden Sohn. Drei Jahre vergingen und Marga war schon zu lange im Reiche der düsteren Schatten, nun wurde es Zeit. sie im Meer zu bestatten. Die Trauergemeinde mit Urne samt Strauß, begab sich zum Boot und sie fuhr flott heraus, durchpflügte die Wellen der wogenden See, erreichte recht bald das Bestattungskarree. Der Sohn nahm die kupferne Urne aus ihrer Verpackung und küsste verzückt die in Kupfer gravierte Beschriftung: „Ich habe geliebt und gelebt und getanzt und gesoffen, nun schwimm ich im Meer und da kann ich nur hoffen, dass diese Bestattung den Kindern nichts kostet, das Kupfergefäß zu geschwind nicht verrostet.“ Ein Schwung und die Urne beschrieb einen Bogen, ist dank ihrer Schwerkraft ins Wasser geflogen. Die Luft in der Urne verhindert das rasche Versinken, und treffen die Strahlen der goldenen Sonne das Kupfer der Urne, dann macht sie erheitert nen niedlichen Hupfer, mir ist, als tät Marga noch einmal den Lebenden winken. Geändert von Felix (07.01.2018 um 01:55 Uhr) |
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