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10.05.2018, 10:32 | #1 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Nachruf auf einen Bergfreund
Du hast mich treu durch dünn und dick begleitet,
bist mir in höchsten Nöten beigestanden, als wir im Fels uns an die Steige banden, wo jeder Aufstieg höchstes Glück bedeutet. Du fandest immer Kraft zum guten Leben, ertrugest still auch trüber Tage Lasten, und konntest sicher deine Lage tasten, dich der Natur im Absoluten geben. Nun ließ der Tod das dir Gewährte fallen, ich sehe dich zum Himmel schwebend leben. So lass auch mich zum Geiste lebend schweben und mich dereinst zu dir, Gefährte, wallen. Dein Schicksal ließ dich nicht mehr weiter leben, willst du an meiner Himmelsleiter weben?
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Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn! |
10.05.2018, 10:40 | #2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Lieber Fridolin,
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. © auf alle meine Texte
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10.05.2018, 12:41 | #3 | |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Zitat:
Schönes Sonett zu traurigem Anlass - wenn gute Freunde gehen, ist es als ginge ein Teil von einem selbst ... S1Z2 - Wäre da ein "hast" zu Beginn nicht sprachlich schöner als das "bist"? Ab S3 erscheint die Reimfindung etwas bemüht und erzwungen, mit zu viel "leben/lebend/leben". Vorschlag: Nun ließ der Tod das dir Gewährte fallen, ich sehe frei zum Himmel dich erheben. So lass auch mich dereinst zum Geiste schweben, dies Wiedersehen würde mir gefallen. Dein Schicksal ließ dich nicht mehr weiter leben - willst du an meiner Himmelsleiter weben? Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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12.05.2018, 21:04 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Fridolin,
Das ist gekonnt! Wunderbar! Ein Sonett geschüttelt und es gleitet dennoch nicht ins Lustige ab. Ein schöner Nachruf für den Freund. Sehr gerne gelesen sy |
12.05.2018, 21:14 | #5 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Danke, Chavali und syranie für eure lobenden Worte.
Eky, ich konjugiere beistehen wie im süddeutschen Sprachraum üblich mit sein, er ist mir beigestanden, nicht er hat mir beigestanden. Beides, finde ich, ist möglich. Das sagt auch der Duden: Perfektbildung mit »hat«; süddeutsch, österreichisch, schweizerisch auch: ist. Leider haben deine sonstigen sprachlichen Anregungen den Nachteil, dass sie keine Schüttelreime sind. LG Friedhelm
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Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn! Geändert von Friedhelm Götz (12.05.2018 um 21:25 Uhr) |
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