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02.11.2018, 19:09 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Scharfer Schnitt
Scharfer Schnitt
Ich lächle mir mein Spiegelbild zurecht: Der erste Nebel dieses Tages weicht. Da stehe ich. Und ich bin wirklich echt. Mein Tiefgang ist das Gegenteil von seicht! Ich knöpfe mir den Kragen auf, es quillt, Was drunter sprießt, vor Kraft und Mannheit wild. Es ist der Augenblick, in dem er schwillt, Der Kamm, denn ‚Schöner Mann‘ ist jetzt im Bild! Noch rasch ein Stäubchen vom Parfüm versprühn: Es ist der Wahn, der in den Augen blüht. Der Mann sei wagemutig, stark und kühn – Hormone sind‘s, aus denen Dummheit sprüht! Beim Frühstück schneidet sich der Weltbezwinger Ganz trivial-banal in einen Finger.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
03.11.2018, 15:31 | #2 |
Hofnarr
Registriert seit: 04.06.2014
Ort: Hattersheim am Main
Beiträge: 1.044
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Ich hoffe, der Weltenbezwinger hatte ein Pflaster im Haus!
Mir gefällt die Selbstironie in Deinem Gdicht, lieber Walther. Spätestens, wenn die Wunde verheilt ist, kann das bild von einem Mann wieder in den Spiegel lächeln... Liebe Grüße, Stefan |
04.11.2018, 12:10 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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lb Plotzn, dein kompliment freut mich - zumal es von einer koryphäe auf dem fachgebiet humorvolle gedichte kommt. da kann ich dir das wasser nicht reichen! zum glück zieht man das pflaster im spiegel nicht. es verschwindet in den beschlagenen teilen desselben. lg W.
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12.11.2018, 13:36 | #4 |
Nixe, rotblond
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
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Hi Walther,
inzwischen ist die schlimme Wunde sicher längst wieder verheilt und du bist schön wie eh und je Schmunzelnde Grüße ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
12.11.2018, 13:42 | #5 | |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Zitat:
das liebende gegenstück des lyrichs hat ein küßchen draufgegeben und es weggeblasen. das lyrich ist auf wolken durch den tag geschwebt und hat nichts mehr gespürt. lg W.
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12.11.2018, 19:28 | #6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Walther!
So sin wi olle Keerls: Sooo alt und immer noch "Hormone"! Kokette Nabelschau vor dem Szenario der Morgentoilette! Ja, die Eitelkeit stirbt zuletzt, und davor röchelt sie ewig lange vor sich hin, vom Eigentümer vehementest geleugnet und abgestritten! In der letzten Zeile würde ich schreiben: "in seinen Finger", das liest sich runder und ist auch noch ein wenig leichter verständlich. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
13.11.2018, 14:42 | #7 | |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Zitat:
das lyrich hat schon vergessen, welcher finger es denn war. aber danke für das lesen, das tiefe verständnis für das problem und den hinweis! lg W.
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