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10.02.2019, 16:03 | #1 |
Hofnarr
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Beiträge: 1.044
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Kneippen-Therapie
Die Welt ist furchtbar kompliziert,
wer soll das noch durchschauen? Ein Menschlein, das ins Leere stiert, hat heftig dran zu kauen. Schluckt literweise Medizin, um seinen Schmerz zu lindern und bittet Gott auf beiden Knien das Schlimmste zu verhindern. Dann kriecht es ins Laternenlicht hinaus auf allen Vieren, es will sein innres Gleichgewicht auf keinen Fall verlieren.
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Humorvolle Lyrik ist der Hofnarr der Poesie |
10.02.2019, 17:29 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Plotzn!
Komma ans Ende von S2Z3. Einer der Gründe für die Erfindung von Göttern und religiösen Welterklärungsmodellen: die Überforderung mit den Gegebenheiten der Realität, das Versagen an der Herausforderung eigenständigen Denkens und eigenverantwortlicher Existenz. Dann lieber Erstgeborene opfern, um sich behütet zu fühlen - kann man einem behaupteten höheren Wesen jämmerlicher in den Arsch kriechen!? Schönes Bild, dass das innere Gleichgewicht solcher Mangelseelchen so labil ist, dass es sich nur auf allen Vieren aufrechterhalten lässt ... Amüsiert gelesen - es erfüllt meine Erwartungen in die durchschnittliche Intellektualität der Menschheit! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
10.02.2019, 18:03 | #3 |
Hofnarr
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Servus eKy,
die Zeiten der Erstgeborenenopfer sind zum Glück vorbei (wobei ich als Drittgeborener sowieso nicht viel zu befürchten gehabt hätte ). Damals konnte man sich bedrohliche Naturerscheinungen noch nicht erklären und und glaubten (oder aberglaubten), sie durch Beten oder Opfer irgendwie abzuwenden zu können. Was später Religionen und Kirchen aus der Angst der Menschen gemacht haben, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Aber auch in heutigen aufgeklärten Zeiten kommen manche nicht mit ihrer (Um)Welt zurecht und flüchten sich z.B. in Alkohol, wie mein Menschlein hier. Dank Dir, auch für den Hinweis auf das fehlende Komma. Liebe Grüße, Stefan
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