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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.01.2017
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Bankraub so einfach wie…
Mitternacht, der helle Schein des Mondes, ergoss sich durch die Gitterstäbe meiner Zelle. Wenn ich meinen Kopf ganz in den Nacken legte, konnte einen Bruchteil des Sternenhimmels sehen. Hier sollte ich nun fünfzehn Jahre meines Lebens verbringen. Fünfzehn Jahre für eine Tat, die ich nicht begangen habe. Wie war das noch einmal…? Meine beiden Freunde Hubert und Karli hatten mich überredet, eine Sparkasse zu überfallen, ich brauchte nur draußen Schmiere stehen und sollte aufpassen, dass kein Kunde die Bank betrat. Hörte sich ja einfach an! Die zwei Idioten kriegten aber nicht genug, sie raubten nicht nur die Kasse aus, sie ließen sich auch aus dem Tresor, 500.000 Euro geben. Hubert schleifte eine junge Angestellte in den kleinen Nebenraum und vergewaltigte sie dort. Währenddessen Karli die vier Angestellten, mit eine Waffe bedrohte, die aber unecht war.. Die plötzlich auftauchende Streifenwagen Besatzung, lief an mir vorbei, rannte in die Sparkasse und verhaftete Karli, fand natürlich auch Hubert im Nebenraum, der gerade auf der Angestellten lag. Ich stand immer noch wie betäubt vor der Tür, als der eine Beamte mich fragte; “Gehören sie auch dazu?” ,sagte ich -ja-. Vor Gericht wurden Karli zu acht Jahren und Hubert zu zwölf Jahren verurteilt, ich bekam fünfzehn Jahre, weil meine beiden “Freunde” sagten, ich hätte den Plan ganz allein ausbaldowert. Von meinen fünfzehn Jahren habe ich nun schon drei Jahre abgesessen. Meine Freundin Trudel besucht mich regelmäßig, heute hat sie mir einen selbstgebackenen Kuchen mitgebracht. Als sie mir den Kuchen übergab, blinzelte sie dabei mit ihren Augen, wie eine flackernde Glühbirne. Dann nestelte sie an ihrem Haarknoten und zog ein etwa 30 cm langes Stahlseil hervor, welches mit groben Diamantstaub überzogen war. Nach drei Tagen Arbeit, hatte ich zwei der Gitterstäbe fast völlig durchtrennt. In der letzten Nacht brach ich die Stäbe heraus, kletterte mit Benutzung des Stuhles, welcher unter dem Gitterfenstern am Boden befestigt war, um mit Muskelkraft und einen Klimmzug, bis zum Fenster zu gelangen, zwängte mich hindurch und befand mich direkt neben der Regenrinne. Von hier war es ein Leichtes zu Boden zu springen, meine Zelle lag ja im ersten Stock. Ich musste nur noch die fünf Meter breite Rasenfläche überwinden, dann war ich draußen. Trudel wartete bereits im Auto auf mich. Geschafft. Falschen Pass hatte ich immer bereit liegen. Ich zog mich bei Trudel um, nahm das Geld, welches sie mir zusteckte und verschwand. Zehn Jahre später. Ich war die ganze Zeit auf Cuba, zehn Jahre Sonne, Strand und heiße Nächte. Mein Freund Cullus verschaffte mir eine Arbeit als Aufsicht in einen Spiel - Casino. Jeden Morgen nahm ich ein Paar Chips mit nach hause. Nach zehn Jahren hatte ich ein Vermögen von 800.000 Dollar. Mein Freund Cullus löste die Chips ein und ich kam zurück nach Deutschland. Eines Nachts besuchte ich meinen alten Kumpel Hubert, er machte mir selbst die Tür auf. Nachdem er sich vom ersten Schreck erholt hatte, schlug ich zu. Er wohnte allein. Als ich sein Haus verließ, sah ich schon ersten Flammenschein hinter seinen Fenstern. Karli war entsetzt als er mich sah, ich stand vor seiner Tür, grinste ihn an und schoss ihm eine Kugel in den Kopf. Drei Blocks weiter, vernahm ich das Tatütata der Feuerwehr. Nur tote Freunde sind gute Freunde. |
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