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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 07.05.2010, 12:09   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Löscht, ihr lichten Abendstunden,
meiner Augen Niederbrennen!
Heilt die heißen Lebenswunden
mit gekühltem Sicherkennen!

Nehmt mir aus der Aschenbrust
meines Herzens klare Flamme!
An der milchgestirnten Amme
säugt sie satt zu neuer Lust!

In die Nacht, o Seele, reite!
Finde, was dich neu besiegt,
und mit letzter Hoffnung streite,
bis sie Flügel hat - und fliegt!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 07.05.2010, 23:12   #2
Gert-Henrik
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Hei hei
-dem Tod sein kleiner Bruder sein Zustand-

Ein schönes Werk über den den Schlaf des (Lebensfeuer) Auges und die allnächtlichen Reisen des feurigen Herzens. Die Milchstraße in einem schönen neuen Bild - toll!

8 Silben weiblich, 7 Silben männlich; gekreuzte Endreime, außer in der Mitte; konsequente Trochäen - formal ist alles klar.

Die Mitte mit "Flamme, Amme" hat mich wieder zu einer meiner Grundfragen gebracht: Das Feuer als der wahre Schöpfer der Dinge?

Gerne gelesen
LG, L.

Geändert von Gert-Henrik (07.05.2010 um 23:16 Uhr) Grund: TROCH_x und nicht x_BUS
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Alt 07.05.2010, 23:23   #3
Dana
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Lieber eKy,

aus und an - oder eine Kerze, die sich verzehrt, um Licht zu geben.
Limes hat es wunderbar kommentiert.
Imponierend die milchgesternte Amme.

Man könnte unendlich über die neue Lust philosophieren, ohne das Geringste zu wissen.
Ich hätte es lieber in der spirituellen Rubrik gesehen - aber darin trennen sich unsere Sichtweisen - macht nix.

Ein schönes Stück Lyrik, das dem Leser ganz eigene Bilder vermittelt - je nach Glaube, Hoffnung, Philosophie.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 11.05.2010, 08:51   #4
Erich Kykal
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Hi, limes und dana!

Interessant! Der Schlaf stand mir beim Schreiben ursprünglich gar nicht vor Augen - ich dachte eher an Momente, da man sich in den Trubel einer Samstagnacht stürzt, um das "Menschenspiel" zu spielen (darauf zielt die "neue Lust" ab...) - aber wo du es nun erwähnst, erkenne ich erst, wie perfekt es passt!
Vielen Dank für diesen neuen, wunderbaren Blickwinkel!

LG, eKy
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Alt 12.05.2010, 23:28   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,
das ist mehr als interessant.
Die Dinge sind nie wie sie sind, sondern wie man sie betrachtet.
Nach deiner Antwort - klar, so auch.
Jedoch dein Werk erlaubt viel mehr - das ist das Besondere an der Lyrik und wie sie verstanden (ausgelegt) wird.
Schule: "Was wollte der Dichter sagen?" 20 verschiedene Antworten und alle stimmen. Ein Lehrer, der nur anders denkt, benotet.
Wie schön, dass es Foren gibt, wo man sich austauscht und den Dichter "leibheiftig" erfährt.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 17.05.2010, 09:46   #6
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Ich hasse es, zu benoten!
Aber eine Gesellschaft, die am liebsten ALLES reglementiert und überprüfbar sehen will, zwingt mir dieses Vorgehen auf!
Gerade in Bildnerischer Erziehung ist es schwer - wie "benotet" man Kreativität, Motivation, Talent? Einzigartigkeit über EINEN Kamm zu scheren ist die Lust der Bürokraten. Ebensolche haben unser Schulsystem geschaffen, und zwar zu einer Zeit, als Obrigkeitsdenken und blinder Gehorsam obligatorisch waren!
Was soll ich sagen...
Irgendwo müssen meine Brötchen ja herwachsen, also mache ich meinen Job.

LG, eKy
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