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27.08.2010, 13:29 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Träume
Wie es heißt sind Träume Schäume,
und die Schönsten in der Welt, die man gern hat, die man liebt, sind die Dinge, die es nicht mehr gibt. Halten Träume was für Dich bereit, werden manchmal sie zur Wirklichkeit. Bis auf das, was man so sehr vermißt, weil es nun nicht mehr erreichbar ist. Durch den Traum in irgendeiner Nacht wird so Vieles Dir zurückgebracht, an Musik und an Gesang, wie es einst in Deinen Ohren klang. Zaghaft naht der Frühling wieder, es erklingen gern gehörte Lieder, und ich setze mich an mein Klavier, spiele auf und denke mir: Laß noch mal die Melodien so ganz an Dir vorüberziehn. Träum dabei, so wie gewohnt, weil sich Träumen immer lohnt. Wie es heißt sind Träume Schäume, und die Schönsten in der Welt, die man gern hat, die man liebt, sind die Dinge, die es nicht mehr gibt. |
08.10.2010, 23:27 | #2 |
Lyrische Emotion
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Hallo Justin,
das ist ein sehr ergreifendes Gedicht. Ich habe es mehrere Male gelesen und es schwingt eine Sehnsucht mit, die mich wirklich getroffen hat. Nun habe ich einiges hier gelesen und habe daher ein wenig Hintergrundwissen. Ich möchte jetzt gar nicht mehr viel dazu sagen, finde es aber toll, daß dieses Gedicht in dieser Rubrik steht und nicht bei den traurugen Texten zu finden ist. So ist jedenfalls zu erkennen, daß LI seine Träume zu nutzen weiß und darin einen Teil des Sinns seines Lebens sieht, auch wenn es eine bestimmte Fähigkeit nicht mehr besitzt. Respekt, gelungener Text! Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
10.10.2010, 12:35 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Faldi,
Du hast mich wiederum mit einem so netten Kommentar bedacht, über den ich mich sehr gefreut habe - wirklich! Dafür danke ich Dir vielmals. Im Nachhinein bin auch ich froh, daß ich dieses Gedicht in dieser Rubrik plaziert habe. Obwohl gewisse Lebensumstände mit Ängsten und viel Ungewißheit auf den ersten Blick dagegen sprechen. Unter erschwerten Bedingungen kann die Stimmungslage das lyrische Ich aber manchmal in diese Richtung führen. Weil die positiven Elemente, die im Vergleich zu anderen dünner gesät sind, zeitweise intensiver gefühlt werden. Ich denke, das ist die beste Erklärung dafür. Es ist zutreffend, daß "reale" Fähigkeiten verlorengegangen sind. Das habe ich selbst durchblicken lassen. Auf der anderen Seite ist diese Interpretation dennoch einseitig, denn die Verbundenheit mit der Sache ist geblieben. Vieles daran mag paradox erscheinen, aber wenn ich mich ans Klavier setze, stehen wir plötzlich in der Kommunikation auf einer Stufe. Es gibt also auch noch den Blick von anderer Warte. Ich habe vor Jahren mal etwas über den Werdegang dieser Verbundenheit nach meinem Verlust geschrieben. Wenn es Dich interessiert, könntest Du mehr darüber erfahren. Dann müßte ich es nur heraussuchen. Liebe Grüße und eine gute Zeit Justin |
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