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#1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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In der Tonne
Ich dachte fast, der Welten Rund, es wär Verbeult durch Meer und Land, durch Mond und Sonne: Da sitze ich, in meiner kleinen Tonne, Ein Philosoph, dem solches peripher Am Hintern doch vorbeigeht, als Kolonnen Der vielen Dinge, die, im Innern leer, Die Füße voreinander setzen. Schwer Kann schneller enden, was so leicht begonnen, Als man sich denken kann: Ich komm ins Grübeln Und wiege in der Sonne Hand wie Haupt. Man möge mir die Sache nicht verübeln: Dies Denken hat mir nachts den Schlaf geraubt. Ich werde an den Tonnendeckel dübeln, Was ihr als Welterklärung alles glaubt!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (14.12.2010 um 15:55 Uhr) |
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#2 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Lb. Lipiwig,
in der Tat kommt Dir einiges zurecht griechisch vor. ![]() Den von Dir zitierten Vers habe ich mindestens 10 Mal umgebaut. Am Ende habe ich mir gesagt, der Leser wird verstehen, was ich damit beschreibe. Auch da zeigt Dein Eintrag, daß dieser feste Glaube (ganz ohne Dübel und doppeltem Tonnenboden) nicht so ganz falsch war. Ich freue mich, Dir gut unterhalten zu haben. Was kann ein Dichter mehr wollen. Geld gibt's eh keins, und schon gar nicht zurück. ![]() LG W.
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Walther,
meine Interpretation: ein Diogenes der heutigen Zeit spricht aus dem Gedicht heraus... Und Ernüchterung, Verbitterung. Wobei die Conclusio lautet: Ich möchte mit dieser Welt nichts mehr am Hut haben. Tja, solche Gedanken überfallen mich (wie jeden von uns) von Zeit zu Zeit auch. Wie so oft, hast du für dein Gedicht die Sonettform gewählt. In diesem Bereich kenne ich mich nicht so gut aus. In der 2. Str. 3. Z. bringst du mich in Verlegenheit, denn ich bin es von dir gewöhnt, technisch perfekte Sonette zu lesen. Und dabei würde so wenig genügen, um aus den 12 Silben 10 zu machen… indem man das Wort „tappen“ wegnehmen würde…. ![]() Nur so `ne Anregung… Gerne gelesen. LG LyTau |
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#4 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Hallo LyTau,
gut, daß Du mich erinnert hast, daß der Metrenfehler hier noch nicht ausgebaut war. ![]() Mein Diogenes ist eigentlich ganz verträglich. Er ist skeptisch, was Welterklärungskonzepte angeht. Damit liegt er im Trend. ![]() Danke für Deinen Hinweis und Deine Gedanken. LG W.
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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hallo walther,
wenns da um diogenes geht, dann fällt mir auch noch was ein.... Wie Diogenes…? In Griechenlands glutheißer Sonne lebt sichs wohl gut, auch in der Tonne! Doch eines scheint mir sonnenklar: Dass "Dio" wohl ein Penner war! Bei uns, da würde er wohl dösen im Müll und andern ominösen, Locations, die nicht ganz konform mit der EU - gewollten Norm! Doch damals war das nicht so wichtig: Da lebte jeder, wie ers richtig und gültig hielt, nach eignem Sinn - und wurde ganz von selber hin! Diogenes wollte tapfer trotzen der Vorschrift und begann zu motzen: Was stand der blöde Alexander vor ihm unnötig umeinander? Kein Staat, kein Mensch würds heute wagen nach Brüssel Ähnliches zu sagen! Wir beugen uns und winken ab - Dreht sich Diogenes im Grab? Sein Land war damals Hochkultur - davon fehlt heute jede Spur! So mancher muss - wie soll ichs sagen?- auch heut die Haut zu Markte tragen. EU - EU an allen Enden! Das fesselt manchen an den Händen. Verflochten sind wir und vernetzt. Wenns blöd ausgeht, dann schläft zuletzt ein jeder in der Biotonne, und zwar im Winter - ohne Sonne! Kein wohlgeformte Sonett wie bei dir , aber auch eine wenig phil gesophen.... ![]() lg, larin |
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#6 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Hallo larin,
so rollen die Verse tonnenweise aus der Feder. Diogenes biogenas. ![]() Danke und Gruß W.
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#7 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Lb Walther,
entschuldige bitte, aber ich muss Larin etwas ganz wichtiges mitteilen... danke ![]() _____________________________ Laaaaariiiiiin! Zitat:
![]() ![]() ![]() Liebe Larin, du bist einfach nicht zu übertreffen! Grossartig!!!! liebe Grüße an euch beide LyTau |
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#8 |
Gelegenheitsdichter
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Lb. LyTau,
Du darfst Dich hier gerne geziemend beeumeln. Bei mir herrscht Freude frei! ![]() LG W.
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#9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo walther und Lytau,
ist das nicht seltsam , dass zu gewissen zeiten gewisse themen fast glechzeitig an mehreren stellen auftauchen? ich hatte das diogenes-gedicht gerade fertig (angeregt durch ein diogenes -gedicht, das ich anderswo gelesen hatte) - und las mit verwunderung walthers titel..... entweder schreiben wir dichter alle von einander ab ![]() oder es gibt so etwas wie einen mentalen "superstring" , der zu einer gewissen zeit zu parallen aktivitäten anregt. ![]() oder sollten das reste eines uralten "schwarmstinktes" sein? ![]() lasst uns auch weiter ausschwärmen! ![]() und danke an dich, walther, für "freude frei" lg, larin |
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#10 |
Gelegenheitsdichter
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Lb. larin,
mit dem Dichten ist es wie beim Erfinden der Photographie: Das geschah ja auch an mehreren Stellen faktisch gleichzeitig. ![]() LG W.
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