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08.05.2011, 16:10 | #1 |
Galapapa
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Der Morgen war türkis
Der Horizont im Osten war türkis,
die Amseln haben viel zu laut gesungen, als früh am Morgen still ich dich verließ, wir waren in Gedanken noch umschlungen, bis eine Ahnung Leidenschaft zerblies. Ich war so seltsam schwerlos aufgewühlt, in deinem liebevollen Bann gefangen, hab mich verletzbar, seelenwund gefühlt, bin in die Einsamkeit zurückgegangen, wo öd die Wirklichkeit die Träume kühlt, wo Schuld mich in den tiefen Abgrund zog, mir dort das Licht der Leidenschaft verhüllte. War’s Liebe, war’s Verrat, was schwerer wog, als hilflos jene Schwäche mich erfüllte, in der ich meinen besten Freund betrog? |
11.05.2011, 09:16 | #2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.005
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Lieber Galapapa,
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. © auf alle meine Texte
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11.05.2011, 09:43 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Charly!
Eins deiner besten, keine Frage! Alles schwingt, fließt, stimmig in Reim, Rhythmus und Inhalt. Ich schwelge! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
12.05.2011, 21:40 | #4 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
ich darf vorab einfach nur "nachplappern", was eKy gesagt hat. Mich hat die Intensität, die Echtheit und Tiefe des Gedichts sehr beeindruckt. Um aber etwas anderes zu sagen: "Es ist eines der besten Gedichte meiner gesamten Forenzeit." Es ist nicht der Inhalt selbst. Das Leben ist ganz anders und keine Regel, kein Gesetz, keine Wertung und kein Begriff von Gut und Böse entscheiden darüber, was hätte sein dürfen und was nicht bzw. doch, aber niemand kann die ganz eigene, persönliche Gültigkeit be- bzw. verurteilen. Genau diesen "wunden Punkt" hast du in einer lyrischen Sprache umgesetzt, die den Leser eintauchen lässt. Die gegebenen "Vorurteile" verstummen ob der Echtheit. Das lyr. Ich bedarf eines stillen Zuhörers und bleibt mit seinen Gefühlen doch allein. Galapapa, dir ist ein großer "Wurf" gelungen. Es gibt viele Geschehen, Taten über die geurteilt wird. (Ich bin immer noch nicht überzeugt, ob Menschen über Menschen überhaupt urteilen dürfen und sehe doch die Notwendigkeit in Bezug auf Realitäten. Das aber nur nebenbei.) Die Liebe ist ein unerschöpliches Thema. Alle Welt redet von ihr, aber niemand hat sie gesehen. (Ist ein Spruch, ich kann den Urheber nicht benennen.) Dein Gedicht reimt einen ihrer verschlungenen Wege. Der "scheinbar" harmlose Titel passt ebenso wie jeder einzelne Vers. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
14.05.2011, 18:50 | #5 |
Galapapa
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Hallo liebe Chavali,
danke für Dein schönes Lob! Die Idee, die Dir gut gefällt, hatte ich an einem sehr frühen Morgen vor ein paar Tagen, als ich durchs Fenster den ersten hellen Steifen am Horizont im Osten sah; er war nicht wirklich grün und auch nicht wirklich blau, eben türkis. Das erinnerte mich spontan an einen anderen, sehr frühen Morgen... Wenn es einen wirklich erwischt, dann hat man im Feuer der Jugendjahre diesem Drang nichts entgegenzusetzen, außer der späteren Reue, zumal, wenn das Feuer auf beiden Seiten brennt. Dem lyrischen Ich aber ist das nur einnmal passiert. Mit einer solchen Schuld hat man bis zum Ende zu leben. Mit herzlichen Grüßen an Dich! Galapapa Hallo Erich, auch Dir herzlichen Dank für Dein aufbauendes und begeistertes Lob! Es sind die Texte die besten, die am meisten Herzblut enthalten. Das hat natürlich nichts mit dem Inhalt zu tun. Grins! Herzliche Grüße an Dich! Galapapa Hallo liebe Dana, ein schöneres Lob habe ich in m e i n e r Forenzeit nie gehört. Danke! Ich glaube auch, dass es sehr problematisch ist, in dem beschreibenen Dilemma von Schuld zu sprechen oder von Unrecht. Wer einmal richtig verliebt war, insbesondere in seiner Jugend, der weiß auch um die Dinge, die dabei in der Seele eines Menschen vorgehen. Nichts geht mehr seinen gewohnten Gang, nichts wird mehr an der gewohnten Moral, am bisherigen Rechtsempfinden gemessen und man ist diesem unbändigen Drang dieses gewaltigen Stückes Natur in uns ausgeliefert. Mit Abstand betrachtet kann ich von mir sagen, dass ich auch meinem besten Freund, hätte er mich so betrogen, verzeihen könnte in dem Bewusstsein, dass zu dieser Tat immer zwei gehören. Das sollte den Betroffenen zumindest nachdenklich machen. Auch ich habe übrigens die Liebe noch nie gesehen, aber umso heftiger gespürt, war ihr gnadenlos ausgeliefert und bin in ihrem Würgegriff von Euphorie zu tiefster Traurigkeit getaumelt, und ich habe nichts in meinem Leben mehr genossen! Ich würde fast alles hergeben dafür, das noch einmal erleben zu können. Mit lieben Grüßen an Dich! Galapapa Geändert von Galapapa (14.05.2011 um 19:23 Uhr) |
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