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25.09.2011, 23:10 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Landbelagerung!
Neulich fuhr ich mal ins Grüne,
ach, die Welt war meine Bühne! Wollt am Busen sonnigwarmer Herbstnatur frei sein, schwelgen, Ruhe suchen - aber leider: Pustekuchen! Schade, war nüscht, weil mir andres widerfuhr: Wenn mit müden, rosa Waden all die rüden Wanderschwaden jeden Gasthof wild belagern, bis um vier, kannst du gleich dein Mittagessen und die Kaffeezeit vergessen – manchmal kriegst du nicht mal mehr ein warmes Bier! Auf der Suche nach Getränken und den letzten freien Bänken zieht die Meute auch schon tiefer, bis ins Tal, ebenerdig wie in Höhen stapelt sichs dann vor den Klöen - denn wer durstig war, der müsste dann auch mal! Da sie doch in Riesenschwärmen Berg und Tal und Wald belärmen, bleibt die Großstadt sonntags leer, ganz still und stumm, Trauben, Wolken - wie von Staren, die voll Gier ins Grüne fahren – montags dreht sich dann das ganze Spielchen um! Wenn mit brandig-roten Waden und mit Blicken , toten, faden, sie im Aufzug stehn und man nichts Schlimmes ahnt! Und das höchste der Gefühle sind die nächsten Reiseziele, die ein jeder schon fürs Wochenende plant…. Geändert von a.c.larin (08.10.2011 um 20:11 Uhr) |
27.09.2011, 07:45 | #2 | |||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Morgen, liebe larin,
irgendwo zwischen Humor und Satire, finde ich. Es hat eindeutig einen kräftigen Schuss Ironie, mit einem leisen Anflug von - wie soll ich sagen - "Schicksalsergebenheit"? Gefällt mir gut, deine Beschreibung der "Landbelagerung", die an Wochenenden von der regelmäßig auftretenden "Stadtflucht" ausgelöst wird. Besonders erheitert hat mich beim Lesen die Tatsache, dass das LI ja eigentlich ein "Teil des Debakels" war, denn er/sie fuhr wohl aus genau den gleichen Gründen am Wochenende auch aufs Land ... Ein paar Formulierungen haben mir es angetan: Zitat:
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Zitat:
Ich habe mit dem Rhythmus trotz dem Wechsel von 4 zu 6 Hebungen in den Langzeilen keine Probleme, es "funktioniert" gut, und auch die separat geschriebenen Teile in Strophe 2, 3 und 4 kann ich im Sinne von 6-hebigen Versen so "mitlesen"; wie beispielsweise "ein warmes Bier", das ich mir "hinter" Vers 6 in Strophe 2 "denke". Ich musste mich nur einen Moment lang "eindenken", dann klappte es. Aber in Strophe 1 "hakt" es ein bisschen: Zitat:
und Vers 6: Zitat:
Wie wäre es, nur als Vorschlag, hiermit: Neulich fuhr ich mal ins Grüne, ach, die Welt war meine Bühne! Wollte schwelgen, dort am Busen der Natur, (passt dann auch mit 11 Silben und 6 Hebungen) gleichfalls/einmal/und dann/und so/einfach/selber/richtig/wirklich/endlich frei sein, Ruhe suchen aber leider : Pustekuchen! Schade, war nüscht, weil mir andres widerfuhr: Was meinst du? Sehr gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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08.10.2011, 20:05 | #3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo stimme der zeit,
Zitat:
ich gebe zu : das wörtchen "Klöe" hat mein sohn erfunden (als er etwas vier jahre alt war ) - da interessierte es ihn sehr, welche arten von wasserspülungen es denn auf den diversen "klöen" gäbe... mit der aufgepiekten einen stelle beim naturbusen hast du ganz recht , damit war ich auch nicht ganz zufrieden. da werd ich noch mal rangehen müssen. danke für deine vielfältigen überlegungen! mittlerweile hat ja das wetter gewechselt, die letzten blasen an der ferse sind restlos verheilt - und die berge wieder sicher vor uns lufthungrigen städtern. liebe grüße, larin |
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