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11.12.2011, 11:49 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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Fallen Metatron
Fallen Metatron
Gott: Ich kann es hören Ganz leise... macht es "plitsch... platsch... plitsch!" Hallt es wider Wenn deine Tränen in die Tiefe fallen Kann sie hören, wie sie hallen, wie sie hallen... Luzifer: Sinke nieder! Dämonen: Fliegst nie wieder... Luzifer: Staub liegt auf den toten Körpern Hebt sich sachte da der Wind Fegt ihn fort Dreht die Zeit Sieh des Lebens Endzeitsort Sieh das Leid Hass und Qual Gefühle die nur Fehler sind Luzifer: Drückend doch die Stille ist Was lebst du noch? Was denkst du noch? Du hasst die Welt, du hasst mich doch... Ich sprech zu dir so falsche Dinge Lass die Wut die Welt verschlingen Teil sie auf mit böser Klinge Sieben, sieben Tage nur Ich sag dir, wirst du Tode singen Metatron: Hilf mir! Luzifer: Ich tret dich bloß mit meiner Stimme Lock dich langsam her, zu mir Oh schlechte Erd´, oh falscher Gott Ich töte deine Kinder hier Sieh her, sieh hier HÖR MICH AN!! Metatron: Ich höre seine Schreie Sie sähen bös´ Gedanken Gott: Lass sie von dir abprallen Zerstöre sein Verlangen Metatron: Er spricht so falsche Sache Dreht die Wahrheit langsam um Gott: Höre nicht auf ihn Sondern bleibe weiter stumm Metatron: Doch spricht er nun nicht unwahr?! Gott: Er ist falsch, ist´s dir nicht klar?! Metatron: Nein, ich will die Wahrheit wissen Weshalb sein Wort so traurig klingt Ob Recht auf seiner Seite ist Ob Licht in seine Augen dringt Gott: Dann geh in dein Verderben! Engelschor: Er geht zu ihm Dee Glocken dröhnen Flügel lassen Federn fallen Denn selbst der stärkste Seraphim Kann nicht seinen Hass zerstören Er hätte niemals gehen sollen Dämonen: Was will er hier in uns´rem Land?! Er muss wieder verschwinden Tötet ihn, vernichtet ihn! Er will uns an den Himmel binden! Metatron: Nein, lasst mich durch, lasst mich gehen Ich hab den Himmel fortgeschickt Ich will nur euren Fürsten sehen Hab sein Antlitz nie erblickt Nun geht! Engelschor: Sie haben ihn nicht aufgehalten Haben ihn nicht angerührt Gott: Er ist des Todes Wird dort sterben Ich hätte ihn ins Licht geführt Metatron: Herr der schwarzen Dunkelheit Fürst der toten Schattenwesen König aller falschen Lande Umgeben tiefer Einsamkeit Ich habe hier ein Anliegen Ist die Frage mir erlaubt? Luzifer: Sprich was immer du willst sagen Ich spür die deinen Ängste Mein Blick, er traf dich voller Ekel Du, ein Engel, kommst zu mir! Ich wünsch dir weite Ferne nur Öffne deinen Múnd Sag die Worte Es zu wagen ist ein Spiel In Feuer kannst du baden Metatron: Diese Frage dir zu stellen Es ist schwer für mich, wie kann ich´s sagen Wahrheit will ich wissen Wirst du mir es offenbaren? Luzifer: Woher soll ich es entnehmen?! Wovon ich noch gar nichts weiß Solltest endlich etwas fragen Meine Geduld - sie hat ihr End´ Metatron: Sind es denn die deinen Tränen Aus deinem Wahnsinn dir entsprungen Die die Erd´ in Blut ertränken Mein Gott Wie hat die Welt geschrien Und Engel drüber nur gesungen Luzifer: Was hört ich da Ich soll Blut weinen?! Flennen wie ein kleines Kind?! Das ein jeder Mensch einst war Ich soll sein Wie eins der ihren?! Metatron: Dein Herz ist schwarz und voll von Hass Doch woher könnte all das kommen? Luzifer: Es ist verrückt Ich fühl´ beklommen Dachtest du dein Gott wär blind?! Er hat gespürt, dass all die Jahre Mich die Stille hat erdrückt Doch hat es nie jemand bemerkt Sie liessen mich allein zurück! Luzifer: Nun ist die Welt, was Welt nun ist Erstickt, zerdrückt in Teufeslhand Was kümmert´s Gott Es ist egal Allein uns pfählt die Höllenqual Luzifer: Euch Engel schließ der Himmel ein Umfängt euch sanft mit Licht Ich wünscht´, ich könnte sterblich sein Und Wahrheit mir das Herz zersticht Metatron: Wie kann das sein Ich sah dich an Dachte "du bist schön" Wie kann ein Wesen, schön wie du Aus Gottes Hand gefallen sein? Luzifer: Das fragst du noch? Sieh mich an! Sieh in meine Augen! Sieh den Tod, die Schwingen Die sich schon um mich ausbreiten Metatron: Aber ich - Luzifer: Schweig! Engelschor: Nun hat sich auch um Gottesengel Schatten sanft gelegt Trauerlieder, Klag´gesänge Nichts, was Gott bewegt Engelschor: Doch ist er sehr erzünrt War Metatron doch sein Wort Nun hat er einen Grund Zu Luzifer zu gehen An diesen Todeshort Wo Glück und Heil verfehl´n Gott: Luzifer, du, hör mir zu! Hast´ meine Stimm´ getötet Luzifer: Als ob dich sein Tod gekümmert hätt´ Du bist nicht mal errötet Gott: Du weißt, wie es mich schmerzt! Luzifer: Es tut dir gar nicht weh im Herzen Gott: Ist es meine Aufgabe Dein Schicksalsend zu teilen?! In Dunkelheit zu leben? Unendlich lang zu leiden?! Luzifer: Mein Hass auf dich gleicht kalter Wut Gott: Ich habe deine Seel´ verflucht Luzifer: Ich töt´ und töt´ und find dein Blut Gott: Du hast mein Licht zu lang gesucht Ich leite bald dein Ende ein Luzifer: Beendest du dann meine Pein? Gott: Nein, dein Herz wird ewig leben Nach Tod, nach Tod wirst ewig streben! Luzifer: Die Qual, die Wahl, sie martert mich! Engelschor: Die Hölle ist ein toter Ort Für Luzifer in Finsternis Ein kaltes kühl´ Gefängnis Ein dunkler, böser Käfig In Kälte -Kälte Dreht sich -Kreis -Menschheit Macht Zerdrückt die Welt -die Erde brennt Flammen fressen -Leichen auf Tötend, blendend -Grauensmal Der Todeslauf -die Zeit Sie hält Für E-wig-keit Engel: Luzifer verbrennt die Welt! Er tötet, mordet, siecht in Wut! Himmel! Himmel! Himmelszelt! Er watet dort durch unser Blut! Engel: Gott, du hast die Welt verlassen Nun atmen wir in Einsamkeit Die Brut, die Glut, die Feuerswut Sie wird Mensch und Engel fressen Wie könnten wir dich dafür hassen?! Luzifer:... du hast uns doch geliebt... "Was ist nur mit Gott geschehen?" ---- Ich hab jetzt ewig überlegt, wo ich dieses "Gedicht" reinstellen soll... Ich hoffe, hier passt es her...
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11.12.2011, 12:10 | #2 |
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hallo aurora,
ich lese deine zeilen weniger als ein gedicht, denn als ein widergespiegeltes inneres psychodrama. also eigentlich mehr ein schauspiel - fast so eine art bühnenstück. ein wenig erinnert es mich auch an den doktor faustus. sehr viel widerstreit und zerrissenheit liegen daran - es geht um tod und leben. als würden himmel und hölle einen kampf vollführen - im inneren eines menschen! und die verzweifelte frage klingt darin, ob gott da vielleicht weggesehen hat? ich bin nicht sehr bewandert in der mythologie. eigentlich dachte ich mir, der luzifer wäre der "gefallene engel. du lässt aber den "metatron" (der der vermittler sein sollte) fallen. und vom hass ist die rede - hass, der sich gegen was und wen richtet? der oder die adressaten sind mir unklar. es drehen sich mir die bilder beim lesen wie in einem einzigen strudel. und doch sagt mir zugleich auch mein gefühl: da gibt es einen ganz bestimmten punkt im universum, an dem sie zur ruhe kämen. den würde ich gerne finden. vielleicht suchen wir ihn gemeisam? liebe grüße, larin
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11.12.2011, 12:36 | #3 | |||||
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Liebe larin,
erstmal danke für diese ausführliche "Kritik" zu meinem Werk. Zitat:
Zitat:
Und: Schaut Gott nicht grundsätzlich weg??? *nicht gläubig, aber sehr an der Mythologie interessiert* Zitat:
Zitat:
Zitat:
Aber du hast recht: Wenn man es liest, werden die Gedanken wirr... Ehrlich gesagt ist es sogar ein wenig beabsichtigt, damit es zum Denken anregt und sich jeder selbst mal mit dem Thema der inneren Zerissenheit auseinander setzt. Doch den ganz bestimmten Punkt im Universum würde ich auch gerne finden und vll. gelingt uns das ja gemeinsam. Viele liebe Grüße, Aurora P.S: Ich hoffe, du kannst mit meinen Aussagen was anfangen... Ich bin es nicht gewohnt, auf Meinungen zu antworten, da sich in der Vergangenheit kaum einer für meine Werke interessiert hat.
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11.12.2011, 12:48 | #4 |
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wenn wir nicht zuvor gechattet hätten, hätte ich möglicherweise auch keine rechte idee zu deinem text - so aber ahne ich, was der "springende punkt" sein könnte....
und von dem punkt aus erscheint dann auch irgendwie "klar", was geschrieben steht: jemand oder etwas ist "getötet worden". hier ist also von keinem natürlichen tod die rede, sondern von einem gewaltsamen. da frage ich mich sofort: wo bleibt die angst? und wenn ich angst habe - an wem möchte ich mich festhalten? jeder strudel hat eine mitte, ein zentrum. dort befindet sich auch die kraftquelle, die das strudeln erzeugt, gewissermaßen das auge des sturms. interessanterweise herrscht im auge das sturmes windstille. von dort aus kommt ordnung in das chaos.
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11.12.2011, 17:44 | #5 |
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Nja... I.wie isses schon schwer zu verstehen... Wenn ich jetzt so drüberles, fällt mir das auch auf... Wie bereits erwähnt, ist "Fallen Metatron" eins meiner älteren Werke, wenn nicht sogar das Älteste (hab das so mit 15 geschrieben)...
Ich freu mich, dass du wenigstens den Kern des Ganzen erkannt hast... War damals ne schlimme Zeit für mich, nen Kumpel ist mit dem Motorrad tödlich verunglückt... Zwei Tage später ist dieses "Gedicht" entstanden... Deshalb musste Metatron wohl auch dran glauben... Wo die Angst bleibt?... Dieses Gefühl hatte ich damals nicht... Ich war wütend, traurig, aber Angst hatte ich keine... Wohl deshalb fehlt sie hier... Wenn es in mir dieses Zentrum gibt, so hab ich es noch nicht entdeckt^^... Mir kommt es eher so vor, als würde das Chaos in meinen Kopf von Tag zu Tag größer... So viele unterschiedliche Gefühle und Gedanken, da wird man ganz kirre *lach*...
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11.12.2011, 18:18 | #6 |
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hallo aurora,
also irgendwie kommt mir da doch allerhand bekanntes unter. als ich 14 war, verunglückte auch einer aus unserem freundeskreis tödlich! ( mit dem moped): beim überholen kam er auf die gegenfahrbahn und stürzte gegen die windschutzscheibe des entgegenkommeden pkws - und in dem saß sein eigener vater! wir jungen liefen tagelang umher wie die wandelnden zombies...... wenn man so jung ist, hält man sich selbst ja für unsterblich. dass es anders ist, trifft einem dann so unvermittelt, dass man kaum weiß, wohin mit all seinen gefühlen. nun erklärt sich das gedicht doch ganz gut. die fünfzehnjährige hat sich nach alldem, was sie da so emotional überfordert hat, luft gemacht. ein weiser entschluss! der dabei verspürte zorn ist rational ganz verständlich: man kann nicht zugleich aggressiv und depressiv sein! die wut hat dabei geholfen, die trauer zu verarbeiten. so schubst man sich gewissermaßen selber ein bisschen über den "großen berg". nun wissen wir, wie viel kraft du hast. du wirst dein "chaos" auch noch hinschubsen , wo du es haben möchtest! liebe grüße, larin
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11.12.2011, 18:34 | #7 |
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Ach herrje...
Der arme Vater... Ja, meine Schreibattacken helfen mir über solche Gefühlschaose hinweg... So kann ich mir am Besten Luft machen, da ichs mit dem reden so gar nicht hab... Ist für meinen Mann zwar nicht immer ganz leicht, aber er weiss ja, wie ich tick^^... Vielen lieben Dank für deine Einschätzung meinerseits. Wobei ich mich selbst nicht gerade für stark halte, aber sowas liegt ja bekanntlicherweise im Auge des Betrachters . Liebe Grüße, Aurora
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