![]() |
|
![]() |
#1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.007
|
![]()
__________________
. © auf alle meine Texte
|
![]() |
![]() |
![]() |
#2 | |
asphaltwaldwesen
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
|
![]()
ein spannender titel, liebe chavali,
und ein spannendes text-experiment. ich gestehe, ich bin, was die / angeht, etwas skeptisch. sie haben schon von der optik her für mein empfinden etwas abweisendes, agressives. zerstückeln sie doch durch ihre diagonalen und machen das schriftbild, das sich in erster linie an waagrecht-senkrecht orientiert, unruhig. trotzdem ist eine zäsur ein spannendes mittel zum zweck. sie zwingt zum "arbeiten" beim lesen. etwas, das ich nicht schlecht finde. und sie erzwingt sinnzusammenhänge, die man sich selbst bilden muss als leser, weil die zäsur zerteilt, worüber man ansonsten hinweggleiten würde. du siehst also - ich bin zwar skeptisch, aber nicht abgeneigt. was mir auffällt, sind jene "fragmente", die für sich allein als abgetrennte einheit aber dann nicht so ganz sicher stehen wie ihre fragment-kollegen. Zitat:
da die jeweils zweiten fragmente der zeilen durch den reim "gehalten" werden, sind sie weniger problematisch als die zeilen-ersten. und dort gibt es einige, die durch enjambement "gehalten" sind. doch die zwei angemerkten wirken ein wenig isoliert und dem zwang der form geschuldet. was letztlich auch der grund dafür ist, dass ich den texten mit / skeptisch gegenüber stehe. nicht dem inhalt. ich finde dein gedicht, die worte, den klang, wunderschön! hätte aber die mehrfach-bezüge auch ohne die /-geschichte hergestellt. ganz einfach, weil ich ohnehin so lese, wenn ich lyrik lese. und dann auch finde, wenn etwas da ist. einen text hinzubekommen, der reimt und flüssig zu lesen ist UND völlig dem sinn der /-setzung gerecht wird, halte ich persönlich für eine nicht-leistbare sache. dafür bist du aber hier definitiv schon so nah dran, dass ich mich mit dieser form glatt anfreunden könnte. ![]() der titel "sag es mir" könnte allerdings auch die entstandenen "wortfetzen" ohne eigene aussage rechtfertigen. insofern also - du siehst, ich überlege hier grad laut - hast du das elegant gelöst, komm ich grad zu der persönlichen überzeugung. ![]() dennoch - ich fühle mich als leser optisch nicht wohl mit den / hier geht es noch, weil pro zeile nur zwei "einheiten" gebildet werden dadurch. aber da, wo textwürste mit vielen / zwischendurch eher / zerstückeln als zu / dienen, frage ich / mich eben, wozu das / wirklich gut sein soll.... sehr gerne gelesen und mich damit beschäftigt! lieber gruß, fee |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
|
![]()
Hallo, liebe Chavi,
ein Gedicht voller Fragen. Fragen, die wir uns wohl alle von Zeit zu Zeit stellen, über die wir mit anderen Menschen reden - und aufgrund derer wir uns (höchstwahrscheinlich) Götter schufen. Ein anderer Mensch kann diese Fragen nicht beantworten - er stellt sie sich selbst. Aber es ist nun einmal so, dass vieles auf dieser Welt für unser "Empfinden" nicht "richtig" läuft. Gerade in der heutigen Zeit werden diese Fragen brennender, und unsere Sehnsucht nach Antworten immer größer, denn durch die modernen Medien ist das "Leid" ständig "präsent" - es kommt zum eigenen also noch das andere hinzu. Das macht es um so schwerer, sich mit den fehlenden Antworten abzufinden. Würde es uns helfen, wenn wir uns wenigstens "selbst" finden und verstehen könnten? Vielleicht, das weiß ich auch nicht. Warum ist alles so, wie es ist - warum ist es nicht anders? Das "Nichtwissen" ist eine Last, und wir können sie leider nicht ablegen ... Zitat:
![]() Das Gedicht ist gut gelungen, liebe Chavi, es passt hervorragend in die Denkerklause; mich jedenfalls hat es ordentlich zum Nachdenken gebracht. ![]() Mir gefällt auch die gewollte Widerholung: das weiß ich nicht ... darf ich nicht ... soll ich nicht ... weiß ich nicht Ratlosigkeit, entstanden aus dem Gefühl der "Unwissenheit" und dem "Nichtverstehen". Das Gefühl kennen wir alle, glaube ich. ![]() Interessant ist die Wirkung der Pausenstriche, das lässt kurz "innehalten" - und gibt "Zeit zum Nachdenken", denn man liest unwillkürlich langsamer. Das passt hier schön zur inhaltlichen Thematik. Es sind keine freien Verse, sondern jeweils saubere Jamben und Trochäen; wobei hier auch die "optische Gestaltung" durch die Kleinschreibung mit dem Inhalt kohärent ist. Das trifft auch dahingehend zu, dass sich die "linke Seite" des Gedichts hier wie eine "gerade Linie" betrachten lässt, während "rechts" die Verse dann "unordentlich auslaufen". Gut gemacht. Ich lasse also gerne ein Lob hier! ![]() Sehr gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme ![]()
__________________
.
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
![]()
Hallo Chavali,
ich möchte mich 'Stimme der Zeit' anschließen. Sie analysiert so genau, dass man oft nicht mehr weiß was man noch hinzufügen soll. Vielleicht kann ich etwas dazu beitragen, die Bedenken, welche 'fee' äußert, zu entkräften. Rein optisch sticht der Schrägstrich / etwas aus dem Schriftbild hervor, das stimmt. Der Vorteil dieses Zeichens ist jedoch, dass es einen klar definierten Sinn hat, den man in alten Büchern (z.B. eine alten Ausgabe der Lutherbibel) sehen kann. Es markiert eine Sprechpause, die etwa dem Komma entspricht. Also trotz seines Aussehen weniger als ein Gedankenstrich oder Semikolon ist. Der Unterschied zum Komma liegt darin, dass es nicht nach grammatikalischen Regeln gesetzt werden muss, sondern die Phrasierung festlegt. Es gibt gute Gründe, dieses zu tun, welche ich jetzt nicht klar genug darlegen kann. Aber vielleicht wird es an folgendem Beispiel deutlich. Die ersten beiden Zeilen von 'sag es mir' sind: wer ich bin / das weiß ich nicht du kannst es mir / nicht sagen Was geschieht nun, wenn man das Folgende laut spricht? wer ich bin das / weiß ich nicht du / kannst es mir nicht / sagen Ist nicht die ebenmäßig schwingende Phrasierung allein durch die Umsetzung der 'Schrägstriche' zu einer drängende Unruhe geworden? Vielleicht lohnt es sich ja doch, mit den 'Schrägstrichen' zu experimentieren, vielleicht sogar in Kombination mit Komma, Punkt, etc. Chavali, dein Experiment macht mir Freude und ich bin gespannt, was noch daraus wird. Viele Grüße Thomas |
![]() |
![]() |
![]() |
#5 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
|
![]() hallo chavilein,,
__________________
© Bilder by ginton Jeder, der dir nah steht, steht mir auch nah... Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
||
![]() |
![]() |
![]() |
#6 | ||||||||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.007
|
![]() Hallo ihr Lieben,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2) | |
|
|