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22.02.2012, 19:41 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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Der Handschuh aus der Sicht des Handschuhs
"Der Handschuh" aus der Sicht des Handschuhs
Es ist schon ein tolles Gefühl, denn sie hat mich voll in der Hand. Warm und weich ist ihre Haut, die mich aus allen Poren streichelt. Eigentlich braucht sie mich gar nicht, denn es ist warm in diesem Löwengarten, wo sich ein paar grimmige Raubkatzen balgen. Plötzlich zieht sie mich sacht von ihrer Hand –schade ich hätte es ewig so aushalten können – holt aus und wirft mich sehr unsanft von ihrem Balkon nach unten. Ich segele etwas verwirrt durch die Luft und lande – oh Schreck – mitten zwischen diesen wilden Tieren. Aber die kümmern sich überhaupt nicht um mich, sondern schleichen angriffslustig umeinander herum. Irgendjemand kommt eilends auf mich zu, packt mich mit „keckem Finger“ und befördert mich aus dem Kreis der Bestien. Der, der mich „gerettet“ hat, wird von allen umjubelt und ich hoffe, nun wieder zu meinen zärtlichen Fingern zurück gebracht zu werden, aber,-warum nur?-, mein Retter überreicht mich nicht mit galanter Verbeugung, sondern schleudert mich wütend und voller Zorn, etwas Böses rufend, von sich und ich lande mitten im Gesicht meiner Eigentümerin. Ich hab das alles nicht so recht begriffen, aber sicher war es wieder eine dieser merkwürdigen, menschlichen Formen der Auseinandersetzung. |
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