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#1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Ikarus, gebenedeiter
Sonettreplik auf Günter Grass "Was gesagt werden muss" Der greise Sänger schaler schlechter Lieder Kann das Moralaposteln halt nicht lassen. Er musste wieder einen Text verfassen, Der nach Vergessen riecht wie alter Flieder. Er muss sich schrecklich lieben – oder hassen -: Wer lässt sich schon in diese Tiefen nieder, Zerbricht kurz der Geschichte Kettenglieder, Um sie nach eignem Gusto anzupassen, Damit sie in der rechten Richtung liegen, Nach Credo des gebenedeiten Dichters? Als Friedenstauberich kann er nur siegen. Er fühlte sich im Mantel eines Richters Seit jeher pudelwohl: Zu Kopf gestiegen Ist der Nobelpreis, er glaubt, er kann fliegen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (04.04.2012 um 19:01 Uhr) |
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#2 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Hier der Text von Grass: http://www.sueddeutsche.de/n5J388/55...rden-muss.html
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Walther,
dein Sonett trifft meiner Meinung nach gut die Gestalt des greisen Sängers. Außerdem ist 'Was gesagt werden muss' meiner Meinung nach kein Gedicht, sondern ein seltsam umbrochener Leitartikel, der eigentlich jeden Verfechter des freien Verses nachdenklich stimmen sollte. Was mich jedoch stutzig macht, ist die extreme Reaktion auf das von dem greisen Sänger angesprochene Thema des nuklearen Erstschlags Israels, eine Idee, die angesichts der Unmöglichkeit den Iran mit konventionellen Mitteln ernsthaft zu beschädigen, gar nicht so abwegig ist. Vielleicht hat sich der greise Sänger an einer sehr realen Flamme die Flügel verbrannt. Viele Grüße Thomas |
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#4 | |||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Guten Abend Walther,
dank Thomas' Hinweis in diesem Faden habe ich jetzt auch dein formal einwandfreies Sonett entdeckt. Die Thematik überschneidet sich jetzt ein wenig, was mir leid tut, ich hatte das vorher wirklich nicht gesehen und jetzt sind beide Fäden schon angelaufen. Ich werde mich jetzt daher hier einer näher definierten Meinungsäußerung enthalten und mich auf deinen Text beschränken, möchte dich aber unbedingt zur Diskussion einladen. Zitat:
Zitat:
Jedenfalls lässt er sich auf ein Niveau herab, in dem geschichtliche Fakten verdreht oder außer Acht gelassen werden, um sie der eigenen Sicht unterzuordnen, damit sie in der rechten (hier rechten oder richtigen?) Richtung liegen und zwar ganz wie ein gepriesener, ruhmvoller Dichter. Er spielt sich als Redner (hier Dichter) für den Frieden auf. Zitat:
Nun ja, formal ist diese Sonett einwandfrei, wie ich schon eingangs schrieb, inhaltlich kann ich das nur als Meinungsäußerung stehen lassen und akzeptieren. Ich jedenfalls teile diese Meinung nicht. Warum ds so ist, möchte ich allerdings im o. a. Faden begründen. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#5 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Falderwald,
zum Inhalt der Fragestellung habe ich im Faden ausführlich Stellung bezogen. Hier geht es eher darum, ob das Sonett formal den Kritieren der Vorgaben entspricht und ob es von der Formulierung her noch verbessert werden könnte. Dazu bitte ich gerne um Vorschläge. Danke für Deinen Eintrag und die Einrichtung einer Diskussionsumgebung für das Inhaltliche. LG W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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