Herr Maiers Koma

[Thomas]

Herrn Maiers Koma

Herr Maier sieht ganz schrecklich aus,
er liegt im Landeskrankenhaus,
geschient, genäht und mit Verbänden
an Armen, Beinen, Kopf und Händen.
Doch findet er trotz alledem
den Zustand äußerst angenehm,
und möchte gar nicht schnell genesen.
Das macht das engelgleiche Wesen,
das täglich dreimal Pillen bringt.
Sein Herz geht auf, es schlägt und springt,
der Blutdruck steigt und andres mit,
wenn sie ins Krankenzimmer tritt.


Doch leider hat sie heute frei,
ach, wäre dieser Tag vorbei!
Auch wollen Müllers ihn beehren.
Er möchte sich dagegen wehren,
da kommt es, dass er wie bestellt
entkräftet in ein Koma fällt.
Dort träumt er, wie sie ihn umhegt
und als Prinzessin küsst und pflegt
er gibt ihr sanft als Prinz die Hand,
Frau Müller knallt er an die Wand,
die drauf als Froschweib unverzagt
im tiefen Brunnen weiterquakt.

[Erich Kykal]

Hi Thomas!

Zunächst: Müsste es im Titel nicht "Herrn Maier's Koma" heißen?

Das Gedicht selbst ist - vom moralischen Lapsus eines "Ehefrau-an-die-Wand-Knallens" abgesehen - ohne Fehl und Tadel!

So ne Schwester hatte ich übrigens auch mal - zum Glück hat man ab einem gewissen Alter die erketiven Zonen gut im Griff!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

[AAAAAZ]

Lieber Thomas,

da bin ich ganz gegenteiliger Meinung


Die erketiven Zonen hat nämlich keiner im Griff.
Da wird Maier durch das ,, ihn" plötzlich zur die Prinzessin
Und wer gibt wem schließlich als Prinz die Hand.
Und überhaupt, weshalb quakt Frau Müller plötzlich im Brunnen?

mit Fragezeichen gelesen, und nix verstanden,

Lieben Gruß, AZ

[Thomas]

Lieber Erich,

vielen Dank für die Korrektur. Da hattest du ja Glück.

Liebe AZ,

wieso Maier zur Prinzessin wird, das verstehe ich nicht. Maier kennt Grimms Märchen, wie z.B Froschkönig etc. Das mag seine Träume beeinflussen.

Liebe Grüße
Thomas

[AAAAAZ]

Hi Thomas,

als Leserin meine ich ihn als Prinzessin, der ihr als Prinz die Hand gibt.

Zitat von Thomas

Herrn Maiers Koma

Dort träumt er, wie sie ihn umhegt
und als Prinzessin küsst und pflegt
er gibt ihr sanft als Prinz die Hand gibt.

Ihn kann sich als letztgenanntes Objekt auf die Prinzessin beziehen, das dem Sinn nach zwar nicht wahrscheinlich, schafft aber Uneindeutigkeiten beim Lesen. Genauso könnte sich ihr könnte sich ebenfalls auf Prinz beziehen.

Und so träumt er weiter, er wäre eine Prinzessin, und wird von ihr umhegt.

Lieben Gruß, AZ

[Thomas]

Liebe AZ,

ok, jetzt sehe ich, dass man es mit viel Anstrengungen so lesen könnte. Aber naheliegend ist doch, dass er die Krankenschwester als Prinzessin träumt und sich selbst als ihren Prinzen sieht. Aber dein Hinweis zeigt mir, dass der Text auch genderkorrekt durchgehen kann.

Liebe Grüße
Thomas

[Erich Kykal]

Hi Thomas!

"gender" bitte.

Du hast recht, man muss sich schon Mühe geben, um das so verknüpft zu sehen wie AZ - aber wie das halt so ist mit Verknüpfungen von Bezügen - sind sie erst mal im Kopf fixiert, ist schwer hinauszudenken ...

LG, eKy

[Thomas]

Lieber Erich,

vielen Dank für die Korretur, ich hatte wohl an ganterkorrekt gedacht.

Liebe Grüße
Thomas