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Alt 18.07.2017, 16:35   #1
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Standard Klimt - Bauerngarten mit Kruzifix

http://www.bing.com/images/search?vi...x=0&ajaxhist=0


Ich habe das Gedicht gründlich überarbeitet. Hier ist die neue Version:


Ungezählte bunte Blüten
sind dem Christuskreuz geweiht.
Um es sorgsam zu behüten,

bilden sie ein dichtes Kleid.
Sinnend steh ich still und merke,
hier ruht alles, auch die Zeit.

Wie geniale Meisterwerke
sind die Wunder der Natur,
und ich schöpfe neue Stärke

durch die Macht von Wald und Flur.
Tief im Garten, gut verborgen,
leuchtet kräftiges Azur.

Frei von Kummer und von Sorgen
träumt dort die Geborgenheit,
warten Gestern, Heut und Morgen

friedlich auf die Ewigkeit.
Um Maria strahlt der Frieden,
der dem Hain und mir beschieden.

Ich verspüre Dankbarkeit.




Alte Version

Viele farbenfrohe Blüten
sieht mein Auge weit und breit.
Um Maria zu behüten,

formten sie sich wie ein Kleid.
Sinnend steh ich still und merke,
hier ruht alles, auch die Zeit.

Prachtvoll, fast wie Meisterwerke,
sind die Wunder der Natur.
Dankbar spür ich neue Stärke

durch die Macht von Wald und Flur.
In der Ferne, zwischen Bäumen,
hinter einer Holzfigur,

wartet wie in schönen Träumen,
eine Hütte himmelblau.
Hier lässt sich die Zeit versäumen

bis zum frühen Morgentau.
Wie verwunschen ruht der Garten,
und die Luft ist mild und lau.

Kann ich da noch mehr erwarten?



Die aktuelle Version findet ihr auch weiter unten unter #6.
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"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«

Geändert von Sidgrani (24.07.2017 um 09:38 Uhr)
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Alt 18.07.2017, 20:50   #2
Erich Kykal
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Hi Sid!

Auch ich schätze dieses Bild sehr - ich habe es in meinem demnächst erscheinenden Buch "Lautere Lyrik" (hier im gleichnamigen Faden unter "Beschreibungen") sogar selbst bedichtet. Hier der Text zum Vergleich:

Beinahe schon von Blumen überwachsen,
regieren hier von unterm Regendache
ein toter Heiland und Mariens Wache
die Sommerwiesen und die Weltenachsen.

Verwitternd wieder Teil des Lebens werdend,
aus dem, von Menschengeist und -hand erhoben,
sie Form gewannen aus des Schnitzers Kloben,
vergehen sie erneut, sich würdig erdend,

und segnen gleichsam jene lichte Stelle,
ihr Kraft aus einer Gläubigkeit verleihend,
die lange und geduldig sie berührte,

und wie Vergebung nimmt die Blütenwelle
sie wieder auf, den Abersinn verzeihend,
der sie so sehnend in Erstarrung führte.


Soweit ich weiß, gibt es das Bild nicht mehr im Original, es ist im 2. WK verbrannt, weil die Amis das Schloss bombardierten, wo viele Kunstschätze von Wien hin ausgelagert worden waren. Höchst bedauerlich!

Dein Werk geht das Bild ähnlich mit Naturbeschreibung an, steht darin dem meinen aber in nichts nach! Das Bild führt uns danach zu unterschiedlichen Gedankengängen, was ja durchaus so in Ordnung ist.

Jedenfalls finde ich deine Bearbeitung sehr gelungen und habe sie sehr gerne gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 19.07.2017, 10:03   #3
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hei eKy,

Zitat:
Zitat von eKy
Auch ich schätze dieses Bild sehr - ich habe es in meinem demnächst erscheinenden Buch "Lautere Lyrik" (hier im gleichnamigen Faden unter "Beschreibungen") sogar selbst bedichtet.
Ja, du bist ganz anders vorgegangen und hast das Bild in deiner geliebten Sonettform bedichtet, und du warst sehr fleißig, wie ich im Faden "Lautere Lyrik" sehen konnte. Für meine Bildbeschreibung habe ich eine andere Form gewählt.

Übrigens, in Gedichte.com gibt es ganz aktuell ein Gedicht "Klimt am Attersee", welch ein Zufall. Vielleicht sind einige Dichter aber auch durch den vor ein paar Tagen im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Film über das Gemälde "Die Frau in Gold" bzw. "Goldene Adele" inspiriert worden.

Danke und liebe Grüße
Sid
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Alt 19.07.2017, 11:14   #4
Erich Kykal
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Hi Sid!

Das mit den Klimtgedichten liegt daran, dass ich letzte Woche mein jährliches dreitägiges Dichtertreffen hatte, und eins der Ausflugsziele waren eben jener Attersee und das dortige Klimtzentrum.

LG, eKy
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Alt 19.07.2017, 11:24   #5
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Das erklärt alles, dann kommt bestimmt noch mehr.

LG Sid
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Alt 23.07.2017, 10:59   #6
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hallo liebe Dichterfreunde und Freundinnen,

ich habe das Gedicht gründlich überarbeitet. Hier ist die neue Version:


Ungezählte bunte Blüten
sind dem Christuskreuz geweiht.
Um es sorgsam zu behüten,

bilden sie ein dichtes Kleid.
Sinnend steh ich still und merke,
hier ruht alles, auch die Zeit.

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Geändert von Sidgrani (24.07.2017 um 09:39 Uhr)
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Alt 23.07.2017, 13:02   #7
Erich Kykal
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Hi Sid!

Diese Tipps noch:

Wie geniale Meisterwerke
sind die Wunder der Natur,
und ich schöpfe neue Stärke

Läse sich weicher, runder, und die - in meinen Augen - lyrisch ungünstige Verkürzung "schöpf" wäre auch weg.

"(Das) Gestern, Heut und Morgen" in der vorletzten Str. sind hier als personifiziert definiert (sie warten!), daher als Nomen anzusehen.

Ein Komma vor der letzten Zeile (nach "Dankbarkeit") ist nicht nötig, doch sollte man, um die dort nötige kleine Pause mit sinkender Stimme im Lesefluss zu definieren, vielleicht darüber nachdenken, dort doch eine kleine Zäsur zu setzen. Möglich wäre auch ein Bindestrich.

Deine "Umbauten" gefallen mir von Sprachfluss und -melodie sehr gut, das Werk liest sich nun sehr homogen und wirkt lyrisch höchst erwachsen! Sehr gelungen!

Allergernst gelesen!

LG, eKy

PS: Zuletzt ein guter Rat: Wenn du die ursprüngliche Version nicht ersetzen willst, so solltest du die neue Version zumindest oben unter der Originalversion einstellen, vielleicht mit erklärendem Titel ("2. Version" oder so), denn viele User machen sich nicht die Mühe, einen Faden ganz bis nach unten zu lesen. Die nachbearbeitete bessere Version bleibt ihnen so verborgen.
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Alt 23.07.2017, 14:08   #8
Sidgrani
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Hei eKy,

deine Anmerkungen habe ich eins zu eins umgesetzt, danke. Ich freue mich, dass dir die überarbeitete Version so gut gefällt.

Liebe Restsonntags-Grüße
Sid
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Alt 23.07.2017, 15:33   #9
Chavali
ADäquat
 
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Na, da ist ja allerhand gewerkelt worden, lieber Sid.

Liest sich perfekt


Liebe Grüße
Chavali
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 23.07.2017, 17:31   #10
Sidgrani
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Ja, liebe Chavali,

ich habe schnell noch einmal den Hobel angesetzt und anschließend auf Hochglanz poliert.

Danke und liebe Grüße
Sid
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