28.02.2019, 13:47 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Zungentod
Zungentod
Die Worte liegen auf der Zunge, sterben Den Heldentod, indem sie sich dort wenden Und winden. So muss Vieles elend enden. Der, der sie dachte, kann dabei nichts erben, Denn nur gesagt verhindern sie Verderben Und Schuld: Sie sind auch Tat, sie nicht zu senden Ein Fehler, der den Satz beschließt. Beenden: Das ist wie Abschied, Tod, und neue Kerben Verhornen auf der Seele, härten sie Und brechen auf, wenn Träume sie berühren. Warum man dennoch schweigt? Die Phantasie Kennt viele Gründe, die dazu verführen – Denn falscher Stolz ist nur die Parodie Von Dummheit, Furcht, Verletzlichkeit, Allüren.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (28.02.2019 um 19:19 Uhr) |
28.02.2019, 18:04 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi Walther!
Da wir als soziale Wesen funktionieren, muss man öfter mal aus Gründen gesellschaftlicher Verträglichkeit die Klappe halten. Allerdings machen manche, wie du sehr schön darlegst, eine Lebenseinstellung daraus, sich zurückzunehmen und praktisch nie auszusprechen, was sie wirklich umtreibt und bewegt, denn es könnte sich ja irgendwer betroffen oder gar gekränkt fühlen ... Diese Angst vor Anecken, diese Harmoniesucht führt mit der zeit zu innerem Leiden, und die Betreffenden werden zynischer, mürrischer, murmeln in ihren Bart - kurz, sie versuchen den Leidensdruck zu kompensieren. Ein weiterer Ausweg ist elitäres Denken - man stilisiert sich zu "etwas Besserem", das die Niederungen des "gemeinen Volkes" nicht mehr nötig hat usw. Wer den Deckel gar zu fest drauf hat, wird irgendwann expoldieren. Das sich dann die Momente, wo man sich nur noch anbrüllt, anklagt, verletzt - bis hin zum finalen Amoklauf! Sehr gern gelesen! Wiewohl deine Sprache lyrisch wohlgesetzt ist, erscheinen mir bisweilen deine Sätze doch etwas kurz oder abgehackt, die Bilder stroboskopartig, so auch hier. Ein weicherer, flüssigerer Sprachfluss täte der Lesbarkeit mancher deiner Werke gut. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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