03.01.2025, 22:26
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Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 12.663
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LA COMBE I
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Worte zur Kunst: Hard Edge
LA COMBE I (dt. Kriegsgräberstätte, Blankosonett)
ein Fenster Licht hinein ins Dunkelrauschen
der letzten Stunden, die verflogen sind
wie Ähren auf dem Feld der aussichtslosen
verkürzten Zeit und Komma; zu Befehl
ich habe ein paar Leben mitgenommen
an HARTER KANTE schnitt am Horizont
die Blutsspur und ein Kopf der knack zerplatzte
und nichts als stumpfe Leere hinterließ
in mir ist alles wie ein Bild von Vielen
Dabeisein oder Absicht, Schatten, Licht
das plötzlich dunkler wurde, Boden suchte
Gestrüpp aus Sommergras und Flechten, die
als Kissenort nur aus der Ferne taugen:
die Gräser sind gewachsen […] Blätter rot
»die Gräser sind gewachsen […] Blätter grün« in Anlehnung an das Kriegshaiku die Gräser sind gewachsen bis jetzt die Spitzen ihrer Blätter schwarz von getrocknetem Blut von Mori Ōgai, siehe: hier. »an harter Kante« bezieht sich hingegen auf die Form- und Stilrichtung Hard Edge in der bildenden Kunst, siehe: hier. PS: Interessant ist in dieser Hinsicht auch dieser Briefwechsel hier den ich zunächst ins Gedicht einbinden wollte.
*Text zum Bild: Kelly Ellsworth LA COMBE I Whitney Museum of American Art, New York
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© Bilder by ginton
groß, groß, Liebe groß, weite Schwingen, Sehnsucht groß: malt sich ab der März (basse)
Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)
nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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