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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 20.06.2009, 23:19   #1
Medusa
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Standard Zuversicht

Zuversicht (Pantum)


Vergiss die Tage, die dir Unbill bringen
.
Du solltest sie mit Mut ersatzlos streichen.
Mit Angst wirst du das Glück niemals erzwingen.
Die schlimmen Tage sind vielleicht ein Zeichen?

Du solltest sie mit Mut ersatzlos streichen.
Es klappt nicht, wie wir aus Erfahrung wissen.
Die schlimmen Tage sind vielleicht ein Zeichen?
Bist du auch manchmal gänzlich aufgeschmissen.

Es klappt nicht, wie wir aus Erfahrung wissen.
Jedoch, du solltest dieses stets bedenken:
Bist du auch manchmal gänzlich aufgeschmissen,
nie
Flügel strecken, nicht die Blicke senken!

Jedoch, du solltest dieses stets bedenken:
Aus Leiden wächst ein tiefes Selbstvertrauen,
nie
Flügel strecken, nicht die Blicke senken!
Du solltest stets auf eigne Kräfte bauen.

Aus Leiden wächst ein tiefes Selbstvertrauen,
so glaub an dich, dann wirst du lange leben.
Du solltest stets auf eigne Kräfte bauen.
Geh hin, versuch dem Schicksal zu vergeben.

So glaub an dich, dann wirst du lange leben.
Mit Angst wirst du das Glück niemals erzwingen.
Geh hin, versuch dem Schicksal zu vergeben.
Vergiss die Tage, die dir Unbill bringen.

Geändert von Medusa (27.06.2009 um 17:49 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 22.06.2009, 11:21   #2
Helene Harding
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Liebe Medusa, deine Zeilen habe ich wieder und wieder gelesen und mit jedem Mal mehr entdeckt. In ihnen steckt eine seltsam nahe, auch schmerzhafte Wahrheit. Es ist dir wahrhaft gelungen, diesem Pantum jene Zuversicht einzuhauchen, die ggf. erforderlich scheint.
Insofern meine Anerkennung dafür, da es insbesondere in mir sehr viel hinterlässt.

alles liebe, Helene
 
Alt 22.06.2009, 17:31   #3
Chavali
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Beiträge: 13.004
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Liebe Medusa,

ich bin beeindruckt, welch neue Wege du gehst.
Habe mich bei Wiki erst einmal schlau machen müssen über den Begriff 'Pantum'.
Allerdings gefallen mir gar nicht diese unvollständigen Sätze
Zitat:
Auch wenn du manchmal gänzlich aufgeschmissen.
Hier fehlt eindeutig bist am Satzende.
Wäre doch sicher kein Problem, einen anderen Reim zu finden.
Auch die Silbenanzahl ist möglich, anzupassen.
Das gleiche gilt hier
Zitat:
Die Tage, die dir schrecklich Unbill bringen.
Ich habe gelesen, dass das Pantum von Wiederholungen lebt.
Das finde ich völlig in Ordnung und unstreicht auch auf eindrucksvolle Weise den Inhalt.
Aber das Satzgefüge sollte nicht so verstümmelt sein.

Was diesen Begiff angeht
Zitat:
Flügel strecken
ist doch eher Flügel senken oder verstecken oder einklappen etwas Pessimistisches, so wie es hier vom Verständnis nach heißen müsste.
Unter Flügel strecken verstehe ich eher einen Aufbruch.

Der Inhalt an sich gefällt mir und kann jedem Menschen Mut machen, der sich in einer schwierigen Lage befindet.

Gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline  
Alt 22.06.2009, 21:32   #4
Medusa
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Beiträge: 2.213
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Liebe Helene,

nach langer Null-Zeit gebührt Dir mein ganz besonderer Dank für Deinen Kommentar. Ich befürchtete schon, dieses mir sehr am Herzen liegende Gedicht ginge verloren.

Mich freut ganz besonders, dass Du bei jedem Lesen etwas Neues entdecken konntest. Ich glaube, das macht die Seele des Pantum aus, so intensiv ist kaum eine Gedichtform; ich hab das beim Schreiben bemerkt, ich war schlicht mitgerissen!

Ich danke Dir herzlich und schicke liebe Grüße,
Medusa.




Liebe Chavali,

die von Dir bemängelten Verse sind der Form geschuldet. ABER: es sind Elisionen, also Auslassungen, die durchaus bei "alten Meistern" erlaubt und geschätzt sind; nicht etwa, dass ich sie gut heiße, aber gebräuchlich waren sie schon.

Die "Flügel strecken" ist in der Tat etwas Negatives, darum schreibe ich auch nicht die Flügel strecken! Ein Vogel, der fliegt, streckt die Flügel, aber auch einer, der sich zu Tode stürzt, liegt mit gestreckten Flügeln am Boden......

Ich freue mich sehr, dass Du die Botschaft verstanden hast. Schicken wir sie nach Downunder......

Ich grüße Dich herzlich,
Medusa.

Geändert von Medusa (22.06.2009 um 21:33 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 22.06.2009, 22:03   #5
RiffRaff
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Hallo medusa,

Pantums sind eine schöne Sache und überwiegend hast du die Form ja gemeistert, ohne ein sinnleeres Blabla als Inhalt zu verwenden. Die eine Stelle mit dem "Bist" ist mir auch schon aufgefallen, die ist aber doch mit

"bist du auch manchmal gänzlich aufgeschmissen" problemlos möglich zu richten?

Zitat:
nicht Flügel strecken, nie die Blicke senken
hier würde ich nicht mit nie vertauschen, also nie Flügel strecken, nicht die Blicke senken. Ich kenn den Ausdruck, die Flügel strecken, der ist ugs. für mich, aber dass regionale Unterschiede vorhanden sind, hab ich ja schon gemerkt.

gern gelesen und lG

RiffRaff
 
Alt 22.06.2009, 22:24   #6
Medusa
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Hallo RiffRaff,

ich habe erkannt, dass Du zu meinen schärsten Kritikern gehörst und bin Dir für Deine Kommentare immer sehr dankbar.

Ja, das "bist....." ändere ich sofort, Danke! Das klingt viel besser.

Auch das nie/nicht werde ich austauschen!

Über Dein "gern gelesen" freue ich mich sehr.
Liebe Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 24.06.2009, 08:10   #7
Leier
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Liebe Medusa,


ein perfektes Pantum!
Da stimmt alles: Metrum, Aussage, Reime - besser gehts nicht.
Großes Kompliment!

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline  
Alt 24.06.2009, 14:23   #8
Erich Kykal
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HI, Medusa!

Letzte Zeile: "für Tage, die dir..."
In der Zeile davor dann natürlich kein Komma.

So wäre es sinngemäß besser nachzuvollziehen. Was denkst du?

Grundsätzlich interessiert an Spielereien mit Reimschemata und, wie hier, mit Wiederholungen als Stilmittel, habe ich dein Gedicht sehr genossen, vor allem, da es auch sprachlich auf hohem Niveau steht.

Danke für's Teilen, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline  
Alt 24.06.2009, 15:30   #9
Medusa
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Liebe Cyparis,

ich freue mich sehr, dass Dir dieses Pantum gefällt und bedanke mich herzlich für das dicke Kompliment.

Sowas lese ich zu gerne !

Viele liebe Grüße,
Medusa.




Lieber eKy,

ganz lieben Dank für das "sprachlich auf hohem Niveau". Aus Deiner Feder hat es für mich ein ganz besonderes Gewicht.

Zur letzten Zeile: Mir gefällt sie auch nicht wirklich. Aber beim Pantum sollen die Wiederholungen nicht verändert werden. Die erste und die letzte Zeile müssen darum übereinstimmen. Wenn ich nun "für" in die letzte Zeile setze, was viel logischer wäre, müsste ich die erste Zeile auch damit beginnen lassen, und das geht keinesfalls. Verstehst Du, was ich meine?

Ich werd noch mal drüber nachdenken, vielleicht kriege ichs ja noch hin. Wenn Dir was einfällt, lass es mich bitte wissen.

Herzliche Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 24.06.2009, 17:00   #10
Erich Kykal
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Tja, das kommt davon, wenn man sklavisch an ein zuvor fixiertes Konzept gebunden ist! Ich hätte da keinerlei Skrupel, wenn nötig abzuweichen, wenn das Gedicht selbst dadurch gewinnt. Bloß nicht zuviel Erbsenzählerei!

LG, eKy
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