25.08.2009, 15:16 | #1 |
Eiland-Dichter
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Beiträge: 79
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Ins Rollen
Ein Kieselstein rollt ganz allein
und sicher eckt er an, er zieht sodann ein Steinchen mit, das auch nur rollen kann. Das Rollen macht zu zweit sehr Spaß und Ecken gibt es viel, sodass auch bald ein großer Fels sehr laut ins Spiel verfiel. Er überholt den kleinen Kies und schlägt mit viel Radau ein Loch in eine Bergeswand und liegt dort still zur Schau. Er liegt ganz still als Meilenstein und wirft den Kies, der tollt, aus seiner Bahn und weit ins Land fernab von dem, was rollt. Das Rollen nimmt schnell überhand und jeder Hang ergrollt, die Steinlawine führt sich fort, sie rollt und rollt und rollt. Der Kiesel fällt in einen Wald und kommt dort zum Erliegen, er sucht nach seinem Berg und einem Weg, hinauf zu fliegen. Und merkt nicht mal, dass eigentlich jetzt alle Steine liegen. |
25.08.2009, 21:01 | #2 | ||||||
ComMODa
Registriert seit: 09.08.2009
Ort: Zürich, Schweiz
Beiträge: 314
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Guten Abend, Pringels,
Grundsätzlich ein schönes Werk. Der Inhalt erscheint auf den ersten Blick so niedlich wie trivial, doch mit der letzten Strophe gibst du dem Ganzen noch eine interessante Wendung ins tiefsinnigere. Zitat:
xXxXxX, xXxXxXxX, xXxXxX, Eine solide Strophe. Sauberer Rhythmus, klares Bild. Zitat:
xXxXxX, xXxXxXxX, xXxXxX, Ebenso. Zitat:
xXxXxX, xXxXxXxX, xXxXxX, Ebenso. Zitat:
xXxX,xX, xXxXxXxX, xXxX,xX, Metrisch wieder einwandfrei. Auch das Bild kann ich mir mehr oder weniger gut vorstellen. Doch bleibt diese Strophe ein bisschen hinter den zwei ersten zurück. Zum einen weiss ich nicht, wieso du hier den Begriff "Meilenstein" verwendest und zum anderen bin ich mir nich im Klaren, wie das Ganze von sich geht. Der "Kies" - hier Mehrzahl? - hat sich unterdessen zu einer Gerölllawine verdichtet und schlägt jetzt gegen den Fels wie die Brandung? Steig ich zwar nicht ganz dahinter, kann ich mir aber trotzdem einigermassen verbildlichen. Mit dem Wort "tollt" geh' ich auch nicht ganz einig - war das um des Reimes Willen? Zitat:
xXxXxXx, xXxXxX, xXxX,xXxXx Metrisch zwar immer noch korrekt, aber du hast den Takt gewechselt. Sprich: Z2 und Z4 fallen aus dem Muster, während Z3 eigentlich (metrisch gesehen) an der Stelle von Z2 stehen sollte. Stören tut es mich allerdings nur in der letzten Zeile - ansonsten fällt es nicht sonderlich ins Gewicht. Zitat:
xXxXxXx Schöner Schluss mit einem Reim auf die vorhergehende Strophe. Gefällt mir gut. Insgesamt, wie schon gesagt, ein gelungenes Werk. Wenn ich - mit Vorbehalt - davon ausgehe, dass ich richtig ge-ixt habe, kann ich auch sagen, dass es handwerklich fast einwandfrei ist. Natürlich gibt es tiefsinnigere und bildreichere Gedichte, doch du zeigst gut, dass man fast alles in eine Gedichtform pressen kann. Ich bin kein Freund freier Lyrik und lese aus diesem Grunde Werke wie deine sehr gerne. Doch die obenstehenden Zeilen sind für meinen Geschmack etwas zu verspielt, etwas zu leicht, sodass ich sie bald wieder vergessen werde. Das macht aber nichts. Ich hab's gerne gelesen und gerne kommentiert. Ich hoffe, du bist meines Lobes nicht überdrüssig. Liebe Grüsse, Louis Lazar PS. Sag mir doch bitte, wenn dein Werk Anlass zu einer vielschichtigen Interpretation gibt und ich eine solche in meiner Naivität übergangen haben sollte. Geändert von Louis Lazar (25.08.2009 um 21:09 Uhr) |
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26.08.2009, 00:06 | #3 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Hallo pringles,
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. © auf alle meine Texte
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26.08.2009, 00:19 | #4 | |
Slawische Seele
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Lieber pringles,
kleine Naturspiele - zunächst "niedlich" ansprechend. Wenn man bedenkt, welche "Kleinigkeit" eine Lawine zum "Rollen" bringen kann, wird man schon nachdenklich. Bei der Nachdenklichkeit entstanden bei mir Bilder, die weniger mit der Natur zu tun haben, es sei denn, man sieht die Menschen auch naturbedingt an: Ich sehe spielende, unbedarfte Kinder. Erst eins, dann zwei - niedlich. Irgendwann greifen "behütende Eltern" ein, beginnen zu streiten, was auf die Kinder oder die Betrachter wie ein "Einschlag mit viel Radau" wirken kann. Die Kinder entziehen sich dem Radau und suchen längst neue Spielwege. Der Schluss ist imponierend: Zitat:
Ganz schön gewitzt und leicht rollend daher gebracht. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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