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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 07.12.2009, 10:45   #1
Chavali
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Standard Swan Lake



Schwarzer See und weiße Flügel
rauben ihm gleich den Verstand,
als ein wilder Zauber flüstert:
Über allem Wunderland
liegt ein Fluch, den musst du brechen,
wahre Liebe ihr versprechen.

Und er schwört, was man verlangt,
seine Augen brennen heiß.
Arme schlingen sich um sie:
Frau des Traums, der Fantasie.
Schwebend tanzen sie davon,
Liebende in Glücksvision.

Doch der böse Zauber wirkt,
täuschend echt die zweite Braut,
der er lieblichen Gesichts
tief ins falsche Auge schaut.
Magisch wurde er betrogen,
schamlos wurde er belogen.

Da läuft er zum schwarzen See,
weiße Flügel warten schon,
schäumend brechen Wellen auf,
fallen ab mit dumpfem Ton.
Und die Flügel retten ihn,
tragen ihn zum Ufer hin.

Doch - zu spät ist alles Mühn,
Ende aller Sinfonien.

__________________
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (10.12.2009 um 07:14 Uhr) Grund: Strophe 3 geändert
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Alt 07.12.2009, 11:22   #2
Medusa
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Guten Morgen Chavali,

nicht schlecht; wer den "Schwanensee" kennt, weiß sofort Bescheid. Deine Sprache klingt hier so hart, so weich, so betörend und traurig, wie es sich Tschaikowski vielleicht als Gedicht gewünscht hätte.

Gut gelungen.
Liebe Grüße,
Medusa.
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Alt 07.12.2009, 11:32   #3
Chavali
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Guten Morgen Medusa,

das nenn ich schnell
Zitat:
Deine Sprache klingt hier so hart, so weich, so betörend und traurig,
wie es sich Tschaikowski vielleicht als Gedicht gewünscht hätte.
Vielen Dank!
Das nehme ich als Kompliment und freu mich drüber, dass es von dir als Theaterkennerin kommt.

Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 07.12.2009, 22:32   #4
ginTon
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liebe chavi,,

das finde ich wunderschön, von der ersten bis zur letzten Zeile,, schuldige das ich net mehr zu sagen habe aber die ersten vier Wörter meines kommentars treffen dies denke ich am besten..

liebe Grüße gin
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Alt 07.12.2009, 23:13   #5
Chavali
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Lieber gin,

Zitat:
das finde ich wunderschön, von der ersten bis zur letzten Zeile,
das ist ein feines Lob, das ich gerne annehme
Ich finde es auch ziemlich gelungen.
Ja, manchmal hat man so eine Eingebung

Vielen Dank dir!
Lieben Gruß,
Chavi
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Alt 08.12.2009, 09:48   #6
Quicksilver
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Hallo Chavali,

von der Aussage her ein wunderschönes Gedicht. Auch vom Ausdruck her bin ich fast begeistert. Erlaubst du mir einige Anmerkungen?

Zitat:
Schwarzer See und weiße Flügel
rauben ihm gleich den Verstand,
als ein wilder Zauber flüstert:
Über allem Wunderland
liegt ein Fluch, den musst du brechen,
wahre Liebe ihr versprechen. --- sehr schöne 1. Strophe!

Und er schwört, was man verlangt,
seine Augen brennen heiß,
Arme schlingen sich um sie: --- erst beschreibst du aktiv, dann aus ihrer Perspektive passiv. An sich macht das nichts, aber innerhalb eines Satzes ist das gewöhnungsbedürftig
Frau des Traums der Fantasie. --- hier noch ein Komma nach Traums
Schwebend tanzen sie davon,
Liebende in Glücksvision. --- der Reim davon/Glücksvision passt nicht ganz von der Aussprache her. Ich merke das nur an, weil du ansonsten nur reine Reime verwendest. Ich finde auch den Übergang zu hart innerhalb des Satzes. Wenn du es metrisch magst, würde ich ein "wie" einfügen. Wie Liebende in...

Doch der böse Zauber wirkt,
täuschend echt die zweite Braut,
der er lieblichen Gesichts
tief ins falsche Auge schaut. ---sehr gut gelöst m.E.
Magisch wurde er betrogen,
schamlos diese Gunst erwogen. --- das "erwogen" passt m.E. nicht vom Sinn her. Du möchtest sagen, dass seine Gunst umgelenkt wurde auf die falsche Frau, oder?!

Da läuft er zum schwarzen See,
weiße Flügel warten schon,
schäumend brechen Wellen auf,
fallen ab mit dumpfem Ton. --- sehr schön
Und die Flügel retten ihn,
tragen ihn zum Ufer hin. --- Ok, auch hier verwendest du einen unreinen Reim. Ich will also oben nichts gesagt haben

Doch - zu spät ist alles Mühn,
Ende aller Sinfonien. --- Dies finde ich sprachlich nicht so rund. Mir fehlt etwas, aber ich kann den Finger nicht drauf legen.
Ich muss zugeben, dass ich den Schwansee nie gesehen habe und eine leichte Abneigung gegen das Ballet habe Doch dein Gedicht weckt mein Interesse. Eventuell werde ich mir zumindest die Hintergrundgeschichte anlesen.

Meine Anmerkungen sollen jedenfalls nicht darüber hinweg täuschen, dass ich dies Gedicht gut finde.

Liebe Grüße
von
Quicksilver
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Alt 08.12.2009, 21:23   #7
Chavali
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Hallo Quick,

lass dir herzlich danken für die Beschäftigung mit meinem Text.
Ich habe einiges dazu zu sagen und werde morgen diesen Beitrag editieren.

Vorerst wollte ich dir nur meine Freude über deinen Kommi hierlassen.

Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 08.12.2009, 21:47   #8
Dana
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Liebe Chavali,
ich werde mir bald wieder den Schwanensee anhören - deine Bilder werden den Genuss steigern.
(Hast du beim Hören geschrieben?)

Feine Verse sind aus dir geflossen - das nenne ich Inspiration.

Ich verrate dir etwas: Ich habe beim Kommentieren eine Pause gemacht und erstmal wieder 'reingehört.

Quicksilver hat sich große Mühe gegeben. Ich würde ihr bei "schamlos diese Gunst erwogen" beipflichten.
Sinfonien wechseln Themen und Rhythmus. Vielleicht darfst du gerade deshalb auch im Gedicht direkter sprechen und dich dem Reim nicht verpflichtet fühlen.
Etwa in diese Richtung: Ihrem Bann ist er erlegen, .....?

Im Augenblick fällt mir aber nicht mehr ein. Vielleicht dir - wenn nicht, auch gut. Es ist nicht zwingend.

Auf jeden Fall ein lyrisches Zauberwerk, dass Musik einfließen lässt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 10.12.2009, 07:13   #9
Chavali
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Hallo Quicksilver,

nun brauche ich ja den ersten Beitrag nicht zu editieren, denn Dana hat danach einen Kommentar geschrieben.
Zitat:
Erlaubst du mir einige Anmerkungen?
Aber sicher - jederzeit.
Zitat:
--- hier noch ein Komma nach Traums
Das habe ich gleich gesetzt nach dem Lesen deines Beitrages. Wirkt tatsächlich besser, runder.
Zitat:
der Reim davon/Glücksvision passt nicht ganz von der Aussprache her
Das ist richtig - hab ich mir erlaubt. Beim Vortragen kann man das ein bisschen verwischen.
ich fand den Begriff Glücksvision so schön...
Zitat:
--- das "erwogen" passt m.E. nicht vom Sinn her. Du möchtest sagen, dass seine Gunst umgelenkt wurde auf die falsche Frau, oder?!
Ja. Leider ist mir nichts besseres eingefallen. Vielleicht bekomme ich ja noch einen Tipp.
Zitat:
Doch - zu spät ist alles Mühn,
Ende aller Sinfonien. --- Dies finde ich sprachlich nicht so rund. Mir fehlt etwas, aber ich kann den Finger nicht drauf legen.
XxXxXxX
XxXxXxX
Das Metrum ist okay. Ich finde es passt - so als traurig-lakonische Feststellung am Ende. Nicht?
Zitat:
von der Aussage her ein wunderschönes Gedicht. Auch vom Ausdruck her bin ich fast begeistert.
Oh, das freut mich wirklich sehr.
Zitat:
Doch dein Gedicht weckt mein Interesse. Eventuell werde ich mir zumindest die Hintergrundgeschichte anlesen.
Es ist halt ein Märchen. Tschaikowski hat ein wunderbares Ballett (Musik) daraus gemacht.

Nochmals meinen herzlichsten Dank!



Liebe Dana,
Zitat:
(Hast du beim Hören geschrieben?)
Nein. Ich las das Libretto irgendwann.
Und dann hatte ich die Idee, die ich dann spontan umgesetzt habe.
Zitat:
Feine Verse sind aus dir geflossen - das nenne ich Inspiration.
Danke - das freut mich sehr.
Zitat:
Quicksilver hat sich große Mühe gegeben. Ich würde ihr bei "schamlos diese Gunst erwogen" beipflichten.
Ja, das hat er. Ich bin auch am Überlegen, wie ich es anders machen kann. Mir fällt sicher was ein...
Zitat:
Auf jeden Fall ein lyrisches Zauberwerk, dass Musik einfließen lässt.
Danke für deine lobenden Worte.



Euch beiden liebe klingende Grüße,
Chavali
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