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Alt 11.02.2011, 07:47   #1
horstgrosse2
Gedankenspringer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Ort: Schönbrunn
Beiträge: 192
Standard Freitags früh

Freitags früh


Der Montag hatte den Pelz
zerstört.
Am Dienstag
waren alle Leitungen
längst frei.
Mittwoch und Donnerstag
pressten, oder fraßen Energien.
Freitags früh,
der Akku bekommt Fremdstrom
vom Wochenende.
Samstag werden wir mit der Zeit würfeln,
und am Sonntag wird sie gekocht.

Und jetzt?
Tschüss.
...
..
.
horstgrosse2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2011, 23:25   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, Horst,

ein gedanklicher Sprung durch eine Woche vom Gedankenspringer - und Tschüss. Auf einen "Sprung" vorbeigekommen, und wieder hinaus gesprungen ...

Gefällt mir, dieses Gedicht. Eigentlich nicht so mein Geschmack, freie Verse, aber das hier finde ich interessant.

Mal sehen, was ich da so hinein interpretieren kann.

Zitat:
Der Montag hatte den Pelz
zerstört.
Der Pelz - steht er für die "Behaglichkeit", das "Sich einmümmeln" am Wochenende? Ja, das Montagssyndrom, schon wieder vorbei, die Arbeitswoche hat einen wieder.

Zitat:
Am Dienstag
waren alle Leitungen
längst frei.
Dienstags ist man in der "Woche angekommen". Damit wird auch der geistige Fokus (die Leitungen?) wieder frei, die Konzentrationsfähigkeit steigt.

Zitat:
Mittwoch und Donnerstag
pressten, oder fraßen Energien.
Mittwoch ist nichts Halbes und nichts Ganzes, so mittendrin, "pressten" - das sehe ich als "Druck", das nächste Wochenende ist noch weit weg. Ich persönlich leide eher unter einem "Donnerstagssyndrom", denn zwischen ihm und dem Samstag ist immer noch der Freitag, den man "überstehen" muss. (Kommt allerdings ganz darauf an, wie hoch der Stressfaktor ist.)

Zitat:
Freitags früh,
der Akku bekommt Fremdstrom
vom Wochenende.
Ja, jetzt wird sich gedacht, den einen Tag übersteht man auch noch. Dann kommt wieder die freie Zeit, in der man sich ausruhen kann. Der Gedanke an das Wochenende gibt noch einen "Schwung Energie".

Zitat:
Samstag werden wir mit der Zeit würfeln,
und am Sonntag wird sie gekocht.
Hier bin ich mir ehrlich nicht ganz sicher, aber für mich deutet das "Würfeln mit der Zeit" auf "wochenendliche Aktivitäten" hin, das Einkaufen, das Grillen gehen, sich mit Freunden treffen, aktiv ist man eher am Samstag. Am Sonntag möchte man sich ausruhen, Kraft tanken - Sonntagsbraten inclusive, da wird dann die Zeit wohl "mitgekocht" ...

Zitat:
Und jetzt?
Tschüss.
...
..
.
Gedankenspringer-Motto.

Es hat mir zugesagt, mit dir eine "poetische Wanderung" durch die Woche zu machen. Eigentlich erfrischend, es einfach mal auf eine originelle Weise zu beschreiben - das "Menü einer Woche", symbolisch für eine Menge Wochen im Leben. (Abgesehen vom Urlaub!)

Wobei ich sagen möchte, dass sich mir hier ein eventuell tieferer Sinn bzw. die Möglichkeit einer zweiten Ebene nicht erschließt. Was aber mein persönliches "Nichterkennen" wäre.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2011, 15:48   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo Horst,

interessant sind deine Gedankensprünge allemal, aber auch ein wenig seltsam.
Poetisches Potenzial kann ich allerdings nicht erkennen - war vielleicht auch nicht deine Absicht.

Ich mag keine detaillierte Interpretation wagen.
Auf alle Fälle zieht der Protagonist eine Bilanz der Woche und schaut schon mal aufs Wochenende.
Möglicherweise will er damit zum Ausdruck bringen, dass es jede Woche das gleiche (langweilige?) Spiel ist?

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (24.05.2011 um 15:49 Uhr) Grund: Tippfehler
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2011, 08:08   #4
horstgrosse2
Gedankenspringer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Ort: Schönbrunn
Beiträge: 192
Standard

@Stimme der Zeit

Kopf tiefhalt, Sorry. (Habe ich übersehen die Resonanz)

So, leider muss ich dich im nächsten Atemzug ausmeckern. Wer erlaubt dir meine Gedanken bis ins I-Tüpfelchen Preis zu geben? Absolut lückenlos versenkt.
Nö, hier war keine zweite oder dritte Ebene mit eingebaut (tieferer Sinn, anderer Sinn).
War ja schon mittelklassig vermetaphert.

Return:
Du hier? Sind wir auf Wanderschaft? Danke und by.

@Chavali

Nö, hast Recht, die Poesie würde es als Taschentuch benutzen, diesen Text. Warum als Taschentuch? Damit sie weis welcher Tag heut ist.

Zitat:
„Möglicherweise will er damit zum Ausdruck bringen, dass es jede Woche das gleiche (langweilige?) Spiel ist?“

Nun ein Spiel ist es nicht, eher Stress, der Ablauf scheint deckungsgleich zu sein. Nuancen innerhalb der Wochen verfärben das Bild. Nuancen wie dein Re hier vielleicht. Nuancen die an Farbe und Kraft gewinnen, etwas Großes werden können.
Deine „Nuancen“ Antwort erfreut mich Katzi.
By.
horstgrosse2 ist offline   Mit Zitat antworten
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