01.08.2014, 00:00 | #1 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Komm geh!
Du bist mein Feuer, das mich reinigt,
mein schlimmster Albtraum, der mich peinigt. Bei dir fühl ich mich groß und stark, Minuten später weich wie Quark. Du bist mein Hort, wo Friede waltet, die gnadenlose Axt, die spaltet. Du ziehst mich an, du stößt mich weg, ich bin dein Gott, der letzte Dreck. Ich liebe dich, du tust mir gut, ich hasse dich und schäum vor Wut, doch ohne dich kann ich nicht sein - verschwinde jetzt, lass mich allein.
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Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« Geändert von Sidgrani (01.08.2014 um 17:42 Uhr) |
01.08.2014, 13:34 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Sid!
Eine gute Verdeutlichung des inneren Zerrissenseins in den schmeichelnden Krallen einer Hassliebe ist dir da gelungen. Du bist mein Feuer, das mich reinigt, mein schlimmster Albtraum, der mich peinigt Hier fehlt der Punkt. Mit dir da bin ich groß und stark, "..dir da..." ist sprachlich nicht schön. bei dir da werd ich weich wie Quark. Alternative: "Du machst mich manchmal groß und stark, // zuweilen aber weich wie Quark." - Oder so... Du bist mein Hort, wo Friede waltet, die gnadenlose Axt, die spaltet. Du ziehst mich an, du stößt mich weg, ich bin dein Gott, der letzte Dreck. Ich liebe dich, du tust mir gut, ich hasse dich und schäum vor Wut, doch ohne dich kann ich nicht sein, Hier wäre Bindestrich statt Komma passender. verschwinde jetzt, lass mich allein. Schizo? - Nie gehört! Sehr gern gelesen. Ich auch. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
01.08.2014, 14:35 | #3 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hi Sid,
dieses Feuerwerk der extremen Gefühle gefällt mir auch richtig gut! Erichs Anmerkungen zur Sprache sind nicht verkehrt. Die Frage ist nur, wen Du uns hier als LI vorstellst. Ist es ein Germanistkprofessor oder ein Bauarbeiter, der hier spricht? Für mich kommt der Vers: Mit dir, da bin ich groß und stark, absolut authentisch rüber, denn Dein LI spricht ja auch sonst keine abgehobene, sondern eher Umgangssprache. Und es kommt natürlich darauf an, welche Zielgruppe Du in erster Linie bedienen möchtest. Diejenigen, die Gedichte lesen, um sich an schöner Sprache zu erfreuen? Oder diejenigen, die das Leben zwischen den Zeilen spüren und immer wieder mit neuen Ideen überrascht werden möchten? Wenn Du eher die zweite Gruppe im Auge hast, bist Du bei mir gut gelandet. Ich konnte Deine Zeilen wirklich genießen. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
01.08.2014, 18:01 | #4 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
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Beiträge: 1.053
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Hei eKy,
sind wir nicht alle ein bisschen schizo? Freut mich, dass dir das Durcheinander der Gefühle gefällt. Deine Kritik ist zutreffend, ich habe die unschöne Stelle in meinem Sinne verändert, danke. Lieben Gruß - - - an euch beide Sid Hei Claudi, eigentlich hatte ich keine Zielgruppe im Sinn, das LI ist so sehr mit seinen widerstreitenden Gefühlen beschäftigt, dass es für solche Überlegungen keine Zeit hat. Auf jeden Fall probiere ich gerne Ungewohntes aus und liebe es, mich selbst und die LeserInnen zuweilen zu überraschen. Dass mein Gedicht auch bei dir gut ankommt, finde ich schön. Lieben Gruß Sid
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