28.12.2014, 10:41 | #1 |
Von Raben umkreist
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Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Jahr auf Jahr
Nun strauchelt das Jahr, es sträubt sich vorm Joch
des dunklen Vergessens in dumpfem Verlies. Das neue will starten, es streckt sich im Nest. Macht es uns Freude? Bringt es uns Frieden?
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Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« Geändert von Sidgrani (20.04.2015 um 15:15 Uhr) |
28.12.2014, 11:33 | #2 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Moin Sid,
dann schauen wir uns zunächst einmal die Zeilen an, ob die äußeren Kriterien für einen Stabreim erfüllt sind: Nun strauchelt das Jahr, es sträubt sich vorm Joch Wunderbar, 2 x 2 Hebungen und sogar zwei verschiedene Stabreime: "str" und "J" des dunklen Vergessens in dumpfem Verlies. Auch hier 2 x 2 Hebungen aber nur einen Stabreim: "d", denn beide "Ver" sind ja unbetonte Silben und nur die betonten können stabreimen. Das neue will starten, es streckt sich im Nest. 2 x 2 Hebungen und fast zwei verschiedene Stabreime: "N" aber "st" und "str" Macht es uns Freude? Bringt Frieden den Menschen? Wie in Zeile 1: 2 x 2 Hebungen und zwei verschiedene Stabreime: "M" und "Fr" Da wir ja nur einen Stabreim pro Zeile benötigen, wäre die Aufgabe formal somit erfüllt. ------------ Das Jahr neigt sich dem Ende und deshalb wird es ihm so ergehen, wie all den anderen verflossenen Jahren, es wird langsam in Vergessenheit sinken, dagegen wird man kaum etwas machen können. Auch das neue Jahr steht schon in den Startlöchern, aber was es uns bringen wird, ist rein spekulativ und kann daher nicht objektiv beantwortet werden. Natürlich ist die Frage, was es uns bringen wird berechtigt, doch ehrlich gesagt, habe ich vor der Antwort Angst, denn irgendwas ist im Busche, es gärt und grummelt schlimmer, als ich es je zuvor wahrgenommen habe. Ich hoffe sehr, dass ich mich täusche, doch das Jahr 2015 wird uns vor große Herausforderungen stellen. Und das Schlimme dabei ist, es ist gar nicht so leicht, eine eindeutige Position zu beziehen. Und deshalb können wir nur an die Menschlichkeit appellieren, denn Vernunft ist den Menschen leider nicht gegeben. Abwarten... Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
31.12.2014, 14:01 | #3 |
Kiwifrüchtchen
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Lieber Sid,
ein Text, der zum Nachdenken auffordert... und bei diesem Nachdenken wirds mir gewaltig flau im Magen. Faldis philosophischen Zeilen stimme ich Wort für Wort zu. Bei den formellen Anforderungen hast Du anscheinend recht locker die Kurve gekriegt. Müsste es in der letzten Zeile nicht 'Bringt's Fieden den Menschen...' heißen? Gern gelesen und besenft. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
01.01.2015, 18:24 | #4 | ||
Senf-Ei
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Beiträge: 861
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Lieber Sid,
das Joch ist ja eigentlich eine Metapher für: viel Arbeit auferlegt zu bekommen. So wie Du sie in V1 verwendest, passt sie für mich auch mit der trickreichen Begründung aus V2 nicht. Aber da die anderen das offenbar nicht stört, will ich mal still sein. Auf die Stabtechnik ist Faldi ja schon ausführlich eingegangen. Dann komm ich mal zur Verstechnik. Du bist die Aufgabe sehr ansprechend und interessant angegangen, indem Du uns identisch gebaute Zwillinge als Halbverse servierst. Das gibt Dir zum einen eine gute Grundlage für die Zäsuren und dem Gedicht eine beständige Struktur. Auch lassen sich die Verse melodisch sehr schön lesen und gehen durch Wiederholung der Grundfigur xXxxX gut ins Ohr. Zitat:
In V4 brichst Du dann mit dem Metrum und ziehst mit XxxXx eine neue Saite auf, was den Jahreswechsel gekonnt zur Geltung bringt. Zitat:
Sprachlich finde ich den letzten Halbvers nicht so gelungen. Auch Lais Ergänzung des verschluderten Subjekts kann es nur dürftig ausbügeln. Ich hab selbst schon hin und her überlegt, was man da machen kann, finde aber mit "Frieden" und "Freude" nichts Besseres. Ich glaube, es würde sich lohnen, den letzten Vers nochmal komplett neu zu stricken, denn das Konzept gefällt mir sehr gut. Gerne gelesen, dabei gewesen und besenft! Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (01.01.2015 um 18:35 Uhr) |
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06.01.2015, 01:48 | #5 | |
geehrt und gefiedert
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Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo Sidgrani,
da zum Formalen schon einiges gesagt wurde, sage ich nur noch, dass es in meinen Augen passt und ich nichts Schlechtes dran sehe, dass du nicht jede Hebung gestabt hast. Egal ob Absicht oder nicht. Das Joch sehe ich nicht wie Claudi, da es auch für genommene Freiheit steht. Das Jahr muss ja gehen und ein neues Folgen. Von daher passt das für mich. Zitat:
Der erste Vorschlag wäre: "Macht es uns Freude? Bringts den Menschen Frieden?" Der zweite wäre: "Macht es uns Freunde? Bringt es uns Frieden?" So hast du jeweils die beiden Hebungen, aber der Satz ist nicht verdreht. nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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18.01.2015, 14:14 | #6 |
ADäquat
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Lieber Sid,
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20.01.2015, 12:23 | #7 | ||
Senf-Ei
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Hallo Eule und Chavi,
dieser Vers wäre aber fünfhebig? Zitat:
Sid, ich würde Eules zweiten Vorschlag nehmen: Zitat:
LG Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
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20.04.2015, 15:18 | #8 |
Von Raben umkreist
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Hallo liebe Sommervögel,
ich folge der Nachteule und Claudis zustimmendem Rat und ändere den letzten Vers entsprechend ab. Ich danke euch für die ausführlichen Kommentare. Liebe Grüße Sid
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