Vorort-Rap

[Erich Kykal]

Vorort-Rap
(gegrölt mit monoton-gutturaler Proletenstimme, möglichst bildungsfern klingend)

Ey, Alta, ey, hab isch disch gesehn,
wie du da tust anner Ecke stehn:
Machst auf cooler Macker mit Kapuze auf,
Messer inner Tasche un auch sonst voll drauf,
unnu dealst, unnu spielst midde "kids on block",
unnu kuckst die Schlampn alle unta den Rock!

Ey, Alda, ey, sach was soll denn das,
denkste, so ne Masche macht dein Leben krass?
Ey, Alda, ey, midde so nen Scheiß
schaffste nich viel! Du bis der Beweis!

Ey, Alda, ey, hab von disch gehört,
bisja mittlerweile schon voll gestört:
Kaufst dia vonna Kohle alle megafetten
un mit Diamant besetzten Goldhalsketten,
un mit schwatze Sonnenbrillen tust du posen -
Alda, lass dia sachn, das geht inne Hosen!

Ey, Alda, ey, sach was soll denn das,
keine Fotze mag disch, du biss voll auf Hass!
Ey, Alda, ey, denk nisch bloß an disch -
räum dein Leben auf und machst du reinen Tisch!

(Mit diesem niveauvollen Beispiel modernen "deutschen" Sprachguts wollte ich zur aktuellen, "angesagten" Sprachhabung aufschließen - man will ja schließlich nicht von gestern sein! - Obwohl ...)

[Falderwald]

Servus Erich,

die hier zu zitierende Selbstanklage hat leider nicht viel genützt

Zitat von Erich

(Mit diesem niveauvollen Beispiel modernen "deutschen" Sprachguts wollte ich zur aktuellen, "angesagten" Sprachhabung aufschließen - man will ja schließlich nicht von gestern sein! - Obwohl ...)

Die Anspielung auf die „Boygroup“ (New) Kids on (the) Block in Zeile 5 der ersten Strophe finde ich doch etwas gewagt.
Zwar gibt es sie wieder und sie gelten auch als Prototyp ihres Genres, doch für eine Band, die vor 26 Jahren ihren letzten Nummer 1 Hit hatte, klingt der Bezug auf aktuell angesagte Sprachhabung ein klein wenig übertrieben. *Kicher

Aber ich kann mir auf jeden Fall jetzt gut vorstellen, wie die heutige Jugend in einem Vorort im Mühlviertel aktuell kommuniziert.
Das ist jedenfalls gut gelungen, obwohl ich dieser Sprache eigentlich gar nicht mächtig bin.


In diesem Sinne gern gelesen, zustimmend gelacht und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

[Erich Kykal]

Hi, Faldi!

Hier im Dorf reden die "Kids" zum Glück (noch?) nicht so - wir sind auch kein "Vorort", wie der Titel des Textes kolportiert.

Auf die Teenieband, die du erwähnst, habe ich nicht angespielt:
"kids on the block" ist ein amerikanischer Slangausdruck aus dem Ghetto, der vor "boys in the hood" gebraucht wurde. Die nämliche Band hat ihren Namen von dort in den 80ern hergeleitet. Meines Wissens rappen die auch nicht. Wie auch immer - ich meinte einfach die "coolen kids" der Vorstädte oder Gangviertel, in denen der Rap geboren wurde - aus meiner Sicht eine unerträgliche Missgeburt!!!

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy

[Falderwald]

Servus Erich,

mein Kommi war ja auch nur eine rein satirisch gemeinte Antwort auf deinen humorvollen Text.

Ist also absolut nicht ernst zu nehmen...


Liebe Grüße

Falderwald

[Erich Kykal]

Na dann ist ja alles klar!

LG, eKy