Nicht Wiederkehren (für Chavali)

Nicht Wiederkehren

Du sagst, ein Leben ist zu kurz für eine Liebe -
Nun sitzt du neben mir auf meine alten Tage,
hältst meine Hand, erhoffst dir letzten Mut und Friede,
und bist in meiner Näh, damit ich nicht verzage,

denn die Vergangenheit sucht nach verlornen Seelen,
Dämonen wollen sich ein letztes Mal ernähren -
Mit unsrer Liebe, werde ich nicht wiederkehren,
und meine Hände greifen Grannen reifer Ähren.

[Thomas]

Liebe Syranie,

ich glaube in der dritten Zeile muss es "Frieden" lauten. Die vierte Zeile fällt aus dem Metrum, falls das nicht Absicht ist, wäre "und bist in meiner Näh, damit ich nicht verzage," eine Lösung ("bei mir" ist wegen "inmeiner Nähe" eigentlich überflüssig).

Dein Gedicht gefällt sehr gut, es erinnert mich an Musik von J.S.Bach.

Liebe Grüße
Thomas

[Angelika]

Liebe Syranie, das ist ein wundervolles Liebesgedicht. Friede ist übrigens völlig richtig. Nicht ganz klar komme ich allerdings mit der vorletzten Zeile: "Mit unsrer Liebe, brauche ich nicht wiederkehren". Das verstehe ich vom Sinn her nicht. Wie meinst du das? Brauchen übrigens immer mit zu, also wiederzukehren. Sieh dir mal die von Thomas genannte Zeile an, da stimmt es tatsächlich metrisch nicht. Aber ansonsten - wirklich sehr, sehr schön, Syranie.

Angelika

Lieber Thomas,

Ich habe wegen „ Friede“ hin und her überlegt. Auch habe ich die Möglichkeit:

Du sagst, ein Leben ist zu kurz für unser Lieben -
Nun sitzt du neben mir auf meine alten Tage,
hältst meine Hand, erhoffst dir letzten Mut und Frieden,
und bist bei mir in meiner Nähe, damit ich nicht verzage,

in Betracht gezogen. Aber der Gedanke „eine Liebe“ zählt für mich mehr. Da möchte ich unbedingt den Sinn behalten. Du sagst, dieses Gedicht erinnert dich an Bach. Mir fällt dieses Lied ein: Bist Du Bei Mir (Johann Sebastian Bach), das habe ich früher gehört und ich höre es gerade. Der Text ist tröstend. Ich mag ja viele Musikrichtungen und habe mich da nicht so festgelegt. Aber nun wo du es sagst, Bach fällt dir ein. Stimmt. Der passt

Danke fürs Lesen und Schreiben

Liebe Grüße sy

Liebe Angelika,

Das Gedicht ist „ Der Liebe „ gewidmet. Ja das stimmt: „Brauchen übrigens immer mit zu, also wiederzukehren“. Ich habe das „brauche“ ausgetauscht gegen „ werde“ eingetauscht.

Hier geht es ums Sterben, und man hinterläßt seine(n) Liebste(n ) es ist eine Liebeserklärung und dabei merkt der Sterbende schon „ die andere Seite“ damit ist gemeint: und meine Hände greifen Grannen reifer Ähren.

Ich bedanke mich fürs Lesen und für deine Korrektur. Immer gerne.

Liebe Grüße sy

[Thomas]

Liebe syranie,

genau an dieses Lied aus dem Notenbüchlein (welches vielleicht nicht von ihm stammt) habe ich gedacht, aber auch andere. Bezüglich "Frieden" würde ich mir des Reimes wegen keinen Kopf machen.

Liebe Grüße
Thomas

Danke Thomas,

Ich lasse das Gedicht einfach so. Meist bevorzuge ich ja einen simplen Kreuzreim. Aber hier fügte sich eins zum andern und so bleibt es.

Nochmals Thomas,

Vorhin habe ich deinen sehr guten Vorschlag übersehen. Ich habe deinen Vorschlag übernommen.
"und bist in meiner Näh, damit ich nicht verzage,"


Liebe Grüße sy

[Chavali]

Liebe syranie,

beim Stöbern finde ich diesen sehr guten Text von dir.
Wo war ich im Dezember 2016, dass ich ihn übersehen habe...?

Sehr gelungen. *Friede* ist übrigens richtig und auch wundervoll. Es ist Lyrik!

Ja, für eine große, gute Liebe ist ein Leben immer zu kurz.
Das gilt beileibe nicht nur für junge Menschen.

Sehr schöner, getragener Rhythmus, dem Thema angemessen.

Lieben Gruß
Chavali

Liebe Chavali,

Oh, du hast diese Worte gefunden.

Ein Todesfall hat mich dazu spontan veranlasst.

Ich schenke dir die Worte.

Vielleicht geben sie etwas Trost.

Liebe Grüße sy