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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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21.04.2017, 13:49 | #1 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Für Franz
Der Schwedenbombenkuss um fünf am Morgen
im Partykeller war mein Liebesschwur. Mein Herz, so sagte ich, würd ich dir borgen im Tausch für deins. Du blicktest auf die Uhr und meintest, dass du leider in zwei Stunden nachhause fahren müsstest mit der Bahn. Viel lieber würdest du noch mehr erkunden von dem, was ich mit Schwedenbomben kann. Die Tram in Richtung Bahnhof war auch meine. Wir saßen glücklich, ganz von uns berauscht, gebrauchten keine Worte, fanden keine. Fast hätten wir die Nummern nicht getauscht. Als du dann anriefst nach dem Wochenende, war ich auch nicht ein Fünkchen überrascht. Ich wusste, wen ich bombenküssend fände, der weiß - wie ich - wovon man gerne nascht. Wir hatten ein paar wundervolle Jahre, wir liebten, lebten, lachten gern und viel. Dann teilten wir das Schicksal vieler Paare - es änderten sich Gangart und auch Ziel. Ich denk heut oft, wir hättens hinbekommen, wärn wir ein wenig reifer nur gewesen. Ich weiß, ich war zum Schluss recht unbesonnen. Erst letztens hab ich wo von dir gelesen, dass du Theater spielst und unterrichtest, dass du auch eine Frau und Kinder hast. Wie schön! Und wenn du Schwedenbomben sichtest, dann hoff ich, dass für dich jetzt alles passt. .april_2017
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
21.04.2017, 16:52 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Fee!
Welch wunderschön melancholisches und doch aufgeräumtes, ja gelöstes Erinnern an Jugend und frühe Liebe! Geschickt führt der Aufhänger "Schwedenbombe" in die Geschichte zweier Seelen, die unpretentiös und nüchtern, ohne Schmalz und Pathos, aber eingängig und authentisch geschildert wird. Der Faden nimmt den Leser mit auf die Reise in diese Vergangenheit, und er langweilt sich kein Stück, weder lyrisch noch inhaltlich! Man beginnt eigene Erinnerungen anzuzapfen, schwelgt in "alten Zeiten" ob dieser schönen Zeilen. Die besten Wünsche an den Ehemaligen auf seinem anderen, nun fernen Lebensweg versöhnen mit den schlechten Tagen und Erlebnissen solcher Beziehungen - sie sind bewältigt und brauchen die bereichernde Erinnerung nicht mehr zu stören, um sich wichtig zu machen. Ein wirklich gelungenes Gedicht, Erzählung, Gefühlstableau und Stimmungsbild! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
21.04.2017, 18:19 | #3 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Hach, lieber Erich,
ein so großes Lob von dir - das macht mich jetzt doch glatt ein bisschen verlegen. Vielen, besten Dank!!!! Was soll ich sagen - ich denke, wenn man etwas zu erzählen hat, das erlebt wurde und somit zu einem Teil der eigenen Geschichte, dann sollte man das auch versuchen so gut und stimmig wie möglich hinzubekommen. Sonst würde man dem nicht gerecht. Mit dieser Motivation hinter dem Gedicht habe ich wirklich lange und geduldig gefeilt...und dein schönes Lob jetzt sagt mir, dass es das wert war. Ich war schon selbst mit meinem Gedichtlein ganz zufrieden, aber zu wissen, dass es auch nach außen "wirkt", wie man sich das wünscht, ist dennoch unbezahlbar. Lieber Gruß, fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
21.04.2017, 20:10 | #4 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe fee,
das ganz Besondere an Deinem Gedicht ist die "liebevolle Nachlese". Meist spielen Trauer, Wut und Genugtuung mit hinein. Hier nicht die Spur. Du hast eine gewesene Zeit wunderschön gerahmt und darin das erhalten, was einst wichtig und schön gewesen ist. Man ist fast berührt von einer positiven Ehrlichkeit. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
21.04.2017, 21:39 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Fee,
ich kann und muss meinen Vorlobern beipflichten. Das ist ein super Schwedenbombenstück, welches einem beim Lesen wahrlich auf der Zunge zergeht. Einfache aber sehr schöne Sprache, nichts fehlt, nichts ist zu viel. Einfach perfekt. Chapeau! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
22.04.2017, 10:10 | #6 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Vielen, besten Dank, liebe Dana, lieber Thomas!
Ich freu mich wirklich sehr über die schönen Rückmeldungen zu meinem kleinen Herzensstück hier. Ein wenig war ich besorgt, ob die Schwedenbomben inzwischen so weit zu internationalem Ruhm gelangt sind, dass der Text auch für Nicht-Österreicher funktioniert...aber siehe da: es klappt! Hurra! Ich dank euch fürs Lesen und Kommentieren recht herzlich! Lieber Gruß, fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
22.04.2017, 12:16 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Fee,
selbst wenn man noch keine Schwedenbombe genossen hat, ist das Wort in Zusammenhang deines Gedichtes für sich selbst redend - einfach süß! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
23.04.2017, 18:27 | #8 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Fee,
Ich habe dein Gedicht schon mehrfach gelesen, und ich finde es immer wieder zauberhaft. Die Schlichtheit der Sprache überzeugt, und ich finde es gelungen, weil das Fazit ohne Zorn und Grollen ist, nicht im Geringsten! Die "Schwedenbombe" macht neugierig und nimmt den Leser mit auf die Reise der Rückschau..... Ein gelungenes Werk, ich schieße mich dem Lob der anderen an. Liebe Grüße sy |
24.04.2017, 12:32 | #9 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Herzlichen Dank, liebe syranie!
Ich freu mich, dass dir mein Gedicht so gut gefällt. Schwedenbomben sind ja die österreichische Version der Negerküsse und waren vor ein paar Jahren hier beinahe vom "Aussterben" bedroht (der Hersteller drohte in Insolvenz zu gehen) - in einem großen Solidaritätsakt aber gelang es den Österreichern durch eifrigen Kauf und Verzehr das Unheil noch abzuwenden. Ein Leben als Österreicher ohne Schwedenbombe wäre einfach undenkbar. Und die eine besondere Schwedenbombe werd ich natürlich nie vergessen. Lieber Gruß, fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
24.04.2017, 13:25 | #10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Fee
Dir sei viel Respekt für diese Zeilen gezollt! Strophe zwei bis vier sind mir die Liebsten! Die Schwedenbomben, das Bombenküssen - die Bombe kommt mir einmal zu viel vor! Davon ab wecken diese Zeilen in mir sehr viele Erinnerungen, die ich gemeinsam mit meiner Frau pflege. Danke dafür Fee! vlg EV |
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