10.04.2018, 22:00 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Luftloch
Luftloch
Im Regal, egal wo, liegt noch, offensichtlich dieses Luftloch gut versteckt im leeren Raum, neben meinem Gummibaum. Keiner sieht es, riecht es, fühlt es, aber unaufhörlich wühlt es sich ins Innre andrer Löcher und verlocht sich noch und nöcher. Gestern fiel sogar mein Schwein wie ein Stein ins Luftloch rein, als es, wie es immer tat, rücklings das Regal betrat. Blass und zitternd fragte mein Gummibaum: Wie kann das sein? Wäre das beim Vorwärtsgehen diesem Schweinchen auch geschehen? © Ralf Schauerhammer
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (12.04.2018 um 14:11 Uhr) |
11.04.2018, 09:00 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Thomas,
ja, Regale sind eine sehr unfallträchtige Gegend! Leider kann ich Dir beim Erforschen des Schicksals Deines Schweines nicht weiterhelfen. Es ist nun mal geschehen - da hilft kein Hadern und darüber Sinnieren, was wäre wenn .... . Dein Gedicht , das mich an Ringelnatz erinnert, habe ich gerne gelesen. Da ich - früher, als ich noch fluffiger war, auch sehr tief in die unendlichen Weiten der unendlichen Welten eingestiegen bin, rührt das eine Saite in mir. Ich überlege gerade, warum ich diese nicht mehr zupfe. Freundliche Grüße volleer Geändert von Weiße Wölfin (11.04.2018 um 11:03 Uhr) |
11.04.2018, 18:43 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Gelungenes Nonsensgedicht mit verschmitztem Augenzwinkern! In S2Z1 fehlt ein Komma. S3Z2 klänge sprachlich wesentlich gereifter mit: "in das Luftloch wie ein Stein". Das Rückwärtsgehen hat mich weit weniger gestört (wir alle haben unsere Rituale, mehr oder weniger sinnvoll, und wer will da urteilen, ohne das ganze Bild zu kennen?) als vielmehr die unbeantwortete Frage, WAS um alles in der Welt ein Schwein wohl auf einem Regal zu suchen hätte ... Sehr gern gelesen und mitgeschmunzelt! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.04.2018, 19:19 | #4 |
Gast
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Ich mags auch sehr! Erinnert mich stärker an Morgenstern als an Ringelnatz - das Luftloch ist offenkundig ein Verwandter des Lattenzaunzwischenraums.
Die letzte Strophe ist vielleicht etwas konventioneller und schwächer als die anderen... vielleicht wäre noch eine weitere Strophe als Finale furioso ganz abrundend? (jaja... schlau daherreden und dann keine konkreten Vorschläge haben... das hammer gern... ) |
12.04.2018, 14:14 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ihr Lieben,
vielen Dank, vor allem an Erich für das Komma. Groß ändern werde ich an dem spontamen Ding wohl nichts mehr. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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