09.05.2019, 19:56 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Nach dem Schauer
Der Regen dräute lang, doch er kam nieder
auf alles, was sein Strömen rauschend segnet. Der blaue Himmel ging, doch er kam wieder, und nasse Amseln schütteln ihr Gefieder, der Fülle dankend, der ihr Sein begegnet. Die späte Sonne glitzert in den Tropfen, wo schwindend sie an Blätterspitzen tanzen. In langen Dolden reift der grüne Hopfen, und aus dem Walde hört man Spechte klopfen als Borkenritter mit bewährten Lanzen. Ein frischer Wind belebt die stille Szene, im Schatten kühl, doch in der Sonne milder, und ein Gedanke, den ich endlos dehne, an den ich meine ganze Seele lehne, entufert mich in alle diese Bilder.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
09.05.2019, 20:18 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
sehr schöne jambische Fünfzeiler, welche das Verweilen gut unterstützen. Nur in der dritten Zeile der ersten Strophe hat meiner Meinung nach das "doch" (wegen des Kommas davor) zu viel Ton. Vielleicht könnte man etwas sagen wie: "ging und kam doch wieder", wobei das "und" am Anfang der nächsten Zeile durch "die" zu ersetzten wäre. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
09.05.2019, 21:38 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Gum!
Du hast da durchaus recht, doch will ich das "doch" an nämlicher Stelle behalten, weil es wie in Z1 den Gegensatz betont, und wegen des Gleichklangs mit Z1. Man kann das "doch" übrigens durchaus unbetont lesen - ich habe es probiert. Man kann im Takt bleiben. Ha - nach langer Stille wieder mal ein Gedicht! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
09.05.2019, 23:21 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
dann sage doch wenigsten "kam er" statt "er kam". Schön, dass die Stille vorüber ist. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (10.05.2019 um 07:08 Uhr) |
10.05.2019, 10:20 | #5 | |
ADäquat
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23.05.2019, 20:48 | #6 |
TENEBRAE
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Vielen Dank, liebe Chavali!
LG, eKy
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24.05.2019, 19:20 | #7 |
Nixe, rotblond
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Beiträge: 807
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Hi eKy,
was für eine Wohltat, dieses schöne Gedicht, nachdem ich hier soeben 2 Kommentare auf Ärgernisse abgegeben habe Hier lohnt es sich zu lesen, das ist ein Gedicht, das Gedicht Gruß ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
24.05.2019, 23:03 | #8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi WW!
Vielen Dank für das dicke Lob! "Ärgernisse" kommentiere ich meist erst gar nicht, auf den folgenden Streit kann ich verzichten. Selten nur überkommt es mich, und ich mache mich damit bloß unbeliebt - also lass ich es meistens. Ich kommentiere in den Foren seit Jahren hauptsächlich nur, was mir gefällt - leider finde ich sogar in den besten Texten mehrheitlich noch irgendetwas zu ändern, und das wiederum gefällt nicht allen. Dabei ist ein Kommi von mir an sich schon meine höchste Reverenz, und das nicht aus Hybris und Herablassung, sondern aus den oben genannten Gründen. Und wenn ich etwas vorschlage, geht es mir immer nur um den Text an sich, damit er sein volles Potential erreicht, nicht um eine Erhöhung meinerseits über den Autor - auch dies wird oft missinterpretiert. Aber in einem Lyrikforum geht es nun mal vornehmlich um Lyrik und nicht darum, das eigene Ego aufzuwerten, das sollte für alle Autoren gelten und verständlich sein. Leider aber identifizieren viele sich ganz mit ihren Werken, und jede Form von Kritik dazu wird als Angriff auf die eigene Person empfunden - dabei sollte es hier um Textarbeit gehen und nicht um Psychohygiene ... Aber was lamentiere ich - ich bin ja nicht einmal selbst gefeit! LG, eKy
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