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Erfahrener Eiland-Dichter
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![]() Blut, so warm und rot
Der einsame Reiter ritt von Osten in dass kleine Nest -Pueblo- ein. Die Sonne stand bereits tief am Himmel, es würde nicht mehr lange dauern und die Nacht bricht herein. Er war froh, endlich aus den Sattel zu kommen, etwas Essen und endlich einmal wieder in einem richtigen Bett zu Schlafen. Vor sich, etwa in der Mitte der Dorfstraße, sah er das ersehnte Schild -SALOON-. Als er vom Pferd stieg, erblickte er den kleinen Mexikaner Jungen, “Hier, nimm mein Pferd, reib es trocken, gib ihm dann Wasser und Futter. Führ es dann in den Stall. Hier nimm!“ Er warf dem Jungen einen mexikanischen Silber Dollar zu. Der fing das Geldstück geschickt auf. “Sie können sich auf mich verlassen, Mister!” Der Fremde, sein Name war -Pedro Alvarez-, betrat den Saloon, er blickte sich um, ging dann an den Tresen. Es waren nur wenige Gäste anwesend, alles Mexikaner, die meisten von ihnen arbeiteten auf der Rinderranch von -Guiseppe Honduras, dem größten Rancher in der Gegend. Sie saßen alle an einem der Tische, drum herum standen noch ein paar, die nur zusehen wollten. Am Tisch wurde gepokert. Der Wirt fragte: “Na Mister, was möchten sie Trinken?” “Geben sie mir ein großes, kühles Bier!” Er nahm das Glas und trank es mit großen Schlucken leer. “Sie hatten wohl einen langen Ritt gehabt?” “Ja, den hatte ich!” “So und jetzt habe ich Hunger, kann ich ein Steak haben, mit Bratkartoffel und Speck?” “Aber ja Mister, setzen sie sich doch an einen der Tische, es dauert einen Moment!” Es tat gut, einmal an einen richtigen Tisch zu sitzen und die Beine ausstrecken zu können. Draußen, vor dem Saloon, ertönte plötzlich ein Geschrei, eine Männerstimme fluchte. Dann flog die Tür auf und der kleine Mexikaner Junge stürmte in den Saloon. “He bleib hier, verfluchter Bengel!” Der Junge hat jetzt den Fremder erblickt. “Mister, bitten helfen sie mir, er will mir den Dollar wegnehmen, die sie mir gegeben haben!” Pedro sah den Kerl an, der hinter dem Jungen herein gestürmt war. “Ist das Richtig, sie wollen ihm den Dollar wegnehmen?” “Was geht dich das an?” “Ich habe dem Jungen den Dollar gegeben, dafür, dass er mein Pferd versorgt!” “Ich bin sein Vater und verlange, dass er mir sofort den Dollar aushändigt!” “Na, dann sind sie ja ein schöner Vater, schämen sie sich, ihrem kleinen Sohn, sein wohl verdientes Geld weg zu nehmen!” “Das ist meine Sache und ich rate dir, halte dich da raus!” “Komm mal her, mein Junge, gib mir mal den Dollar zurück, so danke, jetzt bekommst du von mir, für deine Arbeit, zwei Dollar, hier nimm!” Zum Vater gewand… ”Wenn ich Morgen von ihrem Sohn höre, dass sie ihm sein Geld weggenommen haben, komme ich persönlich zu ihnen und werde sie durch das Dorf prügeln bis sie nicht mehr wissen, ob sie Junge oder Mädchen sind!” Der Vater war blass geworden, hatte doch ein Jeder im Saloon gehört, was der Fremde zu ihm gesagt hat. “So kannst du nicht mit mir Reden Bursche, komm raus vor die Tür, damit ich dir Manieren beibringen kann!” Jetzt brachte der Wirt das Essen für Pedro. “Kommen sie, stellen sie es für mich warm, ich muss nur noch etwas erledigen!” Pedro schritt durch die Pendeltür und sah, der Vater stand mitten auf der Straße, er hatte die Hand am Colt, der in seinem Gürtel steckte. “Wollen sie sich wirklich mit mir Duellieren?” In der Eingangstür drängten sich die Gäste, keiner spielte mehr Poker. Der Vater rief einem der Gäste zu… “Jim, zähl bis drei, dann wird geschossen!” Sie gingen jeder sieben Schritte auseinander. Dann zählte Jim… drei. Der Vater war schnell, aber in der Aufregung ging sein Schuss daneben. Verdutzt blickte er auf Pedro, der hatte seinen Colt noch immer in der Hand. Jetzt ging er auf den Vater zu. “So, nun steck deinen Colt weg und ich lade dich ein, mit mir einen Whisky zu Trinken!” Pedro drehte sich um und wollte in den Saloon gehen, da fiel ein Schuss. Die Kugel traf Pedro genau in den Rücken. Er fiel vornüber auf den Boden. Aus seinem Mund floss ein schmaler Blutweg, so warm und so rot. Am nächsten Morgen, als die Sonne aufging, wurde der Vater in der Dorfmitte gehenkt. |
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