05.05.2009, 19:02 | #1 |
Galapapa
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Wege
Nimmt das Dasein seinen Anfang,
stehen viele Wege offen, Möglichkeiten ohne Zahl. Langsam steigt der Lebensvorhang, nun beginnt das bange Hoffen: treffe ich die rechte Wahl? Sorgend lenken Elternhände sicher durch die Kindertage und begleiten Tag und Nacht. Mit der Reife kommt die Wende, Selbstbestimmung, dann die Frage, habe ich es recht gemacht? Alle Wege führen schließlich wieder irgendwo zusammen, lenken dich zum gleichen Ort. Schau zurück, sei nicht verdrießlich, sollst nicht deine Wahl verdammen, letztlich sind wir alle dort. Hättest anders du entschieden, einen andern Pfad genommen, gleichfalls redlich, grad und recht wär das Ende nicht verschieden, wär zur gleichen Zeit gekommen, und die Route auch nicht schlecht. Hinter dir ist nichts zu ändern, alles bleibt, wie es geworden Schicksal heißt das Würfelspiel. Leben hängt an festen Bändern, Osten, Westen, Süden, Norden, du erreichst am End das Ziel. Geändert von Galapapa (07.05.2009 um 17:30 Uhr) |
06.05.2009, 21:56 | #2 | |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Hallo Galapapa,
wahre und weise Worte, die aus deinem Gedicht sprechen. Auch die Metrik ist sauber, ein vierhebiger Trochäus, konsequent durchgehalten bis zum Schluss. Alle Zeilen sind, bis auf die dritte und sechste, in weiblichen Kadenzen gehalten und die Reime gehen auch in Ordnung. Reimschema a-b-c-a-b-c, eine weitergehende (Metrik)Analyse ersparen wir uns mal, ich denke, wir finden nichts zu bemängeln... Auch mit den Aussagen der einzelnen Strophen gehe ich konform. Kaum bist du geboren, müssen Entscheidungen getroffen werden. Zuerst tun das die Eltern für dich, dann wagst du dich selbst heran und fragst dich wegen der anfänglichen Unsicherheit oft noch, war das jetzt richtig so? Später fallen die Entscheidungen leichter, man kann auf einen eigenen Weg zurückblicken und darüber spekulieren, wie es geworden wäre, wenn... Letztlich stellt es sich heraus, daß du an deinem Ziel auf jeden Fall ankommen wirst, egal, in welche Richting dich dein Weg geführt hat. Alles in allem ein gelungenes Gedicht, an dem es wenig auszusetzen gibt. Nur die dritte Strophe bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Die könntest du vielleicht ein wenig näher definieren, da mir hier der Bezug zueinander etwas durcheinander gerät. Zitat:
Das erscheint mir etwas unklar. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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07.05.2009, 17:42 | #3 |
Galapapa
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Hallo Falderwald,
danke für Deinen Kommentar und das Lob! Hat mich sehr gefreut. Ich bin immer auch dankbar für kritische Hinweise: Die dritte Strophe war auch mir nicht die gelungenste, und ich frage mich, warum ich es nicht gleich gändert habe; es war doch so leicht! (siehe oben). das "deinen" bezog sich auf den Weg; so, wie´s jetzt dasteht, ist es klar. Also, nochmals danke! Das Gedicht ist entstanden, nachdem ich wieder einmal und wie jeder, denke ich, über das gelaufene Leben nachgedacht habe. Das dauernde "hätte", "wäre doch", "was wenn"... ärgert mich dann meist, und ich tröste mich mit dem Gedanken:" Kein Mensch weiß, was gewesen wäre, wenn" und " wer weiß, wozu´s gut war, daß es so gelaufen ist". Man muß einfach die Kraft und den Mut haben, sich zurückzulehnen und zu sagen:"Was soll´s, so ist´s gelaufen, und ich steh dazu." Das beruhigt ungemein!... Herzlichen Gruß! Galapapa |
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