21.05.2009, 23:47 | #1 |
Slawische Seele
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Sommergewitter
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. Im Norden grollt es dumpf und kräftig, wir schaun gelassen, sind gut drauf. Die Wetterfront zeigt ziemlich heftig am Horizont den Ansturm auf. Kaum hörbar naht von fern ein Rauschen, der Vogelsang ist längst verhallt, als plötzlich, mittendrin im Lauschen, wie aus dem Nichts ein Donner knallt und tausend Blitze sich entladen, was uns in Todesangst versetzt. Vom Süden brechen Wasserschwaden mit dem Gewitter ein, das jetzt an Bäumen zerrt mit Sturmesheulen, sich in den Kronen fest verbeißt. Ein Hagelschauer stempelt Beulen in alles, was nicht flieht, nicht reißt. Wir schaffens grad die Tür zu schließen, vergessen die Faszination, und gönnen uns, statt zu verdrießen, den Grog in doppelter Portion. . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
21.05.2009, 23:54 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe dana,
na dann prost, ja das wetter war heute voll toll...bin auch voll ins gewitter bekommen..jetzt mache ich schluss für heute und wollte schnelle noch kurz bei diesem gedicht meine faszination eben dieser bedichtung ausdrücken..eigentlich mag ich gewitter ... so ich sage dann mal gute nacht..schönes werk LG basse
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© Bilder by ginton Kreativität entsteht, abseits aller Selbstzweifel! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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22.05.2009, 00:28 | #3 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Dana,
für jemanden wie mich, der Gewitter l i e b t, ist es ein sehr prosaisches Gedicht - was es auch sein soll, wenn ich Deine Intention erfaßt habe. Ich zeig mal, was mir (subjektiv, subjektiv!!) besser gefiele: *** -------------------------------------------------------------------------------- . . Im Norden grollt es dumpf und kräftig, wir schaun gelassen, sind gut drauf. Die Wetterfront zeigt ziemlich heftig am Horizont den Ansturm auf. Kaum hörbar naht von fern ein Rauschen, der Vogelsang ist längst verhallt, als plötzlich, mittendrin im Lauschen, wie aus dem Nichts ein Donner knallt und tausend Blitze sich entladen, was uns in Todesangst versetzt. Vom Süden brechen Wasserschwaden mit dem Gewitter ein, das jetzt an Bäumen zerrt mit Sturmesheulen, sich in den Kronen fest verbeißt. Ein Hagelschauer stempelt Beulen in alles was nicht flieht, nicht reißt. (nach "alles" Komma ) Wir schaffens grad die Tür zu schließen, (nach "grad" Komma") vergessen die Faszination, und gönnen uns, statt zu verdrießen, den Grog in doppelter Portion. *** Da hab ich wohl mal wieder der Mund mit meinen Erbsen zu voll genommen. Leg sie beiseite! Schönes, fast heftiges Gedicht. Ich mag es weniger prosaisch, aber das hat nichts zu bedeuten! Lieben Gruß von cyparis (Blitz und Donner immer noch dem Olymp zuordnend - lach) Geändert von Leier (22.05.2009 um 09:50 Uhr) |
22.05.2009, 09:43 | #4 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Hallo Dana!
Jetzt weiß ich nicht, ob ich nach Lektüre deines trefflichen Mixgedichtes (Naturgewalt/Humor), mich vor Gewittern fürchten oder mich auf sie freuen soll. Die Aussicht auf ein Bierchen (für die Österreicher ist Grog ziemlich exotisch) lässt mich das eine oder andere Gebet einwerfen. LG Ingo
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
22.05.2009, 10:08 | #5 |
MohnArt
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Hallo Dana,
ein geladenes Gewittergedicht hast Du da geschrieben. Ich spüre förmlich das mir nur allzu bekannte Gefühl. Faszination und eine gehörige Portion Respekt. Was sind wir Menschen gegenüber den Naturgewalten. Auch den Rückzug hast Du gut dargestellt, samt dem Grog. Ward Ihr denn schon so durchnässt, oder den trinken musstest, oder tatet Ihr dies um des Reimes Willen? Liebe Grüße, sendet Dir Klatschmohn |
22.05.2009, 11:32 | #6 |
Gesperrt
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Guten Morgen Dana,
schaurig schön mit beruhigender Pointe. Viel zu selten erlebe ich Gewitter - sie scheinen Berlin nicht zu mögen! Die Stimmung vor, besonders die Stille, und während des Gewitters hast Du wunderschön, bild- und sprachgewaltig und mit treffenden Reimen geschildert - nicht mal der Kreuzreim leiert - , so dass ich mich sehr gut in das Ereignis hinein versetzen konnte. Nur ein Bild gefällt mir nicht wirklich: "Ein Hagelschauer stempelt Beulen" "Stempeln" erinnert mich an Bürokratie und den lässlichen Stempelwahn. Mir fällt dazu nur "drücken" ein, aber das passt natürlich nicht; vielleicht hast Du eine andere Idee? Die Kommata würde ich einfügen. Sehr gerne gelesen und mir mein Lieblingswetter von Dir "vorführen" lassen! Herzliche Grüße, Medusa. Geändert von Medusa (22.05.2009 um 11:34 Uhr) |
26.05.2009, 14:37 | #7 |
Flaschenpost
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hallo dana,
ein nettes Sommerwettergedicht im Kreuzreim ist dir hier gelungen. Es liest sich leicht und flüssig. Ich bin nur leicht erstaunt, dass du schon bei einem Sommergewitter zum Grog greifst. (Scherz). Allein in der 1. Strophe finde ich die Zeile: wir sind gelassen, sind gut drauf nicht so sehr poetisch. Es passt eher für ein einfach lustiges Gedicht, obgleich dieses ja auch ein fröhliches ist. Auf die Schnelle kam mir die Idee: Im Norden grollt es dumpf und kräftig, wir sind gelassen, gut gelaunt, Die Wetterfront zeigt ziemlich deftig am Horizont der Wind jetzt raunt. (Nicht ganz perfekt, aber vielleicht ähnlich) Ansonsten gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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30.05.2009, 22:26 | #8 |
Slawische Seele
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Lieber Basti,
ich liebe Gewitter und nie sind sie mir heftig genug. Dieses aber, haben wir im guten Glauben vom Norden her beobachtet und den Angreifer vom Süden nicht bemerkt. Eigentlich war es so, wie ich es mir immer wünschte. Liebe Cypi, ich mag deine "Erbsenzuteilung" - aber nein, nach "grad" setze ich kein Komma. Das will mir nicht passen. Ich befrage Dienstag ein paar schlaue Lehrer. Ob zu prosaisch oder nicht - wir beide lieben Gewitter und die können nicht heftig genug sein, oder? Liebe Ingo, ein Bier zum Gewitter? Nee, nicht wenn es hagelt und der Mensch fast erfriert. Komm doch mal in den Norden. Du wirst Gewitter und den Grog lieben lernen. Liebe Klatschmohn, pssst, nur für dich: Es war Tee, aber der haut doch niemanden um. Das Gewitter aber, das war echt. Liebe Medusa, in Berlin gibt es zu viele hohe Häuser. Da kommt kein Gewitter in voller Breite durch. Bei uns können mehrere von allen Seiten auf freien Flächen durchbrausen. Steht jemand dazwischen, der wird von ihnen ergriffen - oder umgekehrt? Das Stempeln gefällt mir allerdings - vielleicht nur deshalb, weil ich zugleich von Bürokratie umgeben bin und selbst darin schaffe. Wir haben sonst nix. Sag mal, Medusa, das Komma nach "grad" - ist das wirklich zwingend? Liebe ruhelos, nicht nur bei Sommergewitter. Wir hausen zwischen den Meeren. Bei den Brisen kann man nur zum Grog greifen. "Sind gut drauf" gefällt mir auch nicht so, aber ich möchte den aufkommenden Ansturm behalten. "Gut drauf" ist ein wenig salopp und gewollt "jugendlich" Wenn mir nichts anderes einfällt, muss ich es so lassen. Ich weiß, dass du nicht darauf bestehen wirst. Euch allen herzlichen Dank, liebe Grüße Dana
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31.05.2009, 03:03 | #9 |
unpaniert
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Sommergewitter
Liebe Dana,
so so, ihr vergnügt euch derweil im Gewitter mit doppeltem Grog, während ich zitternd und tief beängstigt unter der Bettdecke liege, eingeknäuelt ..... dem Weltende entgegen ..... darauf wartend, dass Donner, Blitz und Grusel weichen mögen ..... gut gereimt, bei so einem Wetter finstere Grüße von forelle . |
05.06.2009, 20:13 | #10 |
Slawische Seele
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Liebe forelle,
Angsthase, Angsthase - unter der Bettdecke erfährst nie, wie herrlich und gewaltig dieses Schauspiel ist. Jedoch gebe ich zu, dass ich nicht direkt vor Ort gereimt habe. Aufblitzende und donnernde Grüße Dana
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