12.06.2009, 11:15 | #1 |
Schreibattacke
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Echo
Echo
ich weiß du sitzt dort hadernd hinter deiner tür, suchst dich im raum der welt, ortest, ordnest und findest keine stecknadel in deinem system um anzudocken, anzuheften. so haftest du an deiner leere, suchst worte und schreibst nieder, was du nötigenfalls gespeichert aufzugreifen vermögen wirst, diesen zu-stand abzustreifen. in mir brodelt wieder dieses echo gleich einem quälenden hilferuf, den du nicht ausstößt; ich laufe umher, rastlos, den niederschlag aufzusaugen, bemale den eingang zu dir - passt hell auf schwarz? - suche den ausweg für dich - oder ist es der meine? weiß ... nicht viel, nur meinen fehler: einst klopfte ich einfach an. Geändert von lingua (12.06.2009 um 11:26 Uhr) |
18.06.2009, 23:24 | #2 |
Lyrische Emotion
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Liebe lingua,
das ist aber mal ein düsteres Liebesgedicht. Aber ja, die Liebe kann auch ihre Schattenseiten haben, zumal es hier so scheint, als hätten zwei Liebende den direkten Zugang zueinander verloren. Die Protagonisten sind zwar jeder für sich selbst aktiv, doch ihr direkter Umgang miteinander wird durch eine Passivität beherrscht. Jeder hängt seinen eigenen Problemen nach. Der eine versucht sich selbst zu finden, der andere weiß um dieses Dilemma, ist jedoch nicht in der Lage, offen darauf einzugehen. Der unbeschwerte und ehrliche Umgang miteinander scheint jedenfalls nicht mehr gegeben zu sein. Nicht mehr, denn früher klopfte LI ja eigentlich direkt an. Das Ende bleibt offen. LI resümiert zwar über seinen eigenen Fehler, scheint jedoch nicht in der Lage zu sein, etwas daran zu ändern. Ich denke, einer müsste den Anfang machen und über seinen eigenen Schatten springen, ansonsten wird es wohl keinen Weg aus dieser Zwickmühle geben. Ein nachdenklich stimmendes Liebesgedicht, aber sicher auch eines, was viele Menschen nachvollziehen können, die Ähnliches erleb(t)en. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
22.06.2009, 16:16 | #3 |
Schreibattacke
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Hallo und vielen Dank, Falderwald,
dass Du Dich dem Gedicht gewidmet hast. Ich dachte dabei an Narziss und Echo aus der griechischen Mythologie und hab das in's Heute transportiert Ja, ich denk', es gibt schon einige ähnliche Konstellationen. Ich freue mich, wenn Du was damit anfangen konntest. Grüße L. |
22.06.2009, 16:45 | #4 |
Gast
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Hallo lingua, mmm. Falderwalds Interpretation klingt interessant und du scheinst dich darin wieder zu finden. Ja, es geht manchmal verrückt zu: Auch ich kenne Ähnliches, Angelehntes und bei aller Offenheit kann es dann zu Missstimmungen oder gar zu Brüchen kommen. Schade, dass das Leben oder wie hier die Liebe, nicht ganz einfach ist. Mir gefallen zudem deine Verse sehr, sie berühren durch die Zerrissenheit und Verzweiflung, die Einem oder Einer durchaus Wertvolles Gemeinsames rauben kann. Doch nichts ist umsonst, alles braucht seine Zeit, vor allem die Erkenntnis, tatsächlich zu lieben.
alles liebe, Helene |
23.06.2009, 10:26 | #5 |
Schreibattacke
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Hallo, guten Morgen und vielen Dank auch Dir, Helene,
dass Du den Text gelesen und kommentiert hast. Ich freue mich natürlich darüber, dass auch Du was damit anfangen konntest und Dir Gedanken gemacht hast ... und, wie Du schreibst, Gefallen an den Versen gefunden hast. Das ist schön, weil ich ja nicht reime, und manchmal ist lesen die Leute Ungereimtes partout nicht gern ... ; umso schöner, dass es im Eiland offensichtlich anders ist. LG L. |
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