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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 14.07.2009, 23:47   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Ob Sitzfleisch vegetarisch rennt?

Was mach ich nur, wenn mir im Topf
das Wasser für den Tee verbrennt,
mein Sitzfleisch vegetarisch rennt
und ich mich zöpf am eignen Schopf?

Warum gelingt es mir denn nie
mich aus dem Traum in jeder Nacht
herauszuträumen in die Wacht?
Ich frage mich auch wach schon, wie.

Wo suche ich denn meinen Geist,
wenn der sich hinter dem versteckt,
das immer schnell die Hand hoch streckt,
wenn es "Erkenn dich selber" heißt,

doch nicht mal sinn- und zweifelsfrei
den Unterschied von Zopf und Haar
in heißem Wasser filtern kann?

Erst recht nicht ist es einerlei,
ob ich mich träumend klipp und klar
erwecke. Nicht mal dann und wann.

Vielleicht bin ich ein Wasser -Tropf,
ein armer, der sich zu viel denkt.
Ob Rennfleisch pflanzlich zöpft? Geschenkt!
So sinnfrei, wie ein Tee zum Kropf...
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2011, 20:37   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo blaugold,

ich geb dir recht: man kann sich selber ganz verrückt machen vorlauter selbst - suche...

aber scherz beiseite - mir ist das wirklich schon passiert: dass mir das wasser im teetopf verbrannt ist!
(auch als folge des zu vielen grübelns...)

zu ergründen, was eigentlich die hand bewegt ist ja auch so eine sache.
neurologen würden sagen : das gehirn!
nun hat man aber herausgefunden, dass noch , bevor im gehirn bewegungsimpulse festgestellt werden können, bereits veränderungen im muskeltones der zuständigen muskeln zu erkennen sind.
wo also, verdammt noch mal, steckt der urheber?
in der "aura"? aber was genau ist das?

mit dem sehen verhält es sich ähnlich.
wie definiert man es?
da streiten die philosophen und die wissenschafter schon lange herum!
ist es der eintreffende lichtstahl, der, umgewandelt in einen elektrischen reiz,
im gehirn das sehen erzeugt?
oder ist sehen nicht doch viel mehr ein aktiver vorgang, in dem sich das bewusstsein nach außen richtet? ( der "beweis" dafür: wir bekommen ein unheimliches gefühl, wenn uns jemand anstarrt. meine nachbarkatze kann das so, das selbst eine fensterscheibe zwischen ihr und mir ihren "blick" nicht aufhält.ich werde ganz zappelig davon, wenn sie mich mustert, ohne dass ich es bemerke)

und wohin das bewusste Ich im traum verschwindet, das ist ja überhaupt ein rätsel....
kein wunder, dass dein beitrag hier so lange ohne antwort blieb.
wie könnte man all diese fragen je beantworten?

ewiglich staunend,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2011, 23:12   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Blaugold,

das ist wohl das spannende am und im Leben. Wir funktionieren (egal wie) und beim Hinterfragen gehen uns die Antworten aus.

Mit meinen Träumen könnte ich eine ganze Bibliothek füllen aber niemals erklären, woher sie kommen und warum sie (oft) so ganz und gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. (z.B. ein mordender Schatten, der unvernichtbar ist.) Psychologen könnten einiges "vermuten", aber muss es so stimmen?

Unsere Wahrnehmung (lt. bisheriger und noch unwiderlegter Philosophie) ist eine eigene Vorstellung von den Dingen. Physikalisch werden die "Probleme" nur noch größer statt klarer. (Man nehme die Schwarzen Löcher.)

"Ich-denke-also-bin-ich" bleibt auch ohne Antwort. Wer bin ich, woher komme ich?

Wenn du in einer Menschenmenge stehst und einem Menschen ausdauernd in den Nacken schaust, dreht dieser sich garantiert um - warum?
(Den Kindern kannst du 1000 Mal erzählen, sie sollen ihr Zimmer aufräumen. Sie tun es nicht.)

Vielleicht liegt das Drama darin,

Zitat:
Zitat von Blaugold
Vielleicht bin ich ein Wasser -Tropf,
ein armer, der sich zu viel denkt.
Ob Rennfleisch pflanzlich zöpft? Geschenkt!
So sinnfrei, wie ein Tee zum Kropf...
dass man uns das Denken ein paar Äonen zu früh beschert hat.

Ich stelle es mir so vor:

Ich habe eine Maschine (eine wichtige, große und gute) erfunden, die uns das Leben erleichtern soll, z.B. den Mixer.
Nun höre ich, wie sich Mixer unterhalten: Sie streiten, einer ist besser als der andere, sie hinterfragen und können doch nur bei sich bleiben.
Wenn ich ihnen ihren "Ursprung" erkläre, nehme ich ihnen die Streitlust und eigentlich auch ihren Sinn. Sie würden erkennen, dass sie nur meiner "Willen" dienen und dumpf funktionieren.
Der "Denkerchip" gehörte für mich nur dazu. Ich wollte erfahren, fühlen, was geschieht, wenn ich etwas in Bewegung setze.

Siehst du, was du mit mit deinem vegetarischen Sitzfleisch angerichtet hast?

Es funktioniert, ohne auf irgendetwas eine Antwort gegeben zu haben.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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