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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 26.08.2009, 01:30   #1
Baratheon
Neuer Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 17.03.2009
Beiträge: 20
Standard Ins Leere

Mein Sehnen ist nunmehr ein Sinnen ins Leere,
und schwer deren Ausgang, das Ende, Beginn.
Dein Gehen, Verwehen, ich ehrte es, wäre
ich schlauer und stärker, bewegter. Schau hin.

Ich bin es nicht, war es nie, kann es nicht, werde
nicht klüger, nicht kühner, noch leichter. Sieh her,
wie sehr mich die Last bedrückt, Himmel und Erde,
verhaften mich, halten mich, ketten mich schwer.

Denn Du bist vergangen und mit dir die Worte,
die leichter, lebendiger machten und dort,
wo du jetzt bist, flüstern und zaubern. Die Orte,
an denen ich dich noch vermute, sind fort.
__________________
Neues
gemahlen
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Alt 28.08.2009, 13:28   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo Bara,

deine Gedichte haben immer etwas so Geheimnisvolles, Ungewöhnliches.
Seien es die Metaphern oder deine Art, generell in zeilenübergreifenden Reimen zu schreiben,
so dass deine Texte wie Beschwörungsformeln klingen.
Lass mich bitte mal - nur so für mich - eine formale Metrikanalyse erstellen

Zitat:
Mein Sehnen ist nunmehr ein Sinnen ins Leere,
und schwer deren Ausgang, das Ende, Beginn.
Dein Gehen, Verwehen, ich ehrte es, wäre
ich schlauer und stärker, bewegter. Schau hin.
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
Perfekt daktylisch.
Zitat:
Ich bin es nicht, war es nie, kann es nicht, werde
nicht klüger, nicht kühner, noch leichter. Sieh her,
wie sehr mich die Last bedrückt, Himmel und Erde,
verhaften mich, halten mich, ketten mich schwer.
xXxXxxXxxXXx
xXxxXxxXxxX
xXxxXxXXxxXx
xXxxXxxXxxX
Zeilen 2+4 sind gleichmäßig daktylisch, die Zeilen 1+3 holpern m.E. (ungleichmäßig - ist das gewollt?)
Zitat:
Denn Du bist vergangen und mit dir die Worte,
die leichter, lebendiger machten und dort,
wo du jetzt bist, flüstern und zaubern. Die Orte,
an denen ich dich noch vermute, sind fort.
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
Perfekt.

Das dazu.
Inhaltlich beschreibst du vermutlich eine zu Ende gegangene Liebe, aus welchen Gründen auch immer,
Tod oder Trennung.
Das LI kann sich nur schwer damit abfinden und hängt den alten Gefühlen nach.


Gefällt mir sehr - habs gern gelesen und mich damit beschäftigt.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2009, 13:53   #3
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
Standard

Liebe Bara,

ich schließe mich Chavie an, dein Schreibstil ist ziemlich einmalig.
So gut analysieren wie sie kann ich nicht, aber immerhin kann ich dir sagen, dass es mir gefällt.
Ein schmerzvoller Abschied und so wie ich es lese, wohl eher der Tod als eine Trennung.
Man besucht die Orte an denen man gemeinsam war, aber mit der Liebe ist auch der Zauber dieser Orte verschwunden.
Eine Frage zur ersten Strophe. Meiner Meinung nach könnte man darüber diskutieren, ob das "deren" in der zweiten Zeile so berechtigt ist. Denn eigentlich bezieht sich dieser Satz doch auf das Sehnen, müsste es da nicht "dessen" heißen?
Aber ich lasse mich da gerne von einer Wortezauberin eines besseren belehren...

liebe Grüße

Babsi
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)
badico ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2009, 14:55   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Hallo, Baratheon -

ja, das klingt nach endgültigem Abschied: Tod.
Wohltuend undramatisch. An den kleinen "Dingen" festgemacht, verinnerlicht.
Das "verhaften mich" finde ich unfreiwillig komisch, ich dachte sofort an Handschellen und Polizeiwagen.
Du meintest sinngemäß wohl "Himmel und Erde verhaftet sein" (verbunden sein).

Ob deren oder dessen:
Beides wäre nicht korrekt.
Bei Bezug auf Sehnen: sein
Bei Bezug auf Sinnen: sein
Bei Bezug auf Leere: ihre
Bei Bezug auf alle drei: ihre

Gern gelesen!

Lieben Gruß
von
cyparis
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