08.01.2010, 18:44 | #1 |
Gast
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Wo die Liebe hinfällt
Du bist schwarz. Ich bin weiß.
Ich bin ein Kind. Du bist ein Greis. Du bist hässlich. Ich bin schön. Ich bin blind. Du kannst mich sehn. Du bist ein Mann. Genau wie ich. Bin ne Frau. Mann, ich liebe dich! Wir lieben uns und werden eins. Vorurteil? Ich kenne keins! Geändert von Seeräuber-Jenny (08.01.2010 um 18:48 Uhr) |
08.01.2010, 22:32 | #2 |
unpaniert
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Liebe Jenny,
fast schon ein bisschen surrealistisch. So manches ineinander verflochten, widersprüchlich reizvoll. Kurz, schwungvoll und ganz einfach so - wie es eben ist mg forelle .
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Es muss einen anderen Weg geben, durchs Leben zu gehen, als kreischend und um sich tretend hindurchgezerrt zu werden. (Hugh Prather) |
09.01.2010, 01:00 | #3 |
Gast
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Ahoi forelle,
aye, ganz einfach und simpel! Da wundert man sich, dass das für viele Menschen ein Problem ist. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny |
09.01.2010, 09:57 | #4 |
Gesperrt
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Guten Morgen Jenny,
mich erinnern Deine Zeilen an alte Benetton-Reklamen, die damals viel Aufsehen erregten. An zwei Stellen sträubt sich mir das Gefieder. Selbstverständlich weiß ich, dass es so nicht gemeint ist: Du schreibst in S1 V 2 "Ich bin ein Kind", in S2 Z4 "Du bist ein Mann. Genau wie ich"; das Bild, das sich mir aufdrängt, ist scheußlich. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Du in der Ichform schreibst, also einen Menschen sprechen lässt. Ansonsten gut gelungen; sprachlich sehr einfach und dadurch besonders eindringich. Liebe Grüße, Medusa. |
09.01.2010, 10:09 | #5 |
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hallo jenny,
was medusa bermekt hat, hab ich beim lersten lesen glatt überlesen jetzt seh ichs aber auch. über das geschlecht des lyrichs bin ich jetzt verwirrt. sonst aber: kurz und bündig hast du dargestellt, dass liebe auch unkompliziert sein kann, (trotz großer unterschiede) davon kann man ja zumindest träumen................. lg, larin |
09.01.2010, 13:00 | #6 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Seeräuber-Jenny,
dem VORURTEILSLOS stehen einfach noch zu viele Konventionen entgegen, z.T. auch ethische und moralische Vorbehalte. Das Schwarz/Weiß-Vorurteil scheint mir längst überholt, nicht nur in der Theorie. Aber Kind/Greis wird wohl eher im Familienrahmen (also asexuell) toleriert. Hässlich/Schön ist sehr subjektiv, liegt allein im Auge des Betrachters. (Ich z.B. finde Herrn R-Ranicki schön, lach. Herrn Gysi auch.) es fiele mir noch eine Erweiterung ein: Ich bin lahm und Du kannst gehn. Ansonsten: Flott! Lieben Gruß von cyparis |
09.01.2010, 15:19 | #7 |
Gast
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Ahoi Medusa,
die Benetton-Reklame ist mir leider nicht bekannt, es würde mich aber interessieren, worum es prinzipiell ging. Ich hatte beim Schreiben an einen Kinder-Abzählreim gedacht, denn so unkompliziert kann menschliche Zuneigung sein. Ich freue mich, dass dieses sprachliche Mittel deine Anerkennung findet. Ich möchte klar stellen, dass es mir im Gedicht um Liebe jeweils zwischen zwei Menschen geht und nicht um sexuelle Handlungen oder gar darum, pädophilen Neigungen das Wort zu reden. In den achtziger Jahren gab es im Zuge der Homosexuellenbewegung heftige Debatten über dieses Thema. Der Gesetzgeber hat sich entschieden, sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen aus sittlich-moralischen Erwägungen auch weiterhin unter Strafe zu stellen, stützte sich aber auch auf neuere wissenschaftliche Erkenntnisse: Nach dem Modell der "Disparität der Wünsche" bzw. der "Ungleichzeitigkeit" liegen bei Kindern und Erwachsenen unterschiedliche Ausgangsbedingungen vor, die eine Beziehung zu gleichen Voraussetzungen unmöglich machen. Die sexuellen Bedürfnisse des Erwachsenen korrelieren entwicklungspsychologisch nicht mit den Wünschen des Kindes. Kinder sind zwar zu sexuellen Gefühlen fähig, diese unterscheiden sich aber fundamental von der Sexualität eines Erwachsenen, dessen sexuelle Entwicklung bereits abgeschlossen ist. Da das Kind die Sexualität des Erwachsenen nicht kennt, kann es auch dessen Perspektive nicht einnehmen. Es kann nicht erfassen, aus welchen Beweggründen ein sexuell motivierter Erwachsener seine Nähe sucht. Kinder können deshalb zwar "willentlich", aber nicht "wissentlich" in sexuelle Handlungen einwilligen. Die sexuelle Selbstbestimmung des Kindes soll nicht nur vor gewalttätigen Übergriffen, sondern auch vor subtilen Manipulationen geschützt werden. Zwischen Erwachsenen und Kindern besteht ein naturgegebenes Machtgefälle hinsichtlich Faktoren wie Lebenserfahrung, geistig-seelischer Reife oder der Fähigkeit, den eigenen Standpunkt zu verbalisieren. Zusätzlich befinden sich Kinder gegenüber ihren näheren Bezugspersonen in einem Zustand emotionaler Abhängigkeit, da sie auf deren Zuwendung existenziell angewiesen sind. Diese komplexen Abhängigkeitsverhältnisse bergen die Gefahr, dass der Erwachsene seine Überlegenheit bewusst oder unbewusst ausnutzt, um das Kind zu sexuellen Handlungen zu bewegen, die nicht dem wirklichen Willen des Kindes entsprechen. Sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern bergen immer das Risiko einer nachhaltigen Traumatisierung beim Kind. Dies gilt selbst dann, wenn die Kontakte gewaltlos verlaufen. Auch wenn nicht davon ausgegangen werden kann, dass sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen zwangsläufig zu psychotraumatischen Schäden führen, ist das Gefährdungspotential für das Kind so groß, dass eine Legalisierung solcher Kontakte grundsätzlich unverantwortbar erscheint. (Quelle: Wikipedia) Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Ahoi larin, in dem Gedicht gibt es nicht nur ein einziges lyrisches Ich, und nicht immer steht fest, um welches Geschlecht es sich handelt. Das spielt im Grunde auch keine Rolle, denn durch Liebe und Empathie verschmelzen Ich und Du und werden eins. Wahre Liebe setzt sich über gesellschaftliche Vorurteile und Schranken hinweg und fragt nicht nach Zweck oder Nutzen einer zwischenmenschlichen Beziehung. Würde dem Gebot der Nächstenliebe größere Bedeutung zugemessen, hätten wir einige Probleme weniger auf dieser Welt, davon bin ich überzeugt. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Ahoi cyparis, aye, menschliche Gefühle und gesellschaftliche Konventionen sind noch zwei Paar Stiefel. Für zwei Menschen, die sich lieben, spielt es keine Rolle, ob der Andere jung oder alt, intakt oder behindert, hübsch oder hässlich ist. Wie der Titel schon sagt: "Wo die Liebe hinfällt..." Die Gesellschaft verlangt den Liebenden jedoch oft harte Prüfungen ab. Doch hat sich zum Glück in den letzten Jahrzehnten von Seiten des Gesetzgebers einiges getan. Vor unserem Gesetz sind alle Menschen gleich. Es gibt in Deutschland keine Nürnberger Gesetze und in den USA oder Südafrika keine Rassentrennung mehr. Die öffentliche Meinung hinkt dieser Forderung nach Toleranz leider oftmals noch gewaltig hinterher: In den siebziger Jahren war ich mit einem schwarzen Amerikaner liiert und war zu diesem Zeitpunkt noch vielen Anfeindungen ausgesetzt. Aus eigener Erfahrung kann ich nicht beurteilen, ob das heute noch ein Problem ist. Ich denke, in der Großstadt eher nicht, denn mir begegnen viele Paare unterschiedlicher Hautfarbe. Vor ein paar Jahren war ich in einer bayerischen Kleinstadt auf einem Stadtfest. Da tauchte ein Afrikaner auf und wurde von allen angestarrt. Als ich auf dem Münchner Viktualienmarkt eine Schwarzwurst kaufen wollte, meinte der Metzger: "Einen Negerzipfel gefällig, haha." Noch heute fliehen viele Homosexuelle aus der Provinz in die Großstadt, weil es sich da leichter leben lässt. Früher wie auch heute müssen Männer nicht dem Schönheitsideal entsprechen ("Geld macht sinnlich"), aber der Wert der Frau wird nach Äußerlichkeiten beurteilt ("Wie kommt so eine hässliche Frau nur zu so einem netten Mann"). Obwohl es in unserem Land immer mehr alte Menschen gibt, gilt es als Privileg, jung zu sein und als großer Nachteil, zu den alten Semestern zu zählen. "Ich bin lahm und du kannst gehn" wäre eine gute Alternative zu "Ich bin blind. Du kannst mich sehn". Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (09.01.2010 um 16:12 Uhr) |
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