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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 19.01.2010, 23:26   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Was war das für ein scharfes Wort, so laut,
So pointiert: Der Schnitt geht tief, die Seele
Schreit wild vor Schmerz, verzeih, wenn ich’s erzähle,
Sie stirbt, wenn wir das weiter tun! Geschaut

Hab ich Dir in die Augen: Waffen wähle
Behutsam, Liebste! Wenn der Zorn sich staut,
Die Wunden sich nicht schließen wollen, graut
Ein letzter Morgen uns! Ich schweige, stehle

Den ersten Sonnenstrahl Dir von der Haut,
Damit er bleibt als Schatz für dunkle Tage.
Was haben wir versprochen, uns vertraut:

Ist das, was jetzt noch ist, nur Wut und Klage?
Ich bete leis, dass Dich mein Schlag verfehle,
Es reicht doch schon, dass ich mich selbst so quäle.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (20.01.2010 um 17:21 Uhr)
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Alt 20.01.2010, 19:29   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber Walther,
ein "unkontrollierter" Streit kann die Liebe endgültig töten.
Mir gefallen deine Metaphern. Worte können tiefschneidende Waffen sein.
Das lyr.Ich hindert sich selbst, diese zu gebrauchen, weil es um die nicht gewollte Konsequenzen weiß.
Traurig und erschütternd dein Sonett.

Ich bringe es immer an: An Sonetten krittele ich nicht, weil ich mich mit der "Technik" nicht wirklich befasst habe und noch nie eines versucht habe.

Hier aber holperte ich:

Zitat:
Zitat von Walther
Was war das für ein scharfes Wort, so laut,
So pointiert: Der Schnitt geht tief, die Seele
Schreit wild vor Schmerz, verzeih, wenn ich’s erzähle,
"Schreit im Schmerz, verzeih, wenn ich's erzähle"

Belehre mich, falls es dem Sonett schadet.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 21.01.2010, 17:07   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Wähle


Was war das für ein scharfes Wort, so laut,
xXxXxXxXxX
So pointiert: Der Schnitt geht tief, die Seele
xXxXxXxXxXx
Schreit wild vor Schmerz, verzeih, wenn ich’s erzähle,
xXxXxXxXxXx
Sie stirbt, wenn wir das weiter tun! Geschaut
xXxXxXxXxX

Hab ich Dir in die Augen: Waffen wähle
xXxXxXxXxXx
Behutsam, Liebste! Wenn der Zorn sich staut,
xXxXxXxXxX
Die Wunden sich nicht schließen wollen, graut
xXxXxXxXxX
Ein letzter Morgen uns! Ich schweige, stehle
xXxXxXxXxXx

Den ersten Sonnenstrahl Dir von der Haut,
xXxXxXxXxX
Damit er bleibt als Schatz für dunkle Tage.
xXxXxXxXxXx
Was haben wir versprochen, uns vertraut:
xXxXxXxXxX

Ist das, was jetzt noch ist, nur Wut und Klage?
xXxXxXxXxXx
Ich bete leis, dass Dich mein Schlag verfehle,
xXxXxXxXxXx
Es reicht doch schon, dass ich mich selbst so quäle.
xXxXxXxXxXx
Lb. Dana,

lb. Dank für Deinen Verbesserungsvorschlag. Oben habe ich das Silbenbild unter mein Sonett gelegt. Das mache ich immer so, wenn Zweifel am Metrum aufkommen, und Dir geht es ja um den Lesefluß, den Rhythmus des Texts.

Ich möchte gleich vorausschicken, daß ich nicht gerne "belehre". Das hört sich so an, als sei der Eine ein Könner und die Andere eine Schülerin (und umgekehrt, was die Geschlechterollen anlangt). Und es liegt mir sehr fern, eine solche Lage herbeizuführen. Vielmehr lernen wir aneinander. Hoffentlich.

Zum konkreten Formulierungsvorschlag:
Zitat:
"Schreit im Schmerz, verzeih, wenn ich's erzähle"
(x)XxXxXxXxXx
Wie Du siehst, ist der Vers nach Deiner Formulierung trochäisch, es fehlt im ersten Takt die unbetonte erste Silbe. Damit geht diese Formulierung leider nicht, denn das Sonett ist per se jambisch (hier mit 5 Hebungen ausgeprägt). Man könnte diese Formulierung wählen:
Zitat:
"Schreit wild im Schmerz, verzeih, wenn ich's erzähle"
xXxXxXxXxXx
Dann stimmte das Metrum.

Allerdings habe ich damit schon gespielt und mich dann gegen diese Formulierung entschieden. Aber darüber läßt sich sicherlich nachdenken. Zwei paar Augen sehen ja mehr als eines.

Lieber Gruß W.
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Alt 21.01.2010, 18:35   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Lieber Walther,

jedes unbedachte Wort kann Wunden reißen, die nie wieder zu schließen sind.

Sehr schön, sehr poetisch hast du das Thema in ein Sonett gelegt.
Mir gefällt sehr gut, wie du es verarbeitet hast.

Irgendwie gefallen mir deine Texte in letzter Zeit immer besser, vielleicht, weil du viele in die Nicht-Humor-Rubriken einstellst
Ich mag Humor, lese aber lieber tragische und traurige Gedichte voller Seelenschmerz

Liebe Grüße,
Chavali



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2010, 22:12   #5
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Chavali,

danke für Deine wohltuenden Worte. Ich schreibe einfach auf, was in mir ist. Und wenn es gefällt, kommt es in Öffentlichkeit.

Auch positive Rückkopplung ist immer gut und wird dankbar aufgenommen, obwohl die kritischen Anmerkungen am Ende wohl konkret am ehesten weiterhelfen.

Lieber Gruß W.
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