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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 30.09.2011, 23:12   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Neue Partnerschaft

.
.
.

Er ist ein Gast, der ungebeten
vor deiner Türe steht und wartet;
nicht in Gestalt und ohne Namen,
nur manchmal fühlst du dich beschattet

von Ahnungen, die fort zu schieben
die Leichtigkeit des Seins gestattet.
Wenn unauffällig Kräfte lahmen,
dann ist er längst schon eingetreten.

Du weigerst dich, ihn zu bewirten,
weil er nur scheinbar nichts erbittet
und er benutzt dein Ignorieren
als Labsal pur, um unerschüttert

für die Geduld sich zu belohnen,
die er vor deiner Tür verbrachte.
Bald werdet ihr zusammen wohnen
und wunderbar kommunizieren.
.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 02.10.2011, 00:08   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard

Liebe Dana,

ich gebe zu, der Titel machte mich neugierig, vielleicht würde ich hier ja ein paar interessante Neuigkeiten erfahren.
Man muss ja schließlich die Entwicklung beobachten.
Ich mein ja nur. .. .

Er ist ein Gast, der ungebeten
vor deiner Türe steht und wartet;
nicht in Gestalt und ohne Namen,
nur manchmal fühlst du dich beschattet

von Ahnungen, die fort zu schieben
die Leichtigkeit des Seins gestattet.
Wenn unauffällig Kräfte lahmen,
dann ist er längst schon eingetreten.


Wir werden diesen Gast bewirten,
gemeinsam, denn wir tragen ihn
im Zeitenstrom der unbeirrten
Verknüpfung zum Finaltermin.

Die Kräfte und die Lasten teilen,
sind der Garant zum Glücklichsein,
wo sollte Leid auch besser heilen,
als auf der Liebe Opferstein?

Du weigerst dich, ihn zu bewirten,
weil er nur scheinbar nichts erbittet
und er benutzt dein Ignorieren
als Labsal pur, um unerschüttert

für die Geduld sich zu belohnen,
die er vor deiner Tür verbrachte.
Bald werdet ihr zusammen wohnen
und wunderbar kommunizieren.


Die Weigerung wird wohl nichts nützen,
der Typ verschafft sich mit Gewalt
den Zutritt, dann wird nichts mehr nützen,
die Zeit läuft weg und du wirst alt.

Die Uhr frisst jeden Lebensfaden
mit unerbitterlicher Gier,
doch wie zwei alte Kameraden
verteidigen wir das Revier.


Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe deinen neuen Partner bisher noch gar nicht bemerkt.
Du weißt doch, die Dinge erscheinen immer so, wie man sie sich vorstellt.


Gerne gelesen, bedichtet und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2011, 22:43   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Faldi,

ach du -

Ein wunderschönes Antwortgedicht, an dem ich mehr Gefallen finde, als am eignen.
Noch mehr am Schlusssatz vor
Zitat:
Zitat von Falderwald
Gerne gelesen, bedichtet und kommentiert...


Aber, was auch kommen mag: Entweder man ignoriert den Gestalt- und Namenlosen oder man gründet eine Wohngemeinschaft zu dritt.

Vielen Dank für einen innigen und überzeugenden Kommentar.
Habe übrigens bewusst nicht in Trauer gepostet. Durch dein Antwortgedicht könnte es übrigens in Ein neuer Morgen auch bestehen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2011, 10:35   #4
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Dana,

manchmal kann man Dinge oder Ereignisse erst nach einer gewissen Zeitspanne bedichten.
Man braucht vielleicht Wochen, Monate oder gar Jahre, ehe man sich traut oder fähig ist,
diese einschneidenden Erlebnisse in dichterische Worte zu kleiden.
Wir Schreiber sind schon ein komisches Völkchen...

Hier in diesem Fall sehe ich viele Zweifel dem Gast gegenüber.
Erst ganz langsam kann sich der/die Besuchte an die Anwesenheit gewöhnen.
Hat sie/er aber erst einmal Vertrauen gefasst, dann wird es ein wunderbares Zusammensein werden.
Die zweite Strophe gefällt mir am besten.


Sehr gern gelesen, nach- und zurückgedacht hat mit lieben Grüßen,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 11.10.2011, 14:20   #5
ginTon
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hallo dana,,

vorab ich finde den Text sehr schön geschrieben, klar in seinem Ausdruck.
schon die Überschrift impliziert das eigentliche Thema "neue Partnerschaft".

der text an sich projiziert zum einen die Bereitschaft dazu sowie das SichEinlassen
Wollen
. zunächst erfolgt dies Kennenlernen eher etwas
ängstlich, oder sagen wir zaghaft und vorsichtig, wobei hier denke ich direkt
Bezug auf die Überschrift genommen werden sollte und somit denke ich versteckt
vergangene Beziehungen angesprochen werden....

insgesamt ein durchaus nachvollziehbarer Text, und sehr zeitnah geschrieben.
gefällt mir

LG gin
__________________
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 11.10.2011, 15:07   #6
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
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Beiträge: 1.836
Standard

Liebe Dana,

denk immer an das, was dir Faldi schrieb:

Zitat:
Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe deinen neuen Partner bisher noch gar nicht bemerkt.
Du weißt doch, die Dinge erscheinen immer so, wie man sie sich vorstellt.
Der Gestalt- und Namenlose kommt irgendwann bei jedem von uns zur Türe herein, aber: Ihn zur Kenntnis zu nehmen, bedeutet nicht, ihn sich "breitmachen" zu lassen. Soll er sich in die hinterste Ecke setzen!

Soll dieser "Gast" doch sitzen,
dort in dem letzten Eck,
dann muss er lange schwitzen
und kommt so nicht vom Fleck.

Warum kommunizieren?
Sag ihm: Halt deinen Mund,
willst du denn nicht kapieren:
Erst in der letzten Stund!

Zitat:
Aber, was auch kommen mag: Entweder man ignoriert den Gestalt- und Namenlosen oder man gründet eine Wohngemeinschaft zu dritt.
Akzeptieren, ja, liebe Dana. Aber auf keinen Fall "Raum" geben.

Das hier hattest du an Faldi gerichtet:

Zitat:
Vielen Dank für einen innigen und überzeugenden Kommentar.
Habe übrigens bewusst nicht in Trauer gepostet. Durch dein Antwortgedicht könnte es übrigens in Ein neuer Morgen auch bestehen.
Ich möchte nur sagen, dass jeder Morgen ein neuer Morgen ist, und Bestand hat. So lange man lebt - und liebt.

Ermunternde Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2011, 22:40   #7
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Chavali,

Zitat:
Zitat von Chavali
manchmal kann man Dinge oder Ereignisse erst nach einer gewissen Zeitspanne bedichten.
Man braucht vielleicht Wochen, Monate oder gar Jahre, ehe man sich traut oder fähig ist,
diese einschneidenden Erlebnisse in dichterische Worte zu kleiden.
du hast wahr gesprochen, wobei ich überzeugt bin, dass es für diesen Gast der Jahre bedarf.
Wir können tatsächlich erst darüber reden oder dichten, wenn wir die Dinge annehmen wie sie sind und durch sie hindurchgegangen sind.
Das widerspricht in keiner Weise einer Lebendigkeit, ganz im Gegenteil.
Das Annehmen der Realitäten beinhaltet nicht ausschließlich den Abschied von Kindheit und Jugend. Es öffnen sich neue Türen und wir erhalten neue Einblicke.
Z.B. erkenne ich ganz nebenbei, dass wir uns wieder einmal total einig sind.


Lieber ginTon,

dein Kommi hat mich aus einem ganz anderen Grund ganz besonders erfreut.
Meist bin ich es, die bei deinen Texten zwar neben deiner Intuition steht, du aber stets wohlwollend annimmst und anerkennst. Das hebt die Spannung in unserem gegenseitigen "Mitteilungsbedürfnis" per Vers.
Hier habe ich nicht an "vergangene Beziehungen" gedacht, die aber durchaus denkbar wären. Insbesondere, weil ich mich im letzten Vers auf wunderbares Kommunizieren berufe - durchaus ein Herzenswunsch von mir.
(Hier aber ist das heranschleichende Alter gemeint, darum gestalt- und namenlos.)

Zitat:
Zitat von ginTon
insgesamt ein durchaus nachvollziehbarer Text, und sehr zeitnah geschrieben.
gefällt mir
"Zeitnah" und "gefällt mir" kommt sehr gut an.

Liebe Stimme,

nach deinem Kommi habe ich jenen Gast wieder verbannt:

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit
Ich möchte nur sagen, dass jeder Morgen ein neuer Morgen ist, und Bestand hat. So lange man lebt - und liebt.
Ich ignoriere ihn um meinetwillen nicht, denn irgendwie gehört er dazu. Man kann die Dinge aber immer ein wenig verkehren, z.B. deinem o. Zitat folgend.

Dieses Werk entstand in einer ganz persönlichen Zeit und gilt nicht mehr ausschließlich.

Ich danke euch herzlich für Kommentar und "Anteilnahme"

Liebe Grüße
Dana
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ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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