25.03.2012, 21:41 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Stirb und werde!
Stundenlang könnt ich versinken
ins Betrachten kleiner Blumen, mich ergötzen am Ergrünen braun verdorrter Ackerkrumen. Will nicht an der Welt ertrinken, keine Last und Bürde tragen, die mir auf des Lebens Bühnen nur bescherte Niederlagen. Tagelang nur möcht ich lauschen in die Stille und die Leere und mit einem Vogel tauschen: Sieger über Erdenschwere, hebt er frei sich in die Lüfte, gleitet sorglos auf dem Wind! Atme, Seele, Frühlingsdüfte - da, wo deine Träume sind.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (25.03.2012 um 23:02 Uhr) |
25.03.2012, 22:06 | #2 | |
TENEBRAE
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Hi, larin!
Ein schönes Stück lyrischen Frohsinns und Optimismus! Nur das unvollständige Reimschema in S1 und 2 stört mich, aber das könnte man strophenübergreifend koppeln: Zitat:
So haben wir das Schema: ABCB-ADCD in den beiden ersten Strophen. Was hältst du davon? Abgesehen von der korrigierten Unstimmigkeit habe ich nichts zu meckern! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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25.03.2012, 23:00 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo erich,
das ging aber schnell! hm, ja diese unregelmäßigkeit..... das ist wieder mal so ein gedicht, wo ich erst so nach und nach "in schwung" gekommen bin..... das wort "ertrinken" erschreckt mich aber - auch wenns vielleicht irgendwie zum "versinken" passt; nur: mein "versinken" ist eine meditatives, in dem man sich selbst wiederfindet, ein leerwerden, um die welt los zu sein, sich für gewisse zeit von ihr frei zu machen. aber warte mal, du bringst mich da auf eine idee.... bei "der menschen" zähle ich drei silben - genau soviele hat auch "des menschseins" - wo also ist da die zeile kürzer? ( oder sagst du etwa "menschn" - und dann gilt das wort als einsilbig?) dann freu ich mich mal, dass ich dich zufriedenstellen konnte! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
27.04.2012, 19:05 | #4 |
Lyrische Emotion
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Servus larin,
wenn man es nüchtern betrachtet, ist es eigentlich grad andersrum: Werde und stirb! Wenn man es aber so schön romantisch verdichtet vorfindet, dann erkennt man die große Hoffnung, die durch die Zeilen spricht. Ich will sie auch gar nicht groß zerreden, um die harmonischen Bilder nicht zu stören, die in einer feiner Conclusio münden. Nur noch einen kleinen persönlichen Zusatz möchte ich dazu hier lassen: Ich denke oft daran, es könne nicht schlecht sein, sich in seinen Träumen und Vorstellungen eine kleine ideale Welt zu erschaffen. Wer weiß? Vielleicht sind solche Träume das Einzige, was bleibt, wenn wir diese Welt und die Zeit aus den Sinnen verlieren... Ein sehr schöner, kleiner, lyrischer Text ist dir hier gelungen, der völlig unaufdringlich eine mögliche Weltanschauung widerspiegelt und das auf sehr positive Art und Weise. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
28.04.2012, 10:00 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Larin,
mir ist diese Perle gerade erst aufgefallen. Der Bezug auf Selige Sehnsucht ist sehr treffend, es ist eine ruhige Schwester des heißen Bruders, und der alte Goethe freut sich bestimmt darüber. Ich mich auch! Liebe Grüße Thomas |
29.04.2012, 09:57 | #6 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo falderwald,
Zitat:
aber du sagst es ja auch selber: da man sich vorstellen kann, was man will - warum sollte man sich nicht einer angenehmeren vorstellung hingeben? gestorben wird so oder so - aber vielleicht fällt es ja unter zuhilfenahme angenehmer vorstellungen leichter? letztlich ist es mit den vorstellungen wie mit dem essen: man sollte sich gut überlegen, was man in sich aufnimmt und warum. ich halte es so: was mir schadet, das lass ich weg, was mit gut tut, das genieße ich! insoferne freut es mich, dass dir meine vorstellung nicht unangenehm aufgestoßen ist und du sie genießen konntest lieber thomas, an goethe oder etwaige brüder und schwestern dachte ich gar nicht - ich sprach nur mit meinen blumen und die blumen sprachen mit mir. aber wenn wir schon bei goethe sind, dann fällt mir ein satz von ihm ein, der mich schon als jugendliche sehr beeindruckt hat: "Ich weiß, dass mir nichts angehört als der Gedanke, der ungestört durch meine Seele will fließen. Und jeder glückliche Augenblick, den mich ein liebendes Geschick von Grund auf läst genießen." hm - kannst recht haben - da dürfte wohl eine gewisse seelenverwandtschaft bestehen. vielen dank für lesen, der "perle", lg, larin
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