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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 01.05.2012, 18:35   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Gärung

Poetenwort ist manchmal wenig ausgegoren,
so ist, ein „h“ vor das Poeten- „o“ gesetzt,
dann der Poet darin noch lange nicht geboren,
wenn er zum Verseschmieden seinen Griffel wetzt.

Man weiß, zu wenig Gärung wird den Wein versüßen;
die Konsequenz ist oft, was Mancher leidlich kennt:
Die Unvollkommenheit des Trunkes muss man büßen,
wenn man verklemmt im Eilschritt auf den Abtritt rennt.

Drum sollte man dem Beerensafte stets gewähren
wie auch den Worten und den Versen im Gedicht,
genügend Zeit zum Überdenken und zum Gären,
dass an Verträglichkeit es beidem nicht gebricht.

Geändert von Galapapa (05.05.2012 um 15:48 Uhr)
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Alt 02.05.2012, 22:34   #2
Dana
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Lieber Galapapa,

säßen wir beisammen und läsen uns lustige Gedichte vor (du die "Gärung"), so würde ich jetzt lachen und lächeln und dir direkt auf die Schulter klopfen.
Irgendwann, wenn ich Gelegenheit bekäme, würde ich dich leise fragen:
"Was ist Phoete, Phoeten?"

Ich habe insgesamt verstanden und finde auch, dass Beerensaft und Gedicht einer bestimmten Gärung bedürfen , nur für die erste Strophe bin ich nicht helle genug.
Zugleich weiß ich, dass nichts schlimmer ist, als eine Lustigkeit erklären zu müssen. Aber man kann auch darin zum Meister werden. Ich bin eine ganz schlechte "Witzenacherzählerin". Über den Witz lacht am Ende niemand, aber meine Ungeschicktheit hat sich inzwischen so gut bewährt, dass Freunde schon schallend lachen, wenn ich nur ankündige, einen Witz erzählen zu wollen.

Also, nochmals: Das Gedicht ist wunderbar ausgegoren. Bis ich die erste Strophe begriffen habe, bleibt es für mich verschmitzt nachdenklich.
(Du kannst es auch per PN machen, vielleicht bin ich nicht ganz allein )

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 03.05.2012, 00:06   #3
Galapapa
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Liebe Dana,
gern will ich Dir aus diesem Problem heraushelfen, zugegeben mit einem verstohlenen Lächeln.
Phoeten ist eine veraltete Schreibweise für "Föten" (Singular "Fötus).
Nimm mir den Scherz bitte nicht übel. Ich wollte damit scherzhaft andeuten, dass man bei manchen Texten den Eindruck haben kann, dass sie so "unausgegoren" im Sinne von unfertig sind wie ein ungeborenes Leben.
Daher dann auch der Vergleich mit dem "reißenden" Rebensaft.
So, wenn Du es jetzt nochmal liest, dann erkennst Du auch den Hintergrund und die Pointe der ersten Strophe.
Mach Dir also keine Gedanken, Fötus schreibr man ja schließlich schon lang nicht mehr mit "ph" und "oe".
Ich fasse mich bei der Aussage dieses Textes sehr wohl auch an die eigene Nase. Es fällt mir immer noch schwer, ein fertiggestelltes Gedicht ruhen zu lassen und immer wieder durchzulesen bis ich mir ganz sicher bin, dass es nun fertig ist.
Liebe Grüße aus dem grünenden Schwarzwald!
Galapapa
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Alt 04.05.2012, 22:58   #4
Falderwald
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Hallo Galapapa,

ich hatte das anfangs, genau wie Dana, auch nicht verstanden.

Nach deiner Erklärung war natürlich alles klar.

Und wahr ist es auch alle Male, was dein Gedicht hier aussagt.
Ich habe auch noch so manche "Lyrik-Leiche" in meinem persönlichen Gedichtearchiv verborgen.
Manche werden wohl das Tageslicht nie mehr erblicken, bei anderen brauche ich noch die Muse und Muße für Veränderungen.

Ich hätte allerdings auch noch einen kleinen Vorschlag für S1, denn die dritte Zeile will mir nicht so richtig gefallen:

Poetenwort ist manchmal wenig ausgegoren,
so ist, ein „h“ vor das Poeten- „o“ gesetzt,
auch der Poet darin noch lange nicht geboren,
wenn er zum Verseschmieden seinen Griffel wetzt.

Ich weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst, aber ich finde, es klingt ein wenig runder.


Gerne gelesen, zustimmend geschmunzelt und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 05.05.2012, 15:48   #5
Galapapa
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Hallo Falderwald,
danke für Deinen lobenden Kommentar zu diesem Text, den ich, wenn ich ehrlich bin, mir selbst geschreiben habe, speziell für hinter die Ohren.
Viel zu schnell bin ich oft dabei, einen Text zu veröffentlichen, der noch des Feinschliffs bedarf.
Deinen Vorschlag nehme ich gerne an; Deine Erklärung dazu leuchtet mir ein. Deshalb auch hierfür lieben Dank!
Mit herzlichem Gruße aus dem Maienschwarzwald!
Galapapa
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Alt 05.07.2014, 22:00   #6
Hollerith
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Beiträge: 341
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Hallo Galapapa,


dein Gedicht hat mich zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken gebracht. Ich glaube, das kann sich jeder Dichter hinter die Ohren schreiben. Texte zu früh herzuzeigen kann peinlich sein, aber sie garnicht zu zeigen, ist dumm. Denn schließlich sind wir hier alle des Spaßes wegen und ein bißchen Ernsthaftigkeit ist auch dabei

Prima gemacht!

LG Hollerith
__________________
Mit Adleraugen such ich dich, durch Adleraugen find ich dich.
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Alt 07.07.2014, 09:24   #7
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Galapapa,

da hast du ein wahres Wort gesprochen, ein gutes Gedicht muss reifen wie ein guter Wein, wenn es qualitativ etwas hergeben soll.
Mir geht es genauso mit meinen Versen. Bevor ich sie veröffentliche, müssen die Zeilen so sein, wie ich sie haben möchte. Ich setze dabei auf Qualität anstatt Quantität.
Deine Zeilen sind wohlüberlegt.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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