06.06.2012, 21:51 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Klarheit und Wahrheit
Klarheit und Wahrheit
Es gibt, das ist mir heute klar, Gar nichts, das wahr ist, wirklich wahr! Erzählt wird viel, gern lang und breit, Gespreizt, in sich verliebt, gescheit. Am Ende bleibt: Es bleibt, wer schreibt. Was nicht wo steht, bleibt stumm entleibt. Es bleibt, wer lügt, was klug verbiegt, Ganz schlau betrügt, sich lässig schmiegt, An das, was jeder gerne hört. Denn wahr ist, was gefällt, betört, Was in den eignen Raster passt. „Die Wahrheit wird, wenn ihr sie lasst!“ Gesagt, getan: Hier steht, was wa(h)r. Und das ist falsch, ganz sonnenklar.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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10.06.2012, 14:19 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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ach ja, das mit der wahrheit....
ein schwieriges kapitel. vor allem, weil sie so viele individuelle blickwinkel hat. und dann gibt es natürlich auch noch die kreativen und phantsievollen, die etwas erfinden( münchhausen oder eulenspiegel oder noch schlimmere...) allerdings ist es ja auch nur der mensch, der den dingen namen verliehen hat. somit hat er von anbeginn seines denkens wahrheit "kreiiert" , um das eigene denken durch sprache fasslicher zu machen. und nun ist das halt so: wenns da bloß um irgendeine (persönliche) wahrheit= wahrnehmung ginge, dann wäre es noch leicht. zumeist gehts dahinter aber eher um ganz was anderes - nämlich um die macht. und dann ist es schon wichtig, wer gerade das sagen hat. geschichte wird bekanntlich von den siegern geschieben. die verlierer, die unterlegenen im kampfe werden ausradiert. (vielleicht gönnt man ihnen ja hin und wieder ein nostalgisches plätzchen im musue , gleich links bei den ausgstopften, ausgestorbenen tieren.) diese wahrheit macht sprachlos. jeder, der gewonnen hat, hat andere auf dem gewissen: für mein leben sterben tiere und pflanzen. ob das nun falsch ist oder richtig: es ändert nichts, bleibt null und nichtig. drum sieht im spiegelkabinett halt jeder nur, was er gern hätt! für einen allumfassenden blick auf das ganze ist die menschliche hirnerbse einfach zu klein. da hat mich jetzt dein spitzfindiges gedicht ganz schön ins philosophieren gebracht.... nimms leicht! lg, larin
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11.06.2012, 20:44 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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lb. larin,
die beiden "inkriminierten" Begriffe werden in schöner Regelmäßigkeit die eigenen "Argumente" zu optimieren. Außerdem haben wir schon seit Angedenken gerne die Wahrheit der Sieger und der Mächtigen in den Quellen. Nicht selten ist diese Wahrheit eine eher weniger präzise Näherung an die sog. Tatsachen. Ich dachte, man könnte darüber ein paar Verse schmieden, die zur Reflektion anregen und beim Lesen ein wenig amüsieren. Bei Dir hat das gut funktioniert, weshalb mich Deine Rückkopplung sehr freute. 1000 Dank und lieber Gruß W.
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